Vergleichsansicht

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Kennung: 3395

München, 3. November 1911 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

T. W.


Freitagder 3.11.1911. abends.


Geliebter Frank,

herzlichsten Dank für Deinen lieben Briefvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 31.10.1911.! Cassirer u. Durieux sind wirklich gute Freunde! Dass die Vorstellung in Königsberg nicht gut ist, tut mir sehr leid, aber vielleicht war es am Abend besser als Du de/a/chtest. Bleibst Du noch Sonntag? Ist es mit Tilsit nichts? Die Briefe von Königsberg hierher u. wohl auch umgekehrt, scheinen schrecklich lang zu brauchen. | Ich erwartete auf den Dein Telegrammvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 1.11.1911. von Mittwoch bestimmt gestern Nachricht, u. erhielt den Brief erst heute Freitag u. er ist doch schon Dienstag abgeschickt. Ich schrieb Dir ausser gestern jeden Tag u. hoffe, dass Du’s auch erhalten hast. Gestern gieng ich wieder mit den Kindern; wir trafen die Albu Kinder u. Anna Pamela gieng noch mit ihnen nach Hause. Dann brachte ich das Kleine nach Hause u. gieng zum Friseur, von wo aus ich dann | Anna Pamela abholte. Heute hab’ ich nochmals mein Kleid probiert u. war Nachmittags mit Anna Pamela in der Stadt um für sie Einiges zu kaufen, das sie notwendig brauchte. Fanny Kadidja wird jeden Tag hübscher, ihre Augenbrauen u. Wimpern wachsen u. auch ihr Haar. Sie lacht seelenvergnügt in die Welt. Früh sind wir immer zu Dritt im Bett, das Kleine zwischen mir u. Anna Pamela. Deiner Mutter hab’ ich noch ein paar Zeilen geschriebenTilly Wedekinds Schreiben an ihre Schwiegermutter Emilie Wedekind ist nicht überliefert. , dass ich sie am 10.Ein Besuch Emilie Wedekinds in München am 10.11.1911 wurde erwartet, aber nicht realisiert, vermutlich weil die erkrankte Pamela Wedekind am 8.11.1911 in die Klinik eingeliefert und operiert wurde [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 9.11.1911]. erwarte. |

Wenn Du Sonntag noch spielst, wirst Du ja kaum vor Dienstag, Mittwoch hier sein!? Ich wollte, Du wärst schon da, gil/e/liebter Frank, es ist nicht das Richtige, wenn Du nicht zu Hause bist. Es fehlt mir immer etwas!

Martha war gestern wieder im Concert, ich war ausser bei Frau Albu immer zu Hause. Nun kennst Du auch alle meine Erlebnisse. Paar Couvert mit Zeitungsausschnitten„Wedekind ließ sich von Konzert- und Theateragenturen Zeitungsausschnitte mit Kritiken über Aufführungen und Vorträge seiner Werke schicken.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 158] sind gekommen, ich glaube Du wirst nichts dagegen haben, wenn ich sie lese.

Sei innigst umarmt, auch von den Kindern, u. komm bald!
Deine treue Tilly


[am linken Rand um 90 Grad gedreht:]

Für das Geld200 Mark und 100 Mark, jeweils per Postanweisung übermittelt [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 2.11.1911 und 3.11.1911]. im Voraus herzlichsten Dank!

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 18,5 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat oben auf Seite 1 mit lila Buntstift das Datum „3.11.11“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Briefinhalt und seine Kontexte belegt.

  • Schreibort

    München
    3. November 1911 (Freitag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Königsberg
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
189-190
Briefnummer:
286
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 3.11.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.09.2023 23:04
Kennung: 3395

München, 3. November 1911 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

T. W.


Freitagder 3.11.1911. abends.


Geliebter Frank,

herzlichsten Dank für Deinen lieben Briefvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 31.10.1911.! Cassirer u. Durieux sind wirklich gute Freunde! Dass die Vorstellung in Königsberg nicht gut ist, tut mir sehr leid, aber vielleicht war es am Abend besser als Du de/a/chtest. Bleibst Du noch Sonntag? Ist es mit Tilsit nichts? Die Briefe von Königsberg hierher u. wohl auch umgekehrt, scheinen schrecklich lang zu brauchen. | Ich erwartete auf den Dein Telegrammvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 1.11.1911. von Mittwoch bestimmt gestern Nachricht, u. erhielt den Brief erst heute Freitag u. er ist doch schon Dienstag abgeschickt. Ich schrieb Dir ausser gestern jeden Tag u. hoffe, dass Du’s auch erhalten hast. Gestern gieng ich wieder mit den Kindern; wir trafen die Albu Kinder u. Anna Pamela gieng noch mit ihnen nach Hause. Dann brachte ich das Kleine nach Hause u. gieng zum Friseur, von wo aus ich dann | Anna Pamela abholte. Heute hab’ ich nochmals mein Kleid probiert u. war Nachmittags mit Anna Pamela in der Stadt um für sie Einiges zu kaufen, das sie notwendig brauchte. Fanny Kadidja wird jeden Tag hübscher, ihre Augenbrauen u. Wimpern wachsen u. auch ihr Haar. Sie lacht seelenvergnügt in die Welt. Früh sind wir immer zu Dritt im Bett, das Kleine zwischen mir u. Anna Pamela. Deiner Mutter hab’ ich noch ein paar Zeilen geschriebenTilly Wedekinds Schreiben an ihre Schwiegermutter Emilie Wedekind ist nicht überliefert. , dass ich sie am 10.Ein Besuch Emilie Wedekinds in München am 10.11.1911 wurde erwartet, aber nicht realisiert, vermutlich weil die erkrankte Pamela Wedekind am 8.11.1911 in die Klinik eingeliefert und operiert wurde [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 9.11.1911]. erwarte. |

Wenn Du Sonntag noch spielst, wirst Du ja kaum vor Dienstag, Mittwoch hier sein!? Ich wollte, Du wärst schon da, gil/e/liebter Frank, es ist nicht das Richtige, wenn Du nicht zu Hause bist. Es fehlt mir immer etwas!

Martha war gestern wieder im Concert, ich war ausser bei Frau Albu immer zu Hause. Nun kennst Du auch alle meine Erlebnisse. Paar Couvert mit Zeitungsausschnitten„Wedekind ließ sich von Konzert- und Theateragenturen Zeitungsausschnitte mit Kritiken über Aufführungen und Vorträge seiner Werke schicken.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 158] sind gekommen, ich glaube Du wirst nichts dagegen haben, wenn ich sie lese.

Sei innigst umarmt, auch von den Kindern, u. komm bald!
Deine treue Tilly


[am linken Rand um 90 Grad gedreht:]

Für das Geld200 Mark und 100 Mark, jeweils per Postanweisung übermittelt [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 2.11.1911 und 3.11.1911]. im Voraus herzlichsten Dank!

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 18,5 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat oben auf Seite 1 mit lila Buntstift das Datum „3.11.11“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Briefinhalt und seine Kontexte belegt.

  • Schreibort

    München
    3. November 1911 (Freitag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Königsberg
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
189-190
Briefnummer:
286
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 3.11.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.09.2023 23:04