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Kennung: 3375

Dresden, 1. September 1900 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Oschwald, Walther

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt


[Briefentwurf:]


An Frank. am 1. Spt. 00.


Es ist nicht leicht,

Es würde mich zu weit führen, wenn ich Deinen Briefvgl. Wedekind an Walther Oschwald, 30.8.1900. vom 30. Aug. ausführlich beantworten wollte. Ich halte auch weitere Erörterungen durchaus für zwecklos, da wir uns doch kaum gegenseitig überzeugen könnten. Ich sehe zum mindesten nicht ein, Es ist mir nach Deinem jetzigen Briefe völlig unklar, warum es nöthig war, daß Du mir jenen Brief vom Anfang dieses Monats schriebst, wenn dubei der Korrektur des Satzes versehentlich nicht gestrichen. | damit nicht der/ie/ Absicht verbunden war, mich zu kränken. Ich bedaure sehr, daß ich glaubte, Dir zu Deinem Geburtstag gratulieren zu sollen und Meine Geburtstagsgratulationnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Walther Oschwald an Wedekind, 23.7.1900. war ja wohl am gut gemeint, und ich bedaure jetzt nur daß ich darin in diesem Briefe Dir darin meine Meinung über die Angelegenheit DonaldZwischen Donald Wedekind und Walther Oschwald war es Anfang des Jahres wegen Donalds Betragen zu einem Zerwürfnis gekommen, das auch bei einem Besuch Donald Wedekinds in Dresden Ende Juni oder Anfang Juli offenbar nicht geglättet werden konnte. etwas mittheilte. Ich kann dich versichern, daß es nicht geschehen wäre, wenn ich hätte annehmen können, daß die Handlungsweise Donalds ge mir gegenüber von dir gebilligt werde von Dir nicht beanstandet wird.

Du wirst auch begreifen, daß es für mich höchst verwunderlich ist, daß Du mit einem Gesuche um ein | Darleihen Dich an Mieze wandestvgl. Frank Wedekind an Erika Wedekind, 24.8.1900 und 28.8.1900., während Du doch weißt, daß ich die Verwaltung unserer Finanzen besorge, daß ich auch in der Erbschaftssachezu der Erbschaftsangelegenheit siehe die Korrespondenz Wedekinds mit seinem Schwager seit dem 6.1.1900. von Mieze bevollmächtigt bin und daß ich i/D/u dich in den letzten Monaten ausschließlich an mich gewendet hast. So suchte auch Donald den unbequemen Mann seiner Schwester zu umgehen, nachdem er ihn vor den Kopf gestoßen hatte. Ich muß Dich bitten, mir zu erlauben, Das Recht, nicht/daß/ ich über all diese und andere Dinge Äußerungen und Vorkommnisse meine eigenen Gedanken und Ansichten zu haben, kann mir meines Erachtens nicht bestritten werden.

Was In bezug auf Dein Darlehensgesuch gegen CessionierungAbtretung. entsprechenden Antheils d/D/eines Erbbetreffnißes kann ich Dir mittheilen, daß wir, da du das Geld Dir von einer Gewährung Deines Gesuches für Dich Vortheil und Annehmlichkeit erhoffst, u. da ü es sich nicht um e+++ eine wir den erforderlichen Betrag ge disponibel haben uns aus einer Entsprechung des Gesuches nennenswerthe Opfer nicht erwachsen, glauben, Dir Deinen Wunsch erfüllen zu sollen wollen immerhin ausdrücklich in dem Sinne, daß der Betrag von 3000 M. ein Darleihen ist, das in erster Linie aus Deinem Erbbetreffniß zu decken ist. | Du magst mir daher eine mustergültige Cession, und beglaubigte Cession einschicken und zugleich Herrn Heiliger von der stattgefundenen Schuldübertragung benachrichtigen. Sobald die Urkunde richtig in meinem Besitze ist, werde ich die Zahlung von 3000 M. an Dich veranlassen.

Auf Als Zinsen/fuß/ für das Darleihen verzichten wir, die Verzinsung der Schuld wollen wir nur 2 % festsetzen, dagegen werden wären de/sä/mmtliche Kosten der Schuldübertragung von Dir zu tragen. sein. |

Der Einfachheit wegen ersuche ich Dich, auch den Betrag von 200 M., den ich Dir auf Rechnung deiner Erbschaft am 18. März d. J. vorschoßzur Postanweisung des Geldes vgl. Walther Oschwald an Wedekind, 19.3.1900., in die Cessionsurkunde aufzunehmen.

Der Trubel der letzten Wochen hat den guten Kurerfolg Miezes leider vorzeitig aufgezehrt.

Mamma geht es Gott sei Dank besser, sie ist aber wohl noch für einige Zeit Reconvalescentin.



[Abgesandter Brief:]


II.

Du magst dafür eine mustergültige und beglaubigte Cessionsurkunde einschicken und zugleich Herrn Heiliger von der stattgefundenen Schuldübertragung benachrichtigen. Sobald die Urkunde richtig in meinem Besitze ist, werde ich die Zahlung der 3000 M. an Dich veranlassen. Als Zinsfuß für die Verzinsung der Schuld wollen wir nur 2 % festsetzen, dagegen wären sämmtliche Kosten der Schuldübertragung von Dir zu tragen.

Der Einfachheit wegen ersuche ich | Dich, auch den Betrag von 200 M., den ich Dir auf Rechnung Deiner Erbschaft am 18. März d. J. vorschoß, in die Cessionsurkunde aufzunehmen.

Der Trubel der letzten Wochen hat den guten Kurerfolg Miezes leider vorzeitig aufgezehrt. Mamma geht es Gott sei Dank besser, sie ist aber wohl noch für einige Zeit Reconvalescentin.

Freundlich grüßend!
Walther Oschwald.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 4 Blatt, davon 8 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Rautiertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 22,5 cm. Das Einzelblatt des abgesandten Briefs ist gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der abgesandte Brief ist nur fragmentarisch überliefert. Das Einzelblatt ist in der oberen linken Ecke von Oschwald mit der römischen Zahl „II.“ nummeriert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Dresden
    1. September 1900 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Dresden
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
Entwurf: Konvolut Burkhardt, Nidderau. Abgesandter Brief: FW B 314
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Walther Oschwald an Frank Wedekind, 1.9.1900. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

06.10.2022 12:02
Kennung: 3375

Dresden, 1. September 1900 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Oschwald, Walther

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt


[Briefentwurf:]


An Frank. am 1. Spt. 00.


Es ist nicht leicht,

Es würde mich zu weit führen, wenn ich Deinen Briefvgl. Wedekind an Walther Oschwald, 30.8.1900. vom 30. Aug. ausführlich beantworten wollte. Ich halte auch weitere Erörterungen durchaus für zwecklos, da wir uns doch kaum gegenseitig überzeugen könnten. Ich sehe zum mindesten nicht ein, Es ist mir nach Deinem jetzigen Briefe völlig unklar, warum es nöthig war, daß Du mir jenen Brief vom Anfang dieses Monats schriebst, wenn dubei der Korrektur des Satzes versehentlich nicht gestrichen. | damit nicht der/ie/ Absicht verbunden war, mich zu kränken. Ich bedaure sehr, daß ich glaubte, Dir zu Deinem Geburtstag gratulieren zu sollen und Meine Geburtstagsgratulationnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Walther Oschwald an Wedekind, 23.7.1900. war ja wohl am gut gemeint, und ich bedaure jetzt nur daß ich darin in diesem Briefe Dir darin meine Meinung über die Angelegenheit DonaldZwischen Donald Wedekind und Walther Oschwald war es Anfang des Jahres wegen Donalds Betragen zu einem Zerwürfnis gekommen, das auch bei einem Besuch Donald Wedekinds in Dresden Ende Juni oder Anfang Juli offenbar nicht geglättet werden konnte. etwas mittheilte. Ich kann dich versichern, daß es nicht geschehen wäre, wenn ich hätte annehmen können, daß die Handlungsweise Donalds ge mir gegenüber von dir gebilligt werde von Dir nicht beanstandet wird.

Du wirst auch begreifen, daß es für mich höchst verwunderlich ist, daß Du mit einem Gesuche um ein | Darleihen Dich an Mieze wandestvgl. Frank Wedekind an Erika Wedekind, 24.8.1900 und 28.8.1900., während Du doch weißt, daß ich die Verwaltung unserer Finanzen besorge, daß ich auch in der Erbschaftssachezu der Erbschaftsangelegenheit siehe die Korrespondenz Wedekinds mit seinem Schwager seit dem 6.1.1900. von Mieze bevollmächtigt bin und daß ich i/D/u dich in den letzten Monaten ausschließlich an mich gewendet hast. So suchte auch Donald den unbequemen Mann seiner Schwester zu umgehen, nachdem er ihn vor den Kopf gestoßen hatte. Ich muß Dich bitten, mir zu erlauben, Das Recht, nicht/daß/ ich über all diese und andere Dinge Äußerungen und Vorkommnisse meine eigenen Gedanken und Ansichten zu haben, kann mir meines Erachtens nicht bestritten werden.

Was In bezug auf Dein Darlehensgesuch gegen CessionierungAbtretung. entsprechenden Antheils d/D/eines Erbbetreffnißes kann ich Dir mittheilen, daß wir, da du das Geld Dir von einer Gewährung Deines Gesuches für Dich Vortheil und Annehmlichkeit erhoffst, u. da ü es sich nicht um e+++ eine wir den erforderlichen Betrag ge disponibel haben uns aus einer Entsprechung des Gesuches nennenswerthe Opfer nicht erwachsen, glauben, Dir Deinen Wunsch erfüllen zu sollen wollen immerhin ausdrücklich in dem Sinne, daß der Betrag von 3000 M. ein Darleihen ist, das in erster Linie aus Deinem Erbbetreffniß zu decken ist. | Du magst mir daher eine mustergültige Cession, und beglaubigte Cession einschicken und zugleich Herrn Heiliger von der stattgefundenen Schuldübertragung benachrichtigen. Sobald die Urkunde richtig in meinem Besitze ist, werde ich die Zahlung von 3000 M. an Dich veranlassen.

Auf Als Zinsen/fuß/ für das Darleihen verzichten wir, die Verzinsung der Schuld wollen wir nur 2 % festsetzen, dagegen werden wären de/sä/mmtliche Kosten der Schuldübertragung von Dir zu tragen. sein. |

Der Einfachheit wegen ersuche ich Dich, auch den Betrag von 200 M., den ich Dir auf Rechnung deiner Erbschaft am 18. März d. J. vorschoßzur Postanweisung des Geldes vgl. Walther Oschwald an Wedekind, 19.3.1900., in die Cessionsurkunde aufzunehmen.

Der Trubel der letzten Wochen hat den guten Kurerfolg Miezes leider vorzeitig aufgezehrt.

Mamma geht es Gott sei Dank besser, sie ist aber wohl noch für einige Zeit Reconvalescentin.



[Abgesandter Brief:]


II.

Du magst dafür eine mustergültige und beglaubigte Cessionsurkunde einschicken und zugleich Herrn Heiliger von der stattgefundenen Schuldübertragung benachrichtigen. Sobald die Urkunde richtig in meinem Besitze ist, werde ich die Zahlung der 3000 M. an Dich veranlassen. Als Zinsfuß für die Verzinsung der Schuld wollen wir nur 2 % festsetzen, dagegen wären sämmtliche Kosten der Schuldübertragung von Dir zu tragen.

Der Einfachheit wegen ersuche ich | Dich, auch den Betrag von 200 M., den ich Dir auf Rechnung Deiner Erbschaft am 18. März d. J. vorschoß, in die Cessionsurkunde aufzunehmen.

Der Trubel der letzten Wochen hat den guten Kurerfolg Miezes leider vorzeitig aufgezehrt. Mamma geht es Gott sei Dank besser, sie ist aber wohl noch für einige Zeit Reconvalescentin.

Freundlich grüßend!
Walther Oschwald.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 4 Blatt, davon 8 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Rautiertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 22,5 cm. Das Einzelblatt des abgesandten Briefs ist gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der abgesandte Brief ist nur fragmentarisch überliefert. Das Einzelblatt ist in der oberen linken Ecke von Oschwald mit der römischen Zahl „II.“ nummeriert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Dresden
    1. September 1900 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Dresden
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
Entwurf: Konvolut Burkhardt, Nidderau. Abgesandter Brief: FW B 314
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Walther Oschwald an Frank Wedekind, 1.9.1900. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

06.10.2022 12:02