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Kennung: 3349

München, 18. Mai 1911 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Koautoren*in

  • Wedekind, Pamela

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

T. W.


Donnerstagder 18.5.1911..


Mein lieber Frank,

hoffentlich bist Du gut angekommenWedekind ist dem Tagebuch zufolge am 17.5.1911 von München abgereist („Abfahrt von München“) und am 18.5.1911 morgens in Berlin eingetroffen („Ankunft in Berlin“) ‒ zu einem Gastspiel des Münchner Neuen Vereins am Berliner Hebbel-Theater als Jack in „Die Büchse der Pandora“, am 20.5.1911 als geschlossene Vorstellung veranstaltet von dem „eigens von der Gesellschaft ‚Pan‘ für diese Aufführung gegründeten ‚Modernen Theaters‘“ [KSA 3/II, S. 1275]; die Theatergesellschaft Pan ist von Paul Cassirer gegründet worden.; von uns ist nicht viel Neues zu berichten. Anna Pamela ist etwas munterer wie gesternPamela Wedekind war erkältet – am 17.5.1911 untersuchte sie der Hausarzt Dr. Johannes Hauschildt (Nikolaistraße 7) [vgl. Adreßbuch für München 1912, Teil I, S. 226], wie ihr Vater notierte: „Hauschildt kommt zu Anapamela die Husten und Fieber hat.“ [Tb]. Dr. Hausschild war jetzt Nachmittag hier u. sagte man muss noch abwarten. Masern kämen erst nach 8 Tagen heraus. Mittags ass ich mit ihr in ihrem Zimmer, u. theilte ihr bei der Gelegenheit schonend mit, dass Du fort bist. Sie weinte ein Bischen u. behauptete | das sei des Hustens wegen. „Richte einen schönen Gruß von mir aus“, trug sie mir jetzt auf, als sie hörte, dass ich an Dich schreibe. Zum Trost ließ ich von AnnaAnna Wölfel, „das Münchner Kindermädchen.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 125] ein Ei holen in dem ein Dutzend andere stecken von dem jedes eine andere Farbe hat. Sie wünschte sich schon länger eines. Infolge dessen sind wir jetzt recht vergnügt u. hoffen von Dir das Gleiche. Grüß’ BertlTilly Wedekinds Bruder Dagobert Newes „hielt sich über einen längeren Zeitraum, 1911-1912, in Berlin auf“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 147]; Wedekind traf sich mit ihm., die Durieux u. CassirerTilla Durieux und Paul Cassirer waren ein Ehepaar (Heirat am 24.6.1910). von uns Beiden.

Innigst küssen Dich, Deine Getreuen.
Tilly u. Anna Pamela.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 19 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Namenszug der drei Jahre alten Tochter Pamela Wedekind ist von ihr selbst zu Papier gebracht (die Hand wohl von der Mutter geführt). Wedekind hat oben auf Seite 1 mit Bleistift das Datum „18.5.11“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Briefinhalt und seine Kontexte belegt.

  • Schreibort

    München
    18. Mai 1911 (Donnerstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
175
Briefnummer:
260
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind, Pamela Wedekind an Frank Wedekind, 18.5.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.09.2023 22:17
Kennung: 3349

München, 18. Mai 1911 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Koautoren*in

  • Wedekind, Pamela

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

T. W.


Donnerstagder 18.5.1911..


Mein lieber Frank,

hoffentlich bist Du gut angekommenWedekind ist dem Tagebuch zufolge am 17.5.1911 von München abgereist („Abfahrt von München“) und am 18.5.1911 morgens in Berlin eingetroffen („Ankunft in Berlin“) ‒ zu einem Gastspiel des Münchner Neuen Vereins am Berliner Hebbel-Theater als Jack in „Die Büchse der Pandora“, am 20.5.1911 als geschlossene Vorstellung veranstaltet von dem „eigens von der Gesellschaft ‚Pan‘ für diese Aufführung gegründeten ‚Modernen Theaters‘“ [KSA 3/II, S. 1275]; die Theatergesellschaft Pan ist von Paul Cassirer gegründet worden.; von uns ist nicht viel Neues zu berichten. Anna Pamela ist etwas munterer wie gesternPamela Wedekind war erkältet – am 17.5.1911 untersuchte sie der Hausarzt Dr. Johannes Hauschildt (Nikolaistraße 7) [vgl. Adreßbuch für München 1912, Teil I, S. 226], wie ihr Vater notierte: „Hauschildt kommt zu Anapamela die Husten und Fieber hat.“ [Tb]. Dr. Hausschild war jetzt Nachmittag hier u. sagte man muss noch abwarten. Masern kämen erst nach 8 Tagen heraus. Mittags ass ich mit ihr in ihrem Zimmer, u. theilte ihr bei der Gelegenheit schonend mit, dass Du fort bist. Sie weinte ein Bischen u. behauptete | das sei des Hustens wegen. „Richte einen schönen Gruß von mir aus“, trug sie mir jetzt auf, als sie hörte, dass ich an Dich schreibe. Zum Trost ließ ich von AnnaAnna Wölfel, „das Münchner Kindermädchen.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 125] ein Ei holen in dem ein Dutzend andere stecken von dem jedes eine andere Farbe hat. Sie wünschte sich schon länger eines. Infolge dessen sind wir jetzt recht vergnügt u. hoffen von Dir das Gleiche. Grüß’ BertlTilly Wedekinds Bruder Dagobert Newes „hielt sich über einen längeren Zeitraum, 1911-1912, in Berlin auf“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 147]; Wedekind traf sich mit ihm., die Durieux u. CassirerTilla Durieux und Paul Cassirer waren ein Ehepaar (Heirat am 24.6.1910). von uns Beiden.

Innigst küssen Dich, Deine Getreuen.
Tilly u. Anna Pamela.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 19 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Namenszug der drei Jahre alten Tochter Pamela Wedekind ist von ihr selbst zu Papier gebracht (die Hand wohl von der Mutter geführt). Wedekind hat oben auf Seite 1 mit Bleistift das Datum „18.5.11“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Briefinhalt und seine Kontexte belegt.

  • Schreibort

    München
    18. Mai 1911 (Donnerstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
175
Briefnummer:
260
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind, Pamela Wedekind an Frank Wedekind, 18.5.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.09.2023 22:17