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Kennung: 3138

München, 1. Juni 1908 (Montag), Kartenbrief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

Königreich Bayern
Kartenbrief


An
Frau Tilly Wedekind Newes
in Graz Steiermark
Wohnung (Straße und Hausnummer) Brandhofgasse 1. |


Adresse des Absenders: |


Geliebteste Tilly, ich halte es für das BestenSchreibversehen, statt: Beste. wenn wir uns möglich bald wieder vereinigen, aber unter behaglichen Verhältnissen, d. h. in Berlin. Hier ist es ja jetzt allerdings wunderschön, ebenso wird es auch in Graz sein, aber für uns beide ist es doch in unserer Wohnung am schönsten, sonst brauchten wir sie ja nicht, und leider Gottes wohnen wir eben noch nicht in München. Ein Bild h von Dir habe ich allerdings jetzt nicht bei mir aber ich möchte schon | lieber Dich selber haben obschon ich mich dann jedenfalls auch über ein schönes Bild freuen werde. Jarno will im November Marquis v. KeithJosef Jarno, Direktor des Theaters in der Josefstadt und des Lustspieltheaters in Wien sowie Schauspieler, hatte für den Herbst 1908 eine Inszenierung des „Marquis von Keith“ erwogen, die nicht zustande kam. mit IhmSchreibversehen, statt: ihm. als Keith, mir als Scholz und dir als Hermann geben.

Schreib mir wieviel Geld ich dir schicken soll. Ich hatte hier sehr wichtige geschäftliche BesprechungenDie Besprechung mit seinem Verleger Albert Langen hat Wedekind am 31.5.1908 im Tagebuch notiert („Unterredung mit Langen“), nicht aber die Besprechung mit dem befreundete Redakteur und Verlagsbuchhändler Fritz Schwartz (genannt: Nero), der in München lebte (Richard Wagnerstraße 3), wo auch sein Büro war (Nymphenburgerstraße 86) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 538] – im Verlag F. Bruckmann, wo er seit 1892 zusammen mit Hugo Bruckmann Direktor war. mit Nero Schwarz und Albert Langen und muß die Geschäfte in Berlin sofort wieder aufnehmen.

Küsse Anna Pamela von mir. Herzlichst küßt Dich Dein Frank.

Grüße Großmama, Großpapa und deine lieben Geschwister. Herzl. Dank für die Kartedie Bildpostkarte aus Gösting [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 30.5.1908].

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 12,5 x 8,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Kartenbrief ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 10 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 1.6.1908 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „7 – 8 N“ (= 19 bis 20 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Graz: „2“ (= 14 Uhr).

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
208
Briefnummer:
315
Kommentar:
Neuedition: Vinçon 2018, Bd. 1, S. 119 (Nr. 155).
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 1.6.1908. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.09.2023 17:08
Kennung: 3138

München, 1. Juni 1908 (Montag), Kartenbrief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly
 
 

Inhalt

Königreich Bayern
Kartenbrief


An
Frau Tilly Wedekind Newes
in Graz Steiermark
Wohnung (Straße und Hausnummer) Brandhofgasse 1. |


Adresse des Absenders: |


Geliebteste Tilly, ich halte es für das BestenSchreibversehen, statt: Beste. wenn wir uns möglich bald wieder vereinigen, aber unter behaglichen Verhältnissen, d. h. in Berlin. Hier ist es ja jetzt allerdings wunderschön, ebenso wird es auch in Graz sein, aber für uns beide ist es doch in unserer Wohnung am schönsten, sonst brauchten wir sie ja nicht, und leider Gottes wohnen wir eben noch nicht in München. Ein Bild h von Dir habe ich allerdings jetzt nicht bei mir aber ich möchte schon | lieber Dich selber haben obschon ich mich dann jedenfalls auch über ein schönes Bild freuen werde. Jarno will im November Marquis v. KeithJosef Jarno, Direktor des Theaters in der Josefstadt und des Lustspieltheaters in Wien sowie Schauspieler, hatte für den Herbst 1908 eine Inszenierung des „Marquis von Keith“ erwogen, die nicht zustande kam. mit IhmSchreibversehen, statt: ihm. als Keith, mir als Scholz und dir als Hermann geben.

Schreib mir wieviel Geld ich dir schicken soll. Ich hatte hier sehr wichtige geschäftliche BesprechungenDie Besprechung mit seinem Verleger Albert Langen hat Wedekind am 31.5.1908 im Tagebuch notiert („Unterredung mit Langen“), nicht aber die Besprechung mit dem befreundete Redakteur und Verlagsbuchhändler Fritz Schwartz (genannt: Nero), der in München lebte (Richard Wagnerstraße 3), wo auch sein Büro war (Nymphenburgerstraße 86) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 538] – im Verlag F. Bruckmann, wo er seit 1892 zusammen mit Hugo Bruckmann Direktor war. mit Nero Schwarz und Albert Langen und muß die Geschäfte in Berlin sofort wieder aufnehmen.

Küsse Anna Pamela von mir. Herzlichst küßt Dich Dein Frank.

Grüße Großmama, Großpapa und deine lieben Geschwister. Herzl. Dank für die Kartedie Bildpostkarte aus Gösting [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 30.5.1908].

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 12,5 x 8,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Kartenbrief ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 10 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 1.6.1908 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „7 – 8 N“ (= 19 bis 20 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Graz: „2“ (= 14 Uhr).

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
208
Briefnummer:
315
Kommentar:
Neuedition: Vinçon 2018, Bd. 1, S. 119 (Nr. 155).
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 1.6.1908. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.09.2023 17:08