Vergleichsansicht

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Kennung: 3133

Graz, 29. Mai 1908 (Freitag), Kartenbrief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Koautoren*in

  • Wedekind, Pamela

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Herrn
Frank Wedekind
München.
Regina Palast Hotel. |


Freitagder 29.5.1908..


Mein lieber Papa, Mama behauptet, ich sei ein süßes Engelsgeschöpf.


Lenerl kommt mit einem Stück Kuchen, u. Anna Pamela hat genug vom Brief schreiben. Sie plaudert jetzt schon sehr drollig. Ich bin sehr neugierig, ob Du mit Stollberg gesprochen hast u. was Du zu unternehmen gedenkst. Soll bei JarnoJosef Jarno, Direktor des Theaters in der Josefstadt und des Lustspieltheaters in Wien, hatte für den Herbst 1908 eine Inszenierung des „Marquis von Keith“ erwogen, die nicht zustande kam. nur „Marquis v. Keith“ gespielt werden? Spielst Du den Marquis? Jarno kommt nächste WocheAm Stadttheater in Graz fand vom 1. bis 9.6.1908 ein „Gesamt-Gastspiel des Josefstädter und Lustspiel-Theaters in Wien unter der Leitung von Josef Jarno“ [Grazer Volksblatt, Jg. 41, Nr. 250, 1.6.1908, Abend-Ausgabe, S. 8] statt. nach Graz; vielleicht geh’ ich mal in’s Theater. Ich freue mich, dass Du keine ernste HerzensangelegenheitZitat; Wedekind hat seiner Frau nach einem Arztbesuch erklärt, „ernst“ scheine seine „Herzensangelegenheit“ [Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 26.5.1908] nicht zu sein. hast; hast Du schon Bischen abgenommen? Weißt Du übrigens, dass Du nicht ein E/e/inziges Bild von mir mithast? Oder ist’s Dir gar nicht abgegangen? Zensur kann ich schondie Rolle der Kadidja im Einakter „Die Zensur“.. Wie wird denn unsre Wohnung?

In innigster Liebe küsst Dich Deine Tilly.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Briefansatz der bald anderthalb Jahre alten Tochter Pamela Wedekind ist von ihr selbst zu Papier gebracht (die Hand wohl von der Mutter geführt). Der Kartenbrief ist mit einer aufgeklebten Briefmarke von 10 Hellern frankiert. Wedekind hat auf die Adressseite mit rotem Buntstift das Datum „30.5.08“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 29.5.1908 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Postausgangsstempel Graz: „10“ (= 22 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel München: „6 – 7 N“ (= 18 bis 19 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
114
Briefnummer:
151
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind, Pamela Wedekind an Frank Wedekind, 29.5.1908. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

03.09.2023 18:50
Kennung: 3133

Graz, 29. Mai 1908 (Freitag), Kartenbrief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Koautoren*in

  • Wedekind, Pamela

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Herrn
Frank Wedekind
München.
Regina Palast Hotel. |


Freitagder 29.5.1908..


Mein lieber Papa, Mama behauptet, ich sei ein süßes Engelsgeschöpf.


Lenerl kommt mit einem Stück Kuchen, u. Anna Pamela hat genug vom Brief schreiben. Sie plaudert jetzt schon sehr drollig. Ich bin sehr neugierig, ob Du mit Stollberg gesprochen hast u. was Du zu unternehmen gedenkst. Soll bei JarnoJosef Jarno, Direktor des Theaters in der Josefstadt und des Lustspieltheaters in Wien, hatte für den Herbst 1908 eine Inszenierung des „Marquis von Keith“ erwogen, die nicht zustande kam. nur „Marquis v. Keith“ gespielt werden? Spielst Du den Marquis? Jarno kommt nächste WocheAm Stadttheater in Graz fand vom 1. bis 9.6.1908 ein „Gesamt-Gastspiel des Josefstädter und Lustspiel-Theaters in Wien unter der Leitung von Josef Jarno“ [Grazer Volksblatt, Jg. 41, Nr. 250, 1.6.1908, Abend-Ausgabe, S. 8] statt. nach Graz; vielleicht geh’ ich mal in’s Theater. Ich freue mich, dass Du keine ernste HerzensangelegenheitZitat; Wedekind hat seiner Frau nach einem Arztbesuch erklärt, „ernst“ scheine seine „Herzensangelegenheit“ [Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 26.5.1908] nicht zu sein. hast; hast Du schon Bischen abgenommen? Weißt Du übrigens, dass Du nicht ein E/e/inziges Bild von mir mithast? Oder ist’s Dir gar nicht abgegangen? Zensur kann ich schondie Rolle der Kadidja im Einakter „Die Zensur“.. Wie wird denn unsre Wohnung?

In innigster Liebe küsst Dich Deine Tilly.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Briefansatz der bald anderthalb Jahre alten Tochter Pamela Wedekind ist von ihr selbst zu Papier gebracht (die Hand wohl von der Mutter geführt). Der Kartenbrief ist mit einer aufgeklebten Briefmarke von 10 Hellern frankiert. Wedekind hat auf die Adressseite mit rotem Buntstift das Datum „30.5.08“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 29.5.1908 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Postausgangsstempel Graz: „10“ (= 22 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel München: „6 – 7 N“ (= 18 bis 19 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
114
Briefnummer:
151
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind, Pamela Wedekind an Frank Wedekind, 29.5.1908. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

03.09.2023 18:50