Vergleichsansicht

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Kennung: 2931

Mondsee, 29. Juni 1915 (Dienstag), Postkarte

Autor*in

  • Strindberg, Friedrich

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Mein lieber Frank!

Entschuldige also bitte meine unbescheidene BitteFriedrich Strindberg hatte in seinem letzten Brief, wie schon in der Korrespondenz zuvor, um ein Treffen mit Wedekind gebeten [vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 24.6.1915]. an Dich vor Erhalt Deiner lieben Kartenicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Friedrich Strindberg, 28.6.1915., für die ich Dir recht herzlichst Danke, ebenso für Deine lieben Glückwünschezur erfolgreich bestandenen Schulabschlussprüfung nach der 10. Klasse an der Mittelschule [vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 18.6.1915].. Reise nun am 2.am Montag, den 2.8.1915. nach Frohnleiten bei Graz zum Regiment meines VormundsFriedrich Strindbergs Vormund Cäsar Ritter von Weyr war zuletzt Leutnant im Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 Klagenfurt und dort im Grenzschutzbataillon Nr. 6. Über eine Stationierung des Regiments in Frohnleiten ist nichts bekannt., H. Dr. Weyr. Bin allerdings schon etwas unschlüssig, da ich von der großen „Gemeinsamkeit“ nur eine gesetzliche „Vergewaltigung“ der Persönlichkeit erwarte. Doch es wird auch Gutes hoffentlich mit sich bringen! Mir ist sehr leid, daß es Dir mit Deinem Befinden so sehr schlechtWedekind war nach seiner zweiten Blinddarmoperation am 15.4.1915 und einem siebenwöchigen Krankenhausaufenthalt am 9.6.1915 entlassen worden [vgl. Tb], nach wenigen Tagen aber dann auch zu Hause noch über Wochen bettlägerig. Am 16.8.1915 notierte er im Tagebuch: „Zum ersten Mal aufgestanden.“ geht. Hoffentlich stellt uns auch meine Rückkehr aus dem Krieg wieder gesund zusammen. Freue mich schon sehr darauf; denn auf etwas muß man sich | freuen.

Habe die letzten Tage fleißig zur Ruhe benützt; trotzdem bin ich besorgt, ob ich mich den körperl. Anstrengungen gewachsen zeigen werde.

Noch meine herzlichsten Glückwünsche zu baldiger Besserung u. Vollendung des BismarkSchreibversehen, statt: Bismarck. Wedekinds „Bismarck“-Drama erschien im Dezember 1915 bei Georg Müller in München (vordatiert auf 1916), nachdem es von April bis Dezember 1915 in der Zeitschrift „Der Neue Merkur“ vorabgedruckt worden war [vgl KSA 8, S. 679-692].,

Dein treuer
Friedr. Strindberg.


29.6.15.


S. H.

Herrn Frank Wedekind

München

Prinzregentenst. 50

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Mischschrift (Kurrent und lateinische Schrift).
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte mit umlaufender grüner Zierleiste ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Heller frankiert. Auf der Adressseite befindet sich neben der Briefmarke ein roter Stempel der kriegsbedingten Postzensur: „Überprüft Mil. Zens. Linz“.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel: „XII“ (= 12 Uhr).

  • Schreibort

    Mondsee
    29. Juni 1915 (Dienstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Mondsee
    30. Juni 1915 (Mittwoch)

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 165a
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Friedrich Strindberg an Frank Wedekind, 29.6.1915. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

27.10.2024 12:33
Kennung: 2931

Mondsee, 29. Juni 1915 (Dienstag), Postkarte

Autor*in

  • Strindberg, Friedrich

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Mein lieber Frank!

Entschuldige also bitte meine unbescheidene BitteFriedrich Strindberg hatte in seinem letzten Brief, wie schon in der Korrespondenz zuvor, um ein Treffen mit Wedekind gebeten [vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 24.6.1915]. an Dich vor Erhalt Deiner lieben Kartenicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Friedrich Strindberg, 28.6.1915., für die ich Dir recht herzlichst Danke, ebenso für Deine lieben Glückwünschezur erfolgreich bestandenen Schulabschlussprüfung nach der 10. Klasse an der Mittelschule [vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 18.6.1915].. Reise nun am 2.am Montag, den 2.8.1915. nach Frohnleiten bei Graz zum Regiment meines VormundsFriedrich Strindbergs Vormund Cäsar Ritter von Weyr war zuletzt Leutnant im Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 Klagenfurt und dort im Grenzschutzbataillon Nr. 6. Über eine Stationierung des Regiments in Frohnleiten ist nichts bekannt., H. Dr. Weyr. Bin allerdings schon etwas unschlüssig, da ich von der großen „Gemeinsamkeit“ nur eine gesetzliche „Vergewaltigung“ der Persönlichkeit erwarte. Doch es wird auch Gutes hoffentlich mit sich bringen! Mir ist sehr leid, daß es Dir mit Deinem Befinden so sehr schlechtWedekind war nach seiner zweiten Blinddarmoperation am 15.4.1915 und einem siebenwöchigen Krankenhausaufenthalt am 9.6.1915 entlassen worden [vgl. Tb], nach wenigen Tagen aber dann auch zu Hause noch über Wochen bettlägerig. Am 16.8.1915 notierte er im Tagebuch: „Zum ersten Mal aufgestanden.“ geht. Hoffentlich stellt uns auch meine Rückkehr aus dem Krieg wieder gesund zusammen. Freue mich schon sehr darauf; denn auf etwas muß man sich | freuen.

Habe die letzten Tage fleißig zur Ruhe benützt; trotzdem bin ich besorgt, ob ich mich den körperl. Anstrengungen gewachsen zeigen werde.

Noch meine herzlichsten Glückwünsche zu baldiger Besserung u. Vollendung des BismarkSchreibversehen, statt: Bismarck. Wedekinds „Bismarck“-Drama erschien im Dezember 1915 bei Georg Müller in München (vordatiert auf 1916), nachdem es von April bis Dezember 1915 in der Zeitschrift „Der Neue Merkur“ vorabgedruckt worden war [vgl KSA 8, S. 679-692].,

Dein treuer
Friedr. Strindberg.


29.6.15.


S. H.

Herrn Frank Wedekind

München

Prinzregentenst. 50

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Mischschrift (Kurrent und lateinische Schrift).
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte mit umlaufender grüner Zierleiste ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Heller frankiert. Auf der Adressseite befindet sich neben der Briefmarke ein roter Stempel der kriegsbedingten Postzensur: „Überprüft Mil. Zens. Linz“.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel: „XII“ (= 12 Uhr).

  • Schreibort

    Mondsee
    29. Juni 1915 (Dienstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Mondsee
    30. Juni 1915 (Mittwoch)

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 165a
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Friedrich Strindberg an Frank Wedekind, 29.6.1915. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

27.10.2024 12:33