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Kennung: 2680

München, 10. Januar 1912 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Polizeidirektion München, (Behörde)

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

München, 10. Januar 1911Schreibversehen, statt: 1912.


Betreff:

VerbotDie Polizeidirektion München hat am 25.11.1908 das Verbot einer öffentlichen Aufführung von „Oaha“ erlassen, das sie am 24.5.1911 bekräftigte und den von Eugen Robert (Direktor des Münchner Lustspielhauses) gestellten Antrag auf Genehmigung einer öffentliche Aufführung des Stücks am 16.11.1911 ablehnte [vgl. KSA 8, S. 605f.]. des Schauspiels „Oaha“. I. Schreiben an Herrn Frank Wedekind, Schriftsteller
hier
Prinzregentenstraße 50.


zum Brief vom 28. Dez. 1911vgl. Wedekind an Polizeidirektion München, 27.12.1911.


Die k. Polizeidirektion hat keine Veranlassung, von dem Verbot Ihres Schauspiels „Oaha“ abzugehen. Der GrundDer gestrichene Passus dürfte im abgesandten Brief gefehlt haben. „Es wäre die erste und einzige detaillierte Rechtfertigung eines Verbotes gegenüber Wedekind gewesen. Solche Stellungnahmen wurden aber [...] nicht abgegeben.“ [Meyer 1982, S. 205] für das Verbot war die Art und Weise, in welcher in diesem Schlüsselstück lebende und erst kürzlich verstorbene Personen mit ihrem Privatleben und ihren Privatangelegenheiten vor die breite Öffentlichkeit gebracht werden, erforderte im öffentlichen Interesse das Verbot des Stückes.

Es bleibt Ihnen unbenommen, gegen das Verbot die Beschwerde zur k. Regierung von Oberbayern, Kammer des Innern, und zum k. Staatsministerium des Innern zu ergreifen.

II. zum Akt. Ref. VIDas Referat VI war die Zensurbehörde der Münchner Polizeidirektion [vgl. Meyer 1982, S. 69], deren Referent für Theaterzensur bis zum 1.10.1911 Dietrich Bittinger, dann Christian Roth war (siehe unten)..

K.P.d.

Henn+nicht identifiziert.

RothChristian Roth war seit dem 1.12.1911 der für die Theaterzensur zuständige Referent bei der Polizeidirektion München [vgl. Adreßbuch für München 1913, Teil III, S. 28]; er war der Nachfolger von Dietrich Bittinger auf diesem „wichtigen Posten“ [Personalveränderungen in der Polizeidirektion. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 535, 16.11.1911, Vorabendblatt, S. 4]. Wedekind hatte seinen Namen notiert, als er seinen Brief an die Polizeidirektion München entworfen hat [vgl. Wedekind an Polizeidirektion München, 27.12.1911].

LoewLudwig Loew war Rechtspraktikant [vgl. Adreßbuch für München 1912, Teil I, S. 368] und für die Polizeidirektion München als „Protokollführer“ [KSA 8, S. 628] tätig.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 19 x 30 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Briefentwurf ist mit einer Aktennotiz versehen und von mehreren Personen abgezeichnet; auf seiner Grundlage dürfte ein Brief geschrieben und abgesandt worden sein.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    10. Januar 1912 (Mittwoch)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Staatsarchiv München

Schönfeldstraße 3
80539 München
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Bestand Polizeidirektion München
Signatur des Dokuments:
Pol. Dir. Mü. 4595
Standort:
Staatsarchiv München (München)

Danksagung

Wir danken dem Staatsarchiv München für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

(Behörde) Polizeidirektion München an Frank Wedekind, 10.1.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

26.06.2024 11:56
Kennung: 2680

München, 10. Januar 1912 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Polizeidirektion München, (Behörde)

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

München, 10. Januar 1911Schreibversehen, statt: 1912.


Betreff:

VerbotDie Polizeidirektion München hat am 25.11.1908 das Verbot einer öffentlichen Aufführung von „Oaha“ erlassen, das sie am 24.5.1911 bekräftigte und den von Eugen Robert (Direktor des Münchner Lustspielhauses) gestellten Antrag auf Genehmigung einer öffentliche Aufführung des Stücks am 16.11.1911 ablehnte [vgl. KSA 8, S. 605f.]. des Schauspiels „Oaha“. I. Schreiben an Herrn Frank Wedekind, Schriftsteller
hier
Prinzregentenstraße 50.


zum Brief vom 28. Dez. 1911vgl. Wedekind an Polizeidirektion München, 27.12.1911.


Die k. Polizeidirektion hat keine Veranlassung, von dem Verbot Ihres Schauspiels „Oaha“ abzugehen. Der GrundDer gestrichene Passus dürfte im abgesandten Brief gefehlt haben. „Es wäre die erste und einzige detaillierte Rechtfertigung eines Verbotes gegenüber Wedekind gewesen. Solche Stellungnahmen wurden aber [...] nicht abgegeben.“ [Meyer 1982, S. 205] für das Verbot war die Art und Weise, in welcher in diesem Schlüsselstück lebende und erst kürzlich verstorbene Personen mit ihrem Privatleben und ihren Privatangelegenheiten vor die breite Öffentlichkeit gebracht werden, erforderte im öffentlichen Interesse das Verbot des Stückes.

Es bleibt Ihnen unbenommen, gegen das Verbot die Beschwerde zur k. Regierung von Oberbayern, Kammer des Innern, und zum k. Staatsministerium des Innern zu ergreifen.

II. zum Akt. Ref. VIDas Referat VI war die Zensurbehörde der Münchner Polizeidirektion [vgl. Meyer 1982, S. 69], deren Referent für Theaterzensur bis zum 1.10.1911 Dietrich Bittinger, dann Christian Roth war (siehe unten)..

K.P.d.

Henn+nicht identifiziert.

RothChristian Roth war seit dem 1.12.1911 der für die Theaterzensur zuständige Referent bei der Polizeidirektion München [vgl. Adreßbuch für München 1913, Teil III, S. 28]; er war der Nachfolger von Dietrich Bittinger auf diesem „wichtigen Posten“ [Personalveränderungen in der Polizeidirektion. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 64, Nr. 535, 16.11.1911, Vorabendblatt, S. 4]. Wedekind hatte seinen Namen notiert, als er seinen Brief an die Polizeidirektion München entworfen hat [vgl. Wedekind an Polizeidirektion München, 27.12.1911].

LoewLudwig Loew war Rechtspraktikant [vgl. Adreßbuch für München 1912, Teil I, S. 368] und für die Polizeidirektion München als „Protokollführer“ [KSA 8, S. 628] tätig.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 19 x 30 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Briefentwurf ist mit einer Aktennotiz versehen und von mehreren Personen abgezeichnet; auf seiner Grundlage dürfte ein Brief geschrieben und abgesandt worden sein.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    10. Januar 1912 (Mittwoch)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Staatsarchiv München

Schönfeldstraße 3
80539 München
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Bestand Polizeidirektion München
Signatur des Dokuments:
Pol. Dir. Mü. 4595
Standort:
Staatsarchiv München (München)

Danksagung

Wir danken dem Staatsarchiv München für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

(Behörde) Polizeidirektion München an Frank Wedekind, 10.1.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

26.06.2024 11:56