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Lieber Herr Wedekind!
Hoffentlich haben (
Nun schreibe ich zur größeren Sicherheit nach
Trotz alledem soll er sehr großen Beifall Die Presse schrieb: „Das gesunde Empfinden der Zuhörer konnte sich dem Zauber, der von diesem unscheinbaren Menschen ausströmte, nicht entziehen und löste sich in lebhaftesten Beifall aus“ [Salzburger Volksblatt, Jg. 44, Nr. 11, 15.1.1914, S. 4]. errungen haben.
Das Publikum soll sehr gefällig gewesen sein nur bei einem
Donnerstag war Premiere Die Uraufführung von „Die liebe Not“ (1907) fand am Freitag den 16.1.1914 im Salzburger Stadttheater statt und war Teil einer zweitägigen Domanig-Gedenkfeier am 12. und 16.1.1914 [vgl. Salzburger Chronik, Jg. 50, Nr. 14, 18.1.1914, S. 1-3]. Karl Domanig war am 9.12.1913 gestorben. von Karl Domanigs (der Dichter vor kurzem gestorben) „Die liebe
Not“ ein Tiroler Stück, derb, indem man die Handlung schon im ersten Ac
Ein andres Stück Das Schauspiel „Frühlingsstürme“ (1907) von Viktor Otte hatte seine Uraufführung am Stadttheater Salzburg am 25.11.1913. „Frühlingsstürme“ von einem hiesigen
ProfessorViktor Otte war Lehrer an der k. k. Oberrealschule für Knaben und am Mädchenlyzeum in Salzburg [vgl. Salzburgischer Geschäfts-, Volks- und Amts-Kalender für das Jahr 1913, Jg. 41, S. 116]. fiel (allerdings schon vor längerer Zeit) durchDie Presse urteilte einhellig abwertend über das Stück, das von dem vorwiegend jugendlichen Premierenpublikum allerdings positiv aufgenommen wurde. „Es ist die Aufgabe des Kritikers, den äußeren Erfolg von dem inneren Werte eines Stückes genau zu unterscheiden. Sowie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, so ist es noch lange kein wirklicher Erfolg, wenn einige hundert Schülerhände in freigibiger Weise Applaussalven niederprasseln lassen. Dem Schauspiel Ottes wurde gestern an unserer Bühne ein überaus freundlicher Erfolg bereitet.“ [Salzburger Wacht, Jg. 14, Nr. 271, 26.11.1913, S. 5]. Es war zu unmoralischEin Rezensent monierte angesichts der dargestellten Frauengestalten „den sittlichen Tiefstand des Schauspiels“ [Salzburger Chronik, Jg. 49, Nr. 271, 27.11.1913, S. 2] und hielt es wegen des vorwiegend aus Schülerinnen und Schülern bestehenden Publikums für einen „Skandal, daß Schulleitungen und Eltern diesen Kinderbesuch zuließen“ [ebd., S. 4]. sagte man. Es soll aber sehr originell und grotesk ein
Problem gelöst haben, die Jugend.
Auf die Photographie Friedrich Strindberg hatte Wedekind im November 1913 um die Zusendung einer Porträt-Photographie gebeten [vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 7.11.1913]. freue ich mich schon sehr! Am 23Die Uraufführung von „Simson“ am Berliner Lessingtheater fand nicht am 23.1.1914, sondern am Samstag, den 24.1.1914 statt [vgl. KSA 7/II, S. 1331]. In der Presse wurde zunächst das falsche Datum angegeben: „Das neue Stück von Wedekind ‚Simson‘ geht am 23. Januar im Lessing-Theater in Szene.“ [Berliner Tageblatt, Jg. 43, Nr. 7, 5.1.1914, Abend-Ausgabe, S. (3)]. Wedekind, der Regie geführt hatte, war wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Theaterleiter Victor Barnowsky vorzeitig am 21.1.1913 nach München abgereist. h
Wir betreiben jetzt sehr fleißig
am Abhange vom Mönchsberg Der Mönchsberg (508 m) verläuft innerhalb Salzburgs am linken Salzachufer entlang; die Straße war im Winter eine beliebte Rodelstrecke. , dessen Straße eine Serpentine bildet. Wintersport.
Großmama besorgte mir einen Rodel und ich fahre sehr fleißig. Trotz ziehmlich
viel blauen Flecken auf Arm und Bein bin ich froh und gesund, von
Kleinigkeiten abgesehen.
Frohsinn und Lebenslust denke ich, ist der Haupttrieb vom ganzen Leben. 13.
nächsten Monats gehts zur Prüfungdie halbjährlich stattfindende Semestralprüfung.. Ich kann kein Buch anschauen, derweil aber!
–
Von morgen an gehts wieder los… ohne Rast. bis zur Woche vor
13. Da raste ich mich wieder aus sich ausrasten – österreichisch für ‚sich ausruhen‘, ‚sich entspannen‘. und wenn man knapp vor der Prüfung nichts
lernt gehts erfahrungsgemäß am besten! Wenn nur bald dies Monat vorbei wäre,
dann gehts wieder gut! So heißts halt „büffeln“angestrengt lernen. (Mittelhochdeutsch.) gehts recht
gut.
Sonst muß es auch sein. Mathematik hat in
seiner entsetzlichen Langweiligkeit auch seine | Reize aber diese
Viele herzliche Grüße
in Liebe
Friedrich.
Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben
Salzburg
18. Januar 1914 (Sonntag)
Sicher
Salzburg
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Friedrich Strindberg an Frank Wedekind, 18.1.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (08.12.2025).
Tilman Fischer