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Kennung: 2522

München, 16. September 1914 (Mittwoch), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Altman, Ernst

Inhalt

Feldpostkarte


An den Unterofficier

Herrn E. Altman

Bayer. I Bayr. ArmeekorpsErnst Altman, Prokurist des Drei Masken Verlags in München, gehörte als Soldat im Ersten Weltkrieg dem Königlich Bayerischen 1. Schwere Reiter-Regiment, 1. Eskadron, an, das zu Kriegsbeginn an der Westfront in Lothringen eingesetzt war.
Abteilung Nr.

I bayr Kavallerie Division
Kompagnie Nr.

I Schweres Reiterregiment Regiment Nr.
I Eskadron
Bataillon Nr.
Batterie

Kolonne Nr.


Absender:
Name Frank Wedekind

Wohnung in München, Prinzregentenstr Straße Nr. 50 |


Sehr geehrter Herr Altman!

Empfangen Sie verbindlichsten Dank für Ihre liebenswürdige Kartenicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Ernst Altman an Wedekind, 22.8.1914. ‒ Die Postkarte dürfte während der Schlacht in Lothringen (20. bis 22.8.1914) in der Nähe von Metz geschrieben worden sein (sie endete mit einem taktischen deutschen Sieg, was zu einem erneuten französischen Angriff vom 25. bis 27.8.1914 führte), wie der Inhalt der vorliegenden Postkarte („Schlachtfeld“, „Nachrichten Ihrer Siege“) nahelegt.
Es ist mir eine Freude und Ehre, solche Grüße vom Schlachtfeld zu bekommen. Dr. Kutscher schrieb mir auchvgl. Artur Kutscher an Wedekind, 3.9.1914. schon. Was zurückgeblieben ist befindet sich im Gefühl des Überflüssigseins in gedrückter Stimmung. Unsere Lichtmomente sind die Nachrichten Ihrer Siege. Bleiben Sie gesund und bei froher Stimmung, das wünsche ich Ihnen und Ihren wackern Kameraden von ganzem Herzen!

Auf recht baldiges Wiedersehn.

Mit besten Grüßen auch von meiner Frau Ihr
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 9 x 14,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Feldpostkarte ist auf der Adressseite zusätzlich zu den auszufüllenden Vordrucken mit einer Nummer („No. 10“) versehen. Die Streichungen bei den Vordrucken dürften von Wedekind stammen. Die Adressseite enthält außerdem diverse Postzustellvermerke von fremder Hand und durch Stempel.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 16.9.1914 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Poststempel München: „8 – 9 N“ (= 20 bis 21 Uhr). Die Postzustellvermerke enthalten weder Datum noch Angaben zur Uhrzeit. Die portofreie Feldpostkarte ging zunächst nach Lothringen in der Nähe von Metz (hier stellvertretend für den nicht feststellbaren Ort der ersten Zwischenstation gesetzt), wo das 1. Eskadron des 1. Bayerisches Armeekorps eingesetzt war, die Einheit, der Ernst Altman angehörte, der bei den erneuten Kämpfen (25. bis 27.8.1914) nach der Schlacht von Lothringen (20. bis 22.9.1914) wohl verletzt wurde und in das Lazarett der Festung Metz kam (die zweite Zwischenstation). Im Festungslazarett hat ihn die Postkarte nicht mehr erreicht, wie der rote Stempelaufdruck („NICHT FESTUNGS LAZARET I“) verrät. Sie wurde den Beschriftungen von fremder Hand mit rotem Buntstift zufolge („Lazarett Metz – Hôtel Terminus“) in das Hotel Terminus in Metz (die dritte Zwischenstation) weitergeleitet, dessen großer Saal als Lazarett diente. Dort hat ihn die Postkarte ebenfalls nicht mehr erreicht, wie die mit Tinte vorgenommene Streichung des Hotelnamens „Terminus“ und der ebenfalls mit Tinte notierte Vermerk „entlassen“ belegen, so dass die Postkarte zurück nach München ging, wie die beiden schwarzen Stempelaufdrucke („ZURÜCK“) bezeugen.

  • Schreibort

    München
    16. September 1914 (Mittwoch)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    16. September 1914 (Mittwoch)
    Sicher

  • Zwischenstation

    Metz
    Datum unbekannt

  • Zwischenstation

    Metz
    Datum unbekannt

  • Zwischenstation

    Metz
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 208
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Ernst Altman, 16.9.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

19.09.2024 08:29
Kennung: 2522

München, 16. September 1914 (Mittwoch), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Altman, Ernst
 
 

Inhalt

Feldpostkarte


An den Unterofficier

Herrn E. Altman

Bayer. I Bayr. ArmeekorpsErnst Altman, Prokurist des Drei Masken Verlags in München, gehörte als Soldat im Ersten Weltkrieg dem Königlich Bayerischen 1. Schwere Reiter-Regiment, 1. Eskadron, an, das zu Kriegsbeginn an der Westfront in Lothringen eingesetzt war.
Abteilung Nr.

I bayr Kavallerie Division
Kompagnie Nr.

I Schweres Reiterregiment Regiment Nr.
I Eskadron
Bataillon Nr.
Batterie

Kolonne Nr.


Absender:
Name Frank Wedekind

Wohnung in München, Prinzregentenstr Straße Nr. 50 |


Sehr geehrter Herr Altman!

Empfangen Sie verbindlichsten Dank für Ihre liebenswürdige Kartenicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Ernst Altman an Wedekind, 22.8.1914. ‒ Die Postkarte dürfte während der Schlacht in Lothringen (20. bis 22.8.1914) in der Nähe von Metz geschrieben worden sein (sie endete mit einem taktischen deutschen Sieg, was zu einem erneuten französischen Angriff vom 25. bis 27.8.1914 führte), wie der Inhalt der vorliegenden Postkarte („Schlachtfeld“, „Nachrichten Ihrer Siege“) nahelegt.
Es ist mir eine Freude und Ehre, solche Grüße vom Schlachtfeld zu bekommen. Dr. Kutscher schrieb mir auchvgl. Artur Kutscher an Wedekind, 3.9.1914. schon. Was zurückgeblieben ist befindet sich im Gefühl des Überflüssigseins in gedrückter Stimmung. Unsere Lichtmomente sind die Nachrichten Ihrer Siege. Bleiben Sie gesund und bei froher Stimmung, das wünsche ich Ihnen und Ihren wackern Kameraden von ganzem Herzen!

Auf recht baldiges Wiedersehn.

Mit besten Grüßen auch von meiner Frau Ihr
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 9 x 14,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Feldpostkarte ist auf der Adressseite zusätzlich zu den auszufüllenden Vordrucken mit einer Nummer („No. 10“) versehen. Die Streichungen bei den Vordrucken dürften von Wedekind stammen. Die Adressseite enthält außerdem diverse Postzustellvermerke von fremder Hand und durch Stempel.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 16.9.1914 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Poststempel München: „8 – 9 N“ (= 20 bis 21 Uhr). Die Postzustellvermerke enthalten weder Datum noch Angaben zur Uhrzeit. Die portofreie Feldpostkarte ging zunächst nach Lothringen in der Nähe von Metz (hier stellvertretend für den nicht feststellbaren Ort der ersten Zwischenstation gesetzt), wo das 1. Eskadron des 1. Bayerisches Armeekorps eingesetzt war, die Einheit, der Ernst Altman angehörte, der bei den erneuten Kämpfen (25. bis 27.8.1914) nach der Schlacht von Lothringen (20. bis 22.9.1914) wohl verletzt wurde und in das Lazarett der Festung Metz kam (die zweite Zwischenstation). Im Festungslazarett hat ihn die Postkarte nicht mehr erreicht, wie der rote Stempelaufdruck („NICHT FESTUNGS LAZARET I“) verrät. Sie wurde den Beschriftungen von fremder Hand mit rotem Buntstift zufolge („Lazarett Metz – Hôtel Terminus“) in das Hotel Terminus in Metz (die dritte Zwischenstation) weitergeleitet, dessen großer Saal als Lazarett diente. Dort hat ihn die Postkarte ebenfalls nicht mehr erreicht, wie die mit Tinte vorgenommene Streichung des Hotelnamens „Terminus“ und der ebenfalls mit Tinte notierte Vermerk „entlassen“ belegen, so dass die Postkarte zurück nach München ging, wie die beiden schwarzen Stempelaufdrucke („ZURÜCK“) bezeugen.

  • Schreibort

    München
    16. September 1914 (Mittwoch)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    16. September 1914 (Mittwoch)
    Sicher

  • Zwischenstation

    Metz
    Datum unbekannt

  • Zwischenstation

    Metz
    Datum unbekannt

  • Zwischenstation

    Metz
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 208
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Ernst Altman, 16.9.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

19.09.2024 08:29