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Kennung: 2427

Prag, 4. September 1910 (Sonntag), Brief

Autor*in

  • Brod, Max

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Prag I Schalengasse 1


Verehrter Herr Wedekind!

Ich danke bestens für Ihre freundliche Kartenicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Max Brod, 8.3.1910. und würde mich glücklich schätzen, wenn Ihnen das beiliegende DramaMax Brod schickte Wedekind ein Manuskript seines noch unveröffentlichten Einakters „Die Höhe des Gefühls“ (Buchausgabe erst 1913); er wurde im Herbst gekürzt vorabgedruckt in der Berliner Zeitschrift „Die Schaubühne“, die in der redaktionellen Vorbemerkung auf die vom Neuen Club veranstaltete Lesung des Autors am 19.11.1910 im Salon Cassirer [vgl. Berliner Tageblatt, Jg. 39, Nr. 578, 13.11.1910, Morgen-Ausgabe, 10. Beilage, S. (2)] aufmerksam machte: „Dieser Akt wird von dem Autor am neunzehnten November im Salon Cassirer vorgelesen. Hier folgt die erste Hälfte.“ [Max Brod: Die Höhe des Gefühls. In: Die Schaubühne, Jg. 6, Nr. 46, 17.11.1910, S. 1179-1187, hier S. 1179] gefiele. Es wäre mir zu Mute wie einem SchülerWedekind war mit dem jungen Prager Schriftsteller Max Brod seit 1907 in losem Kontakt, getroffen hat er ihn gegen Ende seines letzten Aufenthalts in Prag (dabei war auch sein Schwager Dagobert Newes), am 6.3.1910: „Abendessen mit Bertl und Max Brod.“ [Tb], dem sein göttlich verehrter „Herr Lehrer“ einen Einser gibt. ‒

Ich habe mein Stück mit Begeisterung geschrieben und so müßte es auch gespielt werden! Der Held braucht einen langen Atem, eine klangvolle geschulte Stimme, ein heroisches Pathos in aller Anspannung.

Falls Sie so freundlich wären, ./. | das Stück beim „Münchener SchauspielhauseinzureichenWedekind reichte das Stück dem Direktor des Münchner Schauspielhauses ein [vgl. Wedekind an Georg Stollberg, 7.9.1910]., bliebe ich Ihnen sehr dankbar. Natürlich nur wenn Sie es dieser Empfehlung würdig finden! ‒ Jedenfalls darf ich doch um Mitteilung Ihres mir so wichtigen Urteils bitten.

Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihnen stets ergeben
Max Brod

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 23 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 4.9.1910 ist als Ankerdatum gesetzt – abgeleitet von Wedekinds Brief vom 7.9.1910 an Georg Stollberg, in dem er unter Berufung auf den vorliegenden Brief den Einakter von Max Brod zur Aufführung am Münchner Schauspielhaus empfiehlt. Wedekind dürfte das Manuskript kurz zuvor erhalten haben und könnte es am 5.9.1910 gelesen haben, als er allein im Hoftheaterrestaurant saß: „HTR allein“ [Tb].

  • Schreibort

    Prag
    4. September 1910 (Sonntag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Prag
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 24
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Max Brod an Frank Wedekind, 4.9.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

30.08.2024 22:09
Kennung: 2427

Prag, 4. September 1910 (Sonntag), Brief

Autor*in

  • Brod, Max

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Prag I Schalengasse 1


Verehrter Herr Wedekind!

Ich danke bestens für Ihre freundliche Kartenicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Max Brod, 8.3.1910. und würde mich glücklich schätzen, wenn Ihnen das beiliegende DramaMax Brod schickte Wedekind ein Manuskript seines noch unveröffentlichten Einakters „Die Höhe des Gefühls“ (Buchausgabe erst 1913); er wurde im Herbst gekürzt vorabgedruckt in der Berliner Zeitschrift „Die Schaubühne“, die in der redaktionellen Vorbemerkung auf die vom Neuen Club veranstaltete Lesung des Autors am 19.11.1910 im Salon Cassirer [vgl. Berliner Tageblatt, Jg. 39, Nr. 578, 13.11.1910, Morgen-Ausgabe, 10. Beilage, S. (2)] aufmerksam machte: „Dieser Akt wird von dem Autor am neunzehnten November im Salon Cassirer vorgelesen. Hier folgt die erste Hälfte.“ [Max Brod: Die Höhe des Gefühls. In: Die Schaubühne, Jg. 6, Nr. 46, 17.11.1910, S. 1179-1187, hier S. 1179] gefiele. Es wäre mir zu Mute wie einem SchülerWedekind war mit dem jungen Prager Schriftsteller Max Brod seit 1907 in losem Kontakt, getroffen hat er ihn gegen Ende seines letzten Aufenthalts in Prag (dabei war auch sein Schwager Dagobert Newes), am 6.3.1910: „Abendessen mit Bertl und Max Brod.“ [Tb], dem sein göttlich verehrter „Herr Lehrer“ einen Einser gibt. ‒

Ich habe mein Stück mit Begeisterung geschrieben und so müßte es auch gespielt werden! Der Held braucht einen langen Atem, eine klangvolle geschulte Stimme, ein heroisches Pathos in aller Anspannung.

Falls Sie so freundlich wären, ./. | das Stück beim „Münchener SchauspielhauseinzureichenWedekind reichte das Stück dem Direktor des Münchner Schauspielhauses ein [vgl. Wedekind an Georg Stollberg, 7.9.1910]., bliebe ich Ihnen sehr dankbar. Natürlich nur wenn Sie es dieser Empfehlung würdig finden! ‒ Jedenfalls darf ich doch um Mitteilung Ihres mir so wichtigen Urteils bitten.

Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihnen stets ergeben
Max Brod

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 23 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 4.9.1910 ist als Ankerdatum gesetzt – abgeleitet von Wedekinds Brief vom 7.9.1910 an Georg Stollberg, in dem er unter Berufung auf den vorliegenden Brief den Einakter von Max Brod zur Aufführung am Münchner Schauspielhaus empfiehlt. Wedekind dürfte das Manuskript kurz zuvor erhalten haben und könnte es am 5.9.1910 gelesen haben, als er allein im Hoftheaterrestaurant saß: „HTR allein“ [Tb].

  • Schreibort

    Prag
    4. September 1910 (Sonntag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Prag
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 24
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Max Brod an Frank Wedekind, 4.9.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

30.08.2024 22:09