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Lieber Herr Wedekind!
Danke Ihnen aufs aller-allerherzlichste für den so lieben
Brief nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Friedrich Strindberg, 11.10.1913. und für die „ Zensur“ mit dem mir teuersten Schatz, mit der so lieben
freundlichen Widmungnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Friedrich Strindberg, 11.10.1913. Wedekind dürfte seinem Sohn die zuletzt bei Georg Müller in München erschienene 3. Auflage von 1912 seines Einakters „Die Zensur“ [vgl. KSA 6, S. 838] geschickt haben, versehen mit einer persönlichen Widmung.. Eine
solche Freude hätte ich mir nicht, ich kann sagen träumen lassen! Und wie ich
mich schon
Meinen Raubtierpublikum
„
Das ganze s/ß/ere Verbreitung hatt. Ich für mich
glaube, daß es
Und ich gla/ube, ich würde – wie k/g/reifen
Und jetzt noch einmal den herzlichsten Dank für
beides: Brief und Buch.“Wirklich unbeschreiblich ist das
Mischmasch von tollster Freude, die ich empfinde – es sind die schön|sten Stunden seit ich Herrn Wedekind kennengelernt, ich kann
sie mir nur schöner vorstellen, wenn ich zu Weihnachten zu i/I/hnen kommen darf. Und da
Und nun
ein Gedicht! Bitte zu entschuldigen, wenn es nicht gut ist, denn ich habe jetzt
wenig, wirklich wenig wirklich stimmungsvolle Zeit. Was ich jetzt schreibe, das
ist schon längeren Datum s/s/: es entstand in den sonnigen Ferien und da
als Schluß eines Märchens, das ich aufsetzte. |
Auf der weiten, unendlichen Heide
Da lagert der harte Troß;
Sie liegt in blumigen Rasen
In ihres Gatten Schoß,
Und wo sie durchbohrt hat die Klinge
Drei Tropfen flossen dahin;
Drei Blümelein sind dort entsprungen;
Drei Blümelein: Immergrün.
Aus der weiten, unendlichen Heide
Da stand ich auf einmal
Es glühte die Sonne purpurn
Im letzten
Da fa st/ß/t mich ein bitteres
Auf der weiten, unendlichen Heide,
Da wandt ich zur Erd mein Gesicht:
Ich hab schon zu lange gelebet
Und ach! Ich ertrag es nicht.
Und wie ich mit traurigem Blicke
Zum Ende der Heide mich wandt
Da hab ich zum letztenmale
Gegrüßt mein Heimatsland! –––
D/D/aß es nicht gut ist, das weiß
ich! Besonderes Wohl hab ich etwas, das mir selbst gefällt: aber ic k/
Noch
den herzlichsten Dank für „
Handküsse
an die gnädige Frau
Bestehend aus 4 Blatt, davon 7 Seiten beschrieben
Salzburg
12. Oktober 1913 (Sonntag)
Sicher
Salzburg
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Friedrich Strindberg an Frank Wedekind, 12.10.1913. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (07.12.2025).
Tilman Fischer