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Kennung: 2385

München, 21. Oktober 1910 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Hoensbroech, Paul von

Inhalt

München, X.1910.


Sehr geehrter Herr GrafGraf Paul von Hoensbroech, Schriftsteller, Philosoph und ehemaliger Jesuit, lebte in Großlichterfelde (Drakestraße 79) [vgl. Berliner Adreßbuch 1911, Teil I, S. 1175] bei Berlin.!

Empfangen Sie meinen ergebensten Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilenvgl. Paul von Hoensbroech an Wedekind, 9.10.1910., deren Angabenzu Wedekinds Einakter „Die Zensur“, der bei einem Gastspiel Wedekinds am Kleinen Theater in Berlin zu sehen war (Premiere am 6.10.1910, danach Vorstellungen am 7. und 9.10.1910 sowie sieben weitere Vorstellungen vom 11. bis 19.1910). ich mir bei späteren Aufführungen sicherlich zu Nutzen machen werde. Zugleich erlauben Sie mir, Ihnen mitzutheilen, daß Ihr Werk „Vierzehn Jahre Jesuit“ seit mehreren Wochen in meinem NotizbuchIn Wedekinds überlieferten Notizbüchern finden sich kein Vermerk zu dem zweibändigen Werk „14 Jahre Jesuit. Persönliches und Grundsätzliches“ von Paul von Hoensbroech, das bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erschienen ist – Band 1 („Das Vorleben: Die ultramontankatholische Welt, in der ich aufwuchs“) 1909 [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 76, Nr. 234, 8.10.1909, S. 11790], noch im selben Jahr in 2. Auflage [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 76, Nr. 290, 14.12.1909, S. 15546], Band 2 („Das Ordensleben: Wesen, Einrichtung und Wirksamkeit des Jusuitenordens“) 1910 [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 77, Nr. 162, 16.7.1910, S. 8297]. vorgemerkt ist, daß es meine nächste LektüreWedekind notierte am 22.1.1911: „Lese Hoensbroech 2. Band.“ [Tb] Ob und wann Wedekind den ersten Band von Paul von Hoensbroechs Bekenntnissen „14 Jahre Jesuit“ (siehe oben) las, ist nicht belegt. sein wird, sobald ich einige Muße gefunden habe und daß ich mich sehr auf den Genuß freue. Sie werden mir sicherlich erlauben, Ihnen dann meine Eindrücke mitzutheilen, die ich, wenn sich Gelegenheit bietet, gerne auch öffentlich aussprechen würde. Herr Paul Cassirer (Viktoriastraße 5) ist eben im Begriff eine neue HalbmonatsschriftDas erste Heft der von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer gegründeten und herausgegebenen Halbmonatsschrift „Pan“ (Berlin) erschien am 1.11.1910 (darin Wedekinds Essay „Aufklärungen“, im zweiten Heft vom 15.11.1910 sein „Prolog in der Buchhandlung“, im fünften Heft vom 1.1.1911 „Autobiographisches“). herauszugeben, in der ich die BesprechungEine Besprechung Wedekinds von Paul von Hoensbroechs Bekenntnissen „14 Jahre Jesuit“ ist nicht erschienen. voraussichtlich erscheinen lassen würde. Herr Paul Cassirer würde auch Sie, Herr Graf, sicherlich gerne zu seinen MitarbeiternPaul von Hoensbroech ist als Mitarbeiter des „Pan“ nicht nachzuweisen. zählen.

Mit dem Ausdruck vorzüglichster Hochachtung Ihr ergebenster
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Das Korrespondenzstück ist nur im Druck überliefert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 21.10.1910 ist als Ankerdatum gesetzt. Wedekind, der am 31.9.1910 nach Berlin gereist und dort bis zum 20.10.1910 geblieben ist, hat den vorliegenden Brief, eine Antwort auf einen in Berlin erhaltenen Brief [vgl. Paul von Hoensbroech an Wedekind, 9.10.1910], dem Erstdruck zufolge erst nach seiner Rückkehr in München geschrieben, einige Tage oder kurz vor dem Erscheinen der ersten Ausgabe der neuen Halbmonatsschrift „Pan“ am 1.11.1910, das im vorliegenden Brief angekündigt ist („eben im Begriff“).

  • Schreibort

    München
    21. Oktober 1910 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Großlichterfelde
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
249
Briefnummer:
249
Kommentar:
Im Erstdruck ist der Brief mit einer Anmerkung versehen, die auf einen Brief des Adressaten hinweist [vgl. Paul von Hoensbroech an Wedekind, 9.10.1910]: „Graf Hoensbroech hatte Wedekind brieflich darauf aufmerksam gemacht, dass einige Züge, wie auch Kostüm und Zensoramt des Beichtvaters in ‚Zensur‘ dem Wesen und der Stellung eines Jesuiten nicht entsprechen.“ [GB 2, S. 45]
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Paul von Hoensbroech, 21.10.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

14.04.2024 14:02
Kennung: 2385

München, 21. Oktober 1910 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Hoensbroech, Paul von
 
 

Inhalt

München, X.1910.


Sehr geehrter Herr GrafGraf Paul von Hoensbroech, Schriftsteller, Philosoph und ehemaliger Jesuit, lebte in Großlichterfelde (Drakestraße 79) [vgl. Berliner Adreßbuch 1911, Teil I, S. 1175] bei Berlin.!

Empfangen Sie meinen ergebensten Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilenvgl. Paul von Hoensbroech an Wedekind, 9.10.1910., deren Angabenzu Wedekinds Einakter „Die Zensur“, der bei einem Gastspiel Wedekinds am Kleinen Theater in Berlin zu sehen war (Premiere am 6.10.1910, danach Vorstellungen am 7. und 9.10.1910 sowie sieben weitere Vorstellungen vom 11. bis 19.1910). ich mir bei späteren Aufführungen sicherlich zu Nutzen machen werde. Zugleich erlauben Sie mir, Ihnen mitzutheilen, daß Ihr Werk „Vierzehn Jahre Jesuit“ seit mehreren Wochen in meinem NotizbuchIn Wedekinds überlieferten Notizbüchern finden sich kein Vermerk zu dem zweibändigen Werk „14 Jahre Jesuit. Persönliches und Grundsätzliches“ von Paul von Hoensbroech, das bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erschienen ist – Band 1 („Das Vorleben: Die ultramontankatholische Welt, in der ich aufwuchs“) 1909 [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 76, Nr. 234, 8.10.1909, S. 11790], noch im selben Jahr in 2. Auflage [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 76, Nr. 290, 14.12.1909, S. 15546], Band 2 („Das Ordensleben: Wesen, Einrichtung und Wirksamkeit des Jusuitenordens“) 1910 [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 77, Nr. 162, 16.7.1910, S. 8297]. vorgemerkt ist, daß es meine nächste LektüreWedekind notierte am 22.1.1911: „Lese Hoensbroech 2. Band.“ [Tb] Ob und wann Wedekind den ersten Band von Paul von Hoensbroechs Bekenntnissen „14 Jahre Jesuit“ (siehe oben) las, ist nicht belegt. sein wird, sobald ich einige Muße gefunden habe und daß ich mich sehr auf den Genuß freue. Sie werden mir sicherlich erlauben, Ihnen dann meine Eindrücke mitzutheilen, die ich, wenn sich Gelegenheit bietet, gerne auch öffentlich aussprechen würde. Herr Paul Cassirer (Viktoriastraße 5) ist eben im Begriff eine neue HalbmonatsschriftDas erste Heft der von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer gegründeten und herausgegebenen Halbmonatsschrift „Pan“ (Berlin) erschien am 1.11.1910 (darin Wedekinds Essay „Aufklärungen“, im zweiten Heft vom 15.11.1910 sein „Prolog in der Buchhandlung“, im fünften Heft vom 1.1.1911 „Autobiographisches“). herauszugeben, in der ich die BesprechungEine Besprechung Wedekinds von Paul von Hoensbroechs Bekenntnissen „14 Jahre Jesuit“ ist nicht erschienen. voraussichtlich erscheinen lassen würde. Herr Paul Cassirer würde auch Sie, Herr Graf, sicherlich gerne zu seinen MitarbeiternPaul von Hoensbroech ist als Mitarbeiter des „Pan“ nicht nachzuweisen. zählen.

Mit dem Ausdruck vorzüglichster Hochachtung Ihr ergebenster
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Das Korrespondenzstück ist nur im Druck überliefert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 21.10.1910 ist als Ankerdatum gesetzt. Wedekind, der am 31.9.1910 nach Berlin gereist und dort bis zum 20.10.1910 geblieben ist, hat den vorliegenden Brief, eine Antwort auf einen in Berlin erhaltenen Brief [vgl. Paul von Hoensbroech an Wedekind, 9.10.1910], dem Erstdruck zufolge erst nach seiner Rückkehr in München geschrieben, einige Tage oder kurz vor dem Erscheinen der ersten Ausgabe der neuen Halbmonatsschrift „Pan“ am 1.11.1910, das im vorliegenden Brief angekündigt ist („eben im Begriff“).

  • Schreibort

    München
    21. Oktober 1910 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Großlichterfelde
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
249
Briefnummer:
249
Kommentar:
Im Erstdruck ist der Brief mit einer Anmerkung versehen, die auf einen Brief des Adressaten hinweist [vgl. Paul von Hoensbroech an Wedekind, 9.10.1910]: „Graf Hoensbroech hatte Wedekind brieflich darauf aufmerksam gemacht, dass einige Züge, wie auch Kostüm und Zensoramt des Beichtvaters in ‚Zensur‘ dem Wesen und der Stellung eines Jesuiten nicht entsprechen.“ [GB 2, S. 45]
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Paul von Hoensbroech, 21.10.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

14.04.2024 14:02