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Kennung: 2383

München, 10. Februar 1909 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Hildebrand, Adolf von
 
 

Inhalt

Hochverehrter MeisterWedekind suchte den berühmten Bildhauer Adolf Hildebrand, seit 1903 Adolf Ritter von Hildebrand, der in München wohnte (Maria Theresiastraße 23) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 229] und dort als Professor der Kunstakademie die Bildhauerklasse leitete [vgl. KSA 5/III, S. 176], für das Projekt eines Goethe-Brunnens zu gewinnen.

erlauben Sie die Anfrage, ob Sie bereit wären, mit Unterzeichnetem das Motiv zu einem monumentalen BrunnenWedekind hat in seinem Aufsatz „Der Goethe-Brunnen“ [KSA 5/II, S. 290-293] den Plan zu einem solchen Brunnen entworfen, inspiriert durch Goethes Gedicht „Legende“ (das Mittelstück der Gedicht-Trilogie „Paria“), das Wedekind als „eine kasuistische Erörterung des Lebens des Weibes in seinen äußersten Möglichkeiten“ [KSA 5/II, S. 291] las. Der Plan wurde nicht realisiert. zu besprechen. Das Motiv möchte vielleicht an Größe und Einfachheit hinter den Motiven aus denen Sie den WittelsbacherbrunnenDer Wittelsbacher Brunnen in München, ein Monumentalbrunnen in klassizistischem Stil, wurde von 1893 bis 1895 nach Plänen Adolf Hildebrands errichtet. Wedekind schlug in seinem Aufsatz „Der Goethe-Brunnen“ als einen der möglichen Standorte des von ihm gewünschten Brunnens vor, er könne „als Gegenstück zum Wittelsbacherbrunnen auf dem Maximiliansplatz errichtet [...] werden.“ [KSA 5/II, S. 292] und den HubertustempelDer von Adolf Hildebrand entworfene Hubertusbrunnen in München, „auch Hubertus-Tempel genannt“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 322], wurde von 1903 bis 1907 vor dem Nationalmuseum an der Prinzregentenstraße errichtet. schufen kaum nicht zurückstehen. Komme ich Ihnen hiermit nicht ungelegen, dann bezeichnen Sie mir vielleicht Tag und Stunde, da ich Sie am wenigsten stören würde. Andernfalls bitte ich, der unerbetenen Zeilen wegen um Entschuldigung

In größter Verehrung
FrW.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Liniertes Papier. Notizbuchblatt. 10 x 16,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Briefentwurf ist im Notizbuch notiert [Nb 55, Blatt 58r].

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 10.2.1909 ist als Ankerdatum gesetzt. Die Lage im Notizbuch, in dem im unmittelbaren Umkreis des Briefentwurfs die Arbeitsfassung des Aufsatzes „Der Goethe-Brunnen“ niedergeschrieben ist [vgl. KSA 5/III, S. 175], der inhaltlich im Zusammenhang mit dem Briefentwurf steht, gibt Anhaltspunkte für eine Datierung. Diese Arbeitsfassung hat Wedekind dem Tagebuch zufolge am 10.2.1909 geschrieben („schreibe [...] Aufsatz Göthebrunnen“), davon am 11.2.1909 eine Abschrift hergestellt („Schreibe Göthebrunnenaufsatz ab“) und diese am 12.2.1909 an den Mitinhaber und Verleger der „Münchner Neuesten Nachrichten“ geschickt („Schicke Göthebrunnen an Dr. Hirth“), wo der Aufsatz am 17.2.1909 (im Vorabendblatt, vordatiert auf den 18.2.1909) erschien. Es darf angenommen werden, dass ein auf der Grundlage des Briefentwurfs ein Brief verfasst und abgesandt wurde.

  • Schreibort

    München
    10. Februar 1909 (Mittwoch)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
219-220
Briefnummer:
328
Kommentar:
Im Erstdruck ist der Brief als „Entwurf“ ausgewiesen und nur ungefähr datiert: „(Frühling 1909.)“ Der Briefentwurf weist im Erstdruck geringfügige Varianten zur Handschrift auf. Neuedition nach der Handschrift: KSA 5/III, S. 174.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
L 3501/55
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Adolf von Hildebrand, 10.2.1909. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

21.12.2023 22:55
Kennung: 2383

München, 10. Februar 1909 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Hildebrand, Adolf von
 
 

Inhalt

Hochverehrter MeisterWedekind suchte den berühmten Bildhauer Adolf Hildebrand, seit 1903 Adolf Ritter von Hildebrand, der in München wohnte (Maria Theresiastraße 23) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 229] und dort als Professor der Kunstakademie die Bildhauerklasse leitete [vgl. KSA 5/III, S. 176], für das Projekt eines Goethe-Brunnens zu gewinnen.

erlauben Sie die Anfrage, ob Sie bereit wären, mit Unterzeichnetem das Motiv zu einem monumentalen BrunnenWedekind hat in seinem Aufsatz „Der Goethe-Brunnen“ [KSA 5/II, S. 290-293] den Plan zu einem solchen Brunnen entworfen, inspiriert durch Goethes Gedicht „Legende“ (das Mittelstück der Gedicht-Trilogie „Paria“), das Wedekind als „eine kasuistische Erörterung des Lebens des Weibes in seinen äußersten Möglichkeiten“ [KSA 5/II, S. 291] las. Der Plan wurde nicht realisiert. zu besprechen. Das Motiv möchte vielleicht an Größe und Einfachheit hinter den Motiven aus denen Sie den WittelsbacherbrunnenDer Wittelsbacher Brunnen in München, ein Monumentalbrunnen in klassizistischem Stil, wurde von 1893 bis 1895 nach Plänen Adolf Hildebrands errichtet. Wedekind schlug in seinem Aufsatz „Der Goethe-Brunnen“ als einen der möglichen Standorte des von ihm gewünschten Brunnens vor, er könne „als Gegenstück zum Wittelsbacherbrunnen auf dem Maximiliansplatz errichtet [...] werden.“ [KSA 5/II, S. 292] und den HubertustempelDer von Adolf Hildebrand entworfene Hubertusbrunnen in München, „auch Hubertus-Tempel genannt“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 322], wurde von 1903 bis 1907 vor dem Nationalmuseum an der Prinzregentenstraße errichtet. schufen kaum nicht zurückstehen. Komme ich Ihnen hiermit nicht ungelegen, dann bezeichnen Sie mir vielleicht Tag und Stunde, da ich Sie am wenigsten stören würde. Andernfalls bitte ich, der unerbetenen Zeilen wegen um Entschuldigung

In größter Verehrung
FrW.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Liniertes Papier. Notizbuchblatt. 10 x 16,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Briefentwurf ist im Notizbuch notiert [Nb 55, Blatt 58r].

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 10.2.1909 ist als Ankerdatum gesetzt. Die Lage im Notizbuch, in dem im unmittelbaren Umkreis des Briefentwurfs die Arbeitsfassung des Aufsatzes „Der Goethe-Brunnen“ niedergeschrieben ist [vgl. KSA 5/III, S. 175], der inhaltlich im Zusammenhang mit dem Briefentwurf steht, gibt Anhaltspunkte für eine Datierung. Diese Arbeitsfassung hat Wedekind dem Tagebuch zufolge am 10.2.1909 geschrieben („schreibe [...] Aufsatz Göthebrunnen“), davon am 11.2.1909 eine Abschrift hergestellt („Schreibe Göthebrunnenaufsatz ab“) und diese am 12.2.1909 an den Mitinhaber und Verleger der „Münchner Neuesten Nachrichten“ geschickt („Schicke Göthebrunnen an Dr. Hirth“), wo der Aufsatz am 17.2.1909 (im Vorabendblatt, vordatiert auf den 18.2.1909) erschien. Es darf angenommen werden, dass ein auf der Grundlage des Briefentwurfs ein Brief verfasst und abgesandt wurde.

  • Schreibort

    München
    10. Februar 1909 (Mittwoch)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
219-220
Briefnummer:
328
Kommentar:
Im Erstdruck ist der Brief als „Entwurf“ ausgewiesen und nur ungefähr datiert: „(Frühling 1909.)“ Der Briefentwurf weist im Erstdruck geringfügige Varianten zur Handschrift auf. Neuedition nach der Handschrift: KSA 5/III, S. 174.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
L 3501/55
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Adolf von Hildebrand, 10.2.1909. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

21.12.2023 22:55