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Kennung: 2339

München, 10. März 1916 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Schmidtbonn, Wilhelm
 
 

Inhalt

München 10 März 1916


Lieber verehrter Herr SchmidtbonnWilhelm Schmidtbonn, Schriftsteller. Kritiker und Dramaturg in München (Mauerkircherstraße 14) [vgl. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1916, Teil II, Sp. 1522], der die Monate zuvor als Kriegsberichterstatter in Serbien war, traf Wedekind bald nach dem Erhalt des vorliegenden Briefs im Münchner Weinlokal Zur Torggelstube, wie Wedekind am 14.3.1916 notierte: „T.St. mit [...] Schmidtbonn.“ [Tb]!

Könnte mein Dank doch so groß sein wie die Freude, die Ihr gewaltiges Wiedertäuferspiel mir bereitet. Eben habe ich den ersten Akt fertig gelesen und brenne auf die folgenden. Die dramatische Steigerung dieser Bilder finde ich | außerordentlich. Die Sprache prachtvoll, reich, voll und schön und Gott sei Dank in keinem Laut literarisch. Meinem Gefühl nach kann dieser erste Akt in der fürchterlichen Zeit in der wir leben wie eine Bombe einschlagen. Hoffentlich wird dies Gefühl, soweit es bedrohlich ist vorderhand von niemandem | geteilt. Auf jeden Fall beglückwünsche ich Sie von ganzem Herzen zu dem Werk und danke Ihnen aufrichtig für Ihre schöne GabeWilhelm Schmidtbonns Drama „Die Stadt der Besessenen. Ein Wiedertäuferspiel in drei Aufzügen“ (1915) war einige Monate zuvor als Neuerscheinung des Verlags Egon Fleischel & Co. in Berlin angezeigt [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 82, Nr. 259, 27.10.1915, S. 6405] – Wedekind könnte es druckfrisch vom Verfasser persönlich überreicht bekommen haben, den er dem Tagebuch zufolge am 16.10.1915 („Mit [...] Schmidtbonn im Café“) sowie am 18. und 19.10.1915 („Cafe Luitpold [...] Schmidtbonn“) in München traf..

Mit besten Grüßen auch an Ihre verehrte Frau GemahlinAloisia Lucia Schmidtbonn (geb. Treuer), genannt Liese, war seit 1905 mit Wilhelm Schmidtbonn verheiratet.
Ihr ergebener
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 18 x 24,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Auf Seite 1 ist von fremder Hand (Wilhelm Schmidtbonn?) „Wiedertäuferspiel“ mit rotem Buntstift unterstrichen und auf der unbeschriebenen Seite 4 der Name „Wedekind“ mit blauem Buntstift notiert und unterstrichen; auf Seite 1 oben ist mit Bleistift in eckigen Klammern der Zuordnungsvermerk „FRANK WEDEKIND“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    10. März 1916 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek

Berliner Platz 2
53111 Bonn
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Wilhelm Schmidtbonn
Signatur des Dokuments:
SN 147 / IM. 27 Wedekind
Standort:
Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek (Bonn)

Danksagung

Wir danken Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek (Bonn) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Wilhelm Schmidtbonn, 10.3.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

18.06.2024 09:20
Kennung: 2339

München, 10. März 1916 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Schmidtbonn, Wilhelm
 
 

Inhalt

München 10 März 1916


Lieber verehrter Herr SchmidtbonnWilhelm Schmidtbonn, Schriftsteller. Kritiker und Dramaturg in München (Mauerkircherstraße 14) [vgl. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1916, Teil II, Sp. 1522], der die Monate zuvor als Kriegsberichterstatter in Serbien war, traf Wedekind bald nach dem Erhalt des vorliegenden Briefs im Münchner Weinlokal Zur Torggelstube, wie Wedekind am 14.3.1916 notierte: „T.St. mit [...] Schmidtbonn.“ [Tb]!

Könnte mein Dank doch so groß sein wie die Freude, die Ihr gewaltiges Wiedertäuferspiel mir bereitet. Eben habe ich den ersten Akt fertig gelesen und brenne auf die folgenden. Die dramatische Steigerung dieser Bilder finde ich | außerordentlich. Die Sprache prachtvoll, reich, voll und schön und Gott sei Dank in keinem Laut literarisch. Meinem Gefühl nach kann dieser erste Akt in der fürchterlichen Zeit in der wir leben wie eine Bombe einschlagen. Hoffentlich wird dies Gefühl, soweit es bedrohlich ist vorderhand von niemandem | geteilt. Auf jeden Fall beglückwünsche ich Sie von ganzem Herzen zu dem Werk und danke Ihnen aufrichtig für Ihre schöne GabeWilhelm Schmidtbonns Drama „Die Stadt der Besessenen. Ein Wiedertäuferspiel in drei Aufzügen“ (1915) war einige Monate zuvor als Neuerscheinung des Verlags Egon Fleischel & Co. in Berlin angezeigt [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 82, Nr. 259, 27.10.1915, S. 6405] – Wedekind könnte es druckfrisch vom Verfasser persönlich überreicht bekommen haben, den er dem Tagebuch zufolge am 16.10.1915 („Mit [...] Schmidtbonn im Café“) sowie am 18. und 19.10.1915 („Cafe Luitpold [...] Schmidtbonn“) in München traf..

Mit besten Grüßen auch an Ihre verehrte Frau GemahlinAloisia Lucia Schmidtbonn (geb. Treuer), genannt Liese, war seit 1905 mit Wilhelm Schmidtbonn verheiratet.
Ihr ergebener
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 18 x 24,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Auf Seite 1 ist von fremder Hand (Wilhelm Schmidtbonn?) „Wiedertäuferspiel“ mit rotem Buntstift unterstrichen und auf der unbeschriebenen Seite 4 der Name „Wedekind“ mit blauem Buntstift notiert und unterstrichen; auf Seite 1 oben ist mit Bleistift in eckigen Klammern der Zuordnungsvermerk „FRANK WEDEKIND“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    10. März 1916 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek

Berliner Platz 2
53111 Bonn
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Wilhelm Schmidtbonn
Signatur des Dokuments:
SN 147 / IM. 27 Wedekind
Standort:
Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek (Bonn)

Danksagung

Wir danken Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek (Bonn) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Wilhelm Schmidtbonn, 10.3.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

18.06.2024 09:20