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Kennung: 2231

München, 19. November 1908 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Brantl, Maximilian

Inhalt

Sehr geehrter Herr DoctorDr. jur. et. rer. pol. Maximilian Brantl in München (Frauenplatz 10) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 61], Rechtsanwalt, Schriftsteller und Beiratsmitglied des Neuen Vereins (siehe unten).!

Mit ergebenstem Dank für Ihre liebenswürdige Aufforderungnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Maximilian Brantl an Wedekind, 18.11.1908. gestatten Sie mir die Mittheilung, daß ich sehr darüber erfreut bin, daß an der altbewährten StelleTürkenstraße 28 – die alte Adresse der Elf Scharfrichter war nun die Adresse, in dem der Neue Verein e.V. (1. Vorsitzender: Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Rosenthal) seine kleineren Veranstaltungen ausrichtete (bis Ende 1909), das Gesellschaftshaus des Vereins im Parterre der Türkenstraße 28 (nicht die Geschäftsstelle, das war die Buchhandlung Heinrich Jaffe in der Briennerstraße 54) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil III, S. 178]. ein neues frisches Leben | erblüht und daß ich der Entwicklung Ihrer „kleinen Abendeeine Neuerung in der Programmgestaltung: „Der Neue Verein gibt in diesen Tagen sein Winterprogramm 1908/09 aus. Es [...] werden Gesellschafts-Abende mit literarischen Darbietungen junger, dem Publikum unbekannter Autoren veranstaltet.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 505, 28.10.1908, Morgenblatt, S. 2] Das waren: „Intime Abende [...] im Dienste junger oder weniger bekannter Schriftsteller, Rezitatoren, Musiker, denen der Verein zum Vortrage Gelegenheit und Raum gibt.“ [Kutscher 1912, S. 289] Der erste dieser ‚kleinen‘ oder ‚intimen‘ Abende fand am 24.11.1908 statt: „Dienstag, 24. November, Abends 8 Uhr findet der erste intime Vortragsabend im Gesellschaftshaus des Vereins (Türkenstraße 28/0) statt. Herr Waldemar Bonsels wird aus einem demnächst erscheinenden Roman ‚Blut‘ ausgewählte Kapitel vorlesen.“ [Vom Neuen Verein. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 552, 25.11.1908, Vorabendblatt, S. 3]“ mit dem größten Interesse entgegensehe.

Wollen Sie bitte den Herren vom „Neuen Vereinder Vorsitzende Wilhelm Rosenthal (siehe oben) und sein Stellvertretet Otto Falckenberg, außerdem Kassenwart, zwei Schriftführer und 15 Mitglieder des künstlerischen Beirats: „Der Neue Verein hielt am 27. November in seinem Gesellschaftshaus in der Türkenstraße seine diesjährige Mitgliederversammlung ab. Der Vorsitzende Dr. Wilhelm Rosenthal dankte unter anderem der Presse für die wohlwollende Beurteilung der Vereinsbestrebungen. [...] Die Wahl des Vorstandes für das Vereinsjahr ergab folgendes Resultat: 1. Vorsitzender Dr. Wilhelm Rosenthal; 2. Vorsitzender Otto Falckenberg; Kassier Heinrich Jaffe: 1. Schriftführer Hannes Pyszka; 2. Schriftführer Ludwig Hopf. Den Beirat bilden die Herren: Prof. Ant. Beer-Walbrun, Dr. Maximilian Brantl, Otto Falckenberg, Friedrich Freksa, Georg Fuchs, Paul Fuhrmann, Prof. Fritz Erler, Dr. Georg Hirth, Artur Hörhammer, Dr. Artur Kutscher, Dr. Karl Eugen Müller, Dr. Ludwig Landshoff, Josef Ruederer, Reinhardt Frhr. v. Seydlitz, Wilhelm Weigand.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 561, 30.11.1908, S. 3] meine ergebenste Empfehlung aussprechen.

In vorzüglicher Hochschätzung
Ihr
Frank Wedekind.


19.11.8.


[Kuvert:]


Herrn Dr. Maximilian PrantlSchreibversehen, statt: Brantl.
München
Karlsplatz 4die Adresse der Kanzlei (Karlsplatz 4, 1. Stock) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 61], nicht die Privatadresse von Maximilian Brantl (siehe oben)..

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 3 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 18 cm. 2 Seiten beschrieben. Kuvert: 12,5 x 9,5 cm. 1 Seite beschrieben.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Kuvert ist mit einer aufgeklebten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „11 – 12 N“ (= 23 bis 24 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
Wedekind, Frank A I/70
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Maximilian Brantl, 19.11.1908. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

20.09.2024 13:23
Kennung: 2231

München, 19. November 1908 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Brantl, Maximilian
 
 

Inhalt

Sehr geehrter Herr DoctorDr. jur. et. rer. pol. Maximilian Brantl in München (Frauenplatz 10) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 61], Rechtsanwalt, Schriftsteller und Beiratsmitglied des Neuen Vereins (siehe unten).!

Mit ergebenstem Dank für Ihre liebenswürdige Aufforderungnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Maximilian Brantl an Wedekind, 18.11.1908. gestatten Sie mir die Mittheilung, daß ich sehr darüber erfreut bin, daß an der altbewährten StelleTürkenstraße 28 – die alte Adresse der Elf Scharfrichter war nun die Adresse, in dem der Neue Verein e.V. (1. Vorsitzender: Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Rosenthal) seine kleineren Veranstaltungen ausrichtete (bis Ende 1909), das Gesellschaftshaus des Vereins im Parterre der Türkenstraße 28 (nicht die Geschäftsstelle, das war die Buchhandlung Heinrich Jaffe in der Briennerstraße 54) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil III, S. 178]. ein neues frisches Leben | erblüht und daß ich der Entwicklung Ihrer „kleinen Abendeeine Neuerung in der Programmgestaltung: „Der Neue Verein gibt in diesen Tagen sein Winterprogramm 1908/09 aus. Es [...] werden Gesellschafts-Abende mit literarischen Darbietungen junger, dem Publikum unbekannter Autoren veranstaltet.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 505, 28.10.1908, Morgenblatt, S. 2] Das waren: „Intime Abende [...] im Dienste junger oder weniger bekannter Schriftsteller, Rezitatoren, Musiker, denen der Verein zum Vortrage Gelegenheit und Raum gibt.“ [Kutscher 1912, S. 289] Der erste dieser ‚kleinen‘ oder ‚intimen‘ Abende fand am 24.11.1908 statt: „Dienstag, 24. November, Abends 8 Uhr findet der erste intime Vortragsabend im Gesellschaftshaus des Vereins (Türkenstraße 28/0) statt. Herr Waldemar Bonsels wird aus einem demnächst erscheinenden Roman ‚Blut‘ ausgewählte Kapitel vorlesen.“ [Vom Neuen Verein. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 552, 25.11.1908, Vorabendblatt, S. 3]“ mit dem größten Interesse entgegensehe.

Wollen Sie bitte den Herren vom „Neuen Vereinder Vorsitzende Wilhelm Rosenthal (siehe oben) und sein Stellvertretet Otto Falckenberg, außerdem Kassenwart, zwei Schriftführer und 15 Mitglieder des künstlerischen Beirats: „Der Neue Verein hielt am 27. November in seinem Gesellschaftshaus in der Türkenstraße seine diesjährige Mitgliederversammlung ab. Der Vorsitzende Dr. Wilhelm Rosenthal dankte unter anderem der Presse für die wohlwollende Beurteilung der Vereinsbestrebungen. [...] Die Wahl des Vorstandes für das Vereinsjahr ergab folgendes Resultat: 1. Vorsitzender Dr. Wilhelm Rosenthal; 2. Vorsitzender Otto Falckenberg; Kassier Heinrich Jaffe: 1. Schriftführer Hannes Pyszka; 2. Schriftführer Ludwig Hopf. Den Beirat bilden die Herren: Prof. Ant. Beer-Walbrun, Dr. Maximilian Brantl, Otto Falckenberg, Friedrich Freksa, Georg Fuchs, Paul Fuhrmann, Prof. Fritz Erler, Dr. Georg Hirth, Artur Hörhammer, Dr. Artur Kutscher, Dr. Karl Eugen Müller, Dr. Ludwig Landshoff, Josef Ruederer, Reinhardt Frhr. v. Seydlitz, Wilhelm Weigand.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 561, 30.11.1908, S. 3] meine ergebenste Empfehlung aussprechen.

In vorzüglicher Hochschätzung
Ihr
Frank Wedekind.


19.11.8.


[Kuvert:]


Herrn Dr. Maximilian PrantlSchreibversehen, statt: Brantl.
München
Karlsplatz 4die Adresse der Kanzlei (Karlsplatz 4, 1. Stock) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 61], nicht die Privatadresse von Maximilian Brantl (siehe oben)..

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 3 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 18 cm. 2 Seiten beschrieben. Kuvert: 12,5 x 9,5 cm. 1 Seite beschrieben.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Kuvert ist mit einer aufgeklebten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „11 – 12 N“ (= 23 bis 24 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
Wedekind, Frank A I/70
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Maximilian Brantl, 19.11.1908. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

20.09.2024 13:23