Vergleichsansicht

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Kennung: 2047

München, 5. August 1910 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Speidel, Albert von

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Herrn
Fr Wedekind
hier.

M. 5. Aug. 1910.


Sehr geehrter Herr!

Es wäre mir sehr daran gelegen, zu erfahren, welche Wünsche Sie für die RollenbesetzungEs spielten in der „Liebestrank“-Inszenierung am Münchner Residenztheater (siehe unten): Fritz Basil (Fürst Iwan Michailowitsch Rogoschin), Anna Dandler (Lisaweta Nikolajewna), „Frl. Killer“ (Enjuscha), „Frl. Ritter“ (Alioscha), Johanna Terwin (Katharina Alexandrowna Gräfin Totzky), Albert Steinrück (Fritz Schwigerling), Emil Höfer (Cölesin Leboeuf), Thessy Pricken (Tatjana), Karl Egolff (Mitja), Max Nadler (Kolja) [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 63, Nr. 538, 17.11.1919, General-Anzeiger, S. 2]. Ihres SchwankesWedekind hatte bereits am 23.6.1910 festgehalten: „Besuch bei Intendant Speidel der Liebestrank annimmt.“ [Tb] Die Premiere seines Schwanks „Der Liebestrank“ (1899) am Residenztheater, eine der Bühnen des Münchner Königlichen Hof- und Nationaltheaters (Generalintendant: Albert von Speidel) [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 567], fand am 17.11.1910 um 19.30 Uhr statt [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 63, Nr. 538, 17.11.1919, General-Anzeiger, S. 2]. Wedekind notierte am 17.11.1910: „Premiere von Liebestrank im Residenztheater“ [Tb], anschließend eine Premierenfeier mit einigen der Beteiligten: „Nachher Diner bei Schleich. Anwesend Steinrück Basil Nadler [...] Speidel [...], die Terwin, Tilly und ich“ [Tb]. Die Presse meldete: „Im Residenztheater wurde heute abend Wedekinds dreiaktiger Schwank ‚Der Liebestrank‘, ein wild durcheinander wirbelndes Chaos von grotesken, auf einem russischen Gute spielenden Szenen, mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Ein Teil des ausverkauften Hauses klatschte, andere zischten. Im allgemeinen aber war man doch sehr belustigt, und so konnte Wedekind nach dem zweiten und dritten Akte verschiedentlich an der Rampe erscheinen.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 63, Nr. 540, 18.11.1910, Morgenblatt, S. 4] Bemerkt wurde allerdings: „Man hätte den Autor vorteilhafter an der Hofbühne einführen können.“ [Richard Elchinger: Der Liebestrank. Schwank in drei Akten von Frank Wedekind. Erste Aufführung im Residenztheater am 17. November. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 63, Nr. 541, 19.11.1910, Vorabendblatt, S. 2] Der Schwank war „das erste Stück Wedekinds überhaupt, das die Münchner Hofbühne gab“ [KSA 2, S. 1075].Der Liebestrank“ haben und welchen RegisseurDer Presse ist zu entnehmen, dass in der „Liebestrank“-Inszenierung am Residenztheater (siehe oben) „Wedekind selbst die Regie führte“ [Alfred von Mensi: Fuhrmann und Wedekind. In: Allgemeine Zeitung, Jg. 113, Nr. 48, 26.11.1910, S. 884]. Wedekind notierte am 2.11.1910: „Ich arrangiere im Residenztheater Liebestrank“ [Tb], am 4. und 5. sowie am 8.11.1910: „Probe von Liebestrank“ [Tb]. Sie sich gedacht haben. – Zu diesem Zwecke wäre es ersuche ich Sie, wenn es Ihnen möglich, ist, morgen (Samstagder 6.8.1910.) vormittags in meinem Bureau vorsprechenWedekind sagte telegrafisch ab [vgl. Wedekind an Albert von Speidel, 6.8.1910]. Er konnte den Termin am 6.8.1910 nicht wahrnehmen, da er früh an diesem Tag nach Lenzburg verreiste und erst am 2.9.1910 abends nach München zurückkam. Die „Besprechung mit Speidel über Liebestrank“ [Tb] fand dann am 5.9.1910 statt. zu wollen

Hochacht.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 21 x 32,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Oben auf dem Briefentwurf ist von fremder Hand außer einer Ziffer und einem Verfasserkürzel der Versand am 5.8.1910 notiert („exp. 5.VIII 10“). Unten auf dem Briefentwurf ist von anderer fremder Hand wahrscheinlich zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt „II. Werke“ notiert. Albert von Speidel dürfte den Brief zum Abschreiben für den dann abzusendenden Brief entworfen haben, der nicht überliefert ist. ‒ Der Briefentwurf ist nach einer in der EFFW vorhandenen Kopie des handschriftlichen Originals wiedergegeben, die in früheren Jahren der EFFW vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv (München) zur Verfügung gestellt wurde; das Original ist dort derzeit nicht auffindbar.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    5. August 1910 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    5. August 1910 (Freitag)
    Ermittelt (sicher)

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Schönfeldstraße 5-11
D-80539 München
Bundesrepublik Deutschland
Wir danken dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv (München) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Bestand Staatstheater, Akte Wedekind
Signatur des Dokuments:
BayHStA, Staatstheater 2515
Standort:
Bayerisches Hauptstaatsarchiv (München)

Zitierempfehlung

Albert von Speidel an Frank Wedekind, 5.8.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.06.2024 15:29
Kennung: 2047

München, 5. August 1910 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Speidel, Albert von

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Herrn
Fr Wedekind
hier.

M. 5. Aug. 1910.


Sehr geehrter Herr!

Es wäre mir sehr daran gelegen, zu erfahren, welche Wünsche Sie für die RollenbesetzungEs spielten in der „Liebestrank“-Inszenierung am Münchner Residenztheater (siehe unten): Fritz Basil (Fürst Iwan Michailowitsch Rogoschin), Anna Dandler (Lisaweta Nikolajewna), „Frl. Killer“ (Enjuscha), „Frl. Ritter“ (Alioscha), Johanna Terwin (Katharina Alexandrowna Gräfin Totzky), Albert Steinrück (Fritz Schwigerling), Emil Höfer (Cölesin Leboeuf), Thessy Pricken (Tatjana), Karl Egolff (Mitja), Max Nadler (Kolja) [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 63, Nr. 538, 17.11.1919, General-Anzeiger, S. 2]. Ihres SchwankesWedekind hatte bereits am 23.6.1910 festgehalten: „Besuch bei Intendant Speidel der Liebestrank annimmt.“ [Tb] Die Premiere seines Schwanks „Der Liebestrank“ (1899) am Residenztheater, eine der Bühnen des Münchner Königlichen Hof- und Nationaltheaters (Generalintendant: Albert von Speidel) [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 567], fand am 17.11.1910 um 19.30 Uhr statt [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 63, Nr. 538, 17.11.1919, General-Anzeiger, S. 2]. Wedekind notierte am 17.11.1910: „Premiere von Liebestrank im Residenztheater“ [Tb], anschließend eine Premierenfeier mit einigen der Beteiligten: „Nachher Diner bei Schleich. Anwesend Steinrück Basil Nadler [...] Speidel [...], die Terwin, Tilly und ich“ [Tb]. Die Presse meldete: „Im Residenztheater wurde heute abend Wedekinds dreiaktiger Schwank ‚Der Liebestrank‘, ein wild durcheinander wirbelndes Chaos von grotesken, auf einem russischen Gute spielenden Szenen, mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Ein Teil des ausverkauften Hauses klatschte, andere zischten. Im allgemeinen aber war man doch sehr belustigt, und so konnte Wedekind nach dem zweiten und dritten Akte verschiedentlich an der Rampe erscheinen.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 63, Nr. 540, 18.11.1910, Morgenblatt, S. 4] Bemerkt wurde allerdings: „Man hätte den Autor vorteilhafter an der Hofbühne einführen können.“ [Richard Elchinger: Der Liebestrank. Schwank in drei Akten von Frank Wedekind. Erste Aufführung im Residenztheater am 17. November. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 63, Nr. 541, 19.11.1910, Vorabendblatt, S. 2] Der Schwank war „das erste Stück Wedekinds überhaupt, das die Münchner Hofbühne gab“ [KSA 2, S. 1075].Der Liebestrank“ haben und welchen RegisseurDer Presse ist zu entnehmen, dass in der „Liebestrank“-Inszenierung am Residenztheater (siehe oben) „Wedekind selbst die Regie führte“ [Alfred von Mensi: Fuhrmann und Wedekind. In: Allgemeine Zeitung, Jg. 113, Nr. 48, 26.11.1910, S. 884]. Wedekind notierte am 2.11.1910: „Ich arrangiere im Residenztheater Liebestrank“ [Tb], am 4. und 5. sowie am 8.11.1910: „Probe von Liebestrank“ [Tb]. Sie sich gedacht haben. – Zu diesem Zwecke wäre es ersuche ich Sie, wenn es Ihnen möglich, ist, morgen (Samstagder 6.8.1910.) vormittags in meinem Bureau vorsprechenWedekind sagte telegrafisch ab [vgl. Wedekind an Albert von Speidel, 6.8.1910]. Er konnte den Termin am 6.8.1910 nicht wahrnehmen, da er früh an diesem Tag nach Lenzburg verreiste und erst am 2.9.1910 abends nach München zurückkam. Die „Besprechung mit Speidel über Liebestrank“ [Tb] fand dann am 5.9.1910 statt. zu wollen

Hochacht.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 21 x 32,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Oben auf dem Briefentwurf ist von fremder Hand außer einer Ziffer und einem Verfasserkürzel der Versand am 5.8.1910 notiert („exp. 5.VIII 10“). Unten auf dem Briefentwurf ist von anderer fremder Hand wahrscheinlich zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt „II. Werke“ notiert. Albert von Speidel dürfte den Brief zum Abschreiben für den dann abzusendenden Brief entworfen haben, der nicht überliefert ist. ‒ Der Briefentwurf ist nach einer in der EFFW vorhandenen Kopie des handschriftlichen Originals wiedergegeben, die in früheren Jahren der EFFW vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv (München) zur Verfügung gestellt wurde; das Original ist dort derzeit nicht auffindbar.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    5. August 1910 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    5. August 1910 (Freitag)
    Ermittelt (sicher)

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Schönfeldstraße 5-11
D-80539 München
Bundesrepublik Deutschland
Wir danken dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv (München) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Bestand Staatstheater, Akte Wedekind
Signatur des Dokuments:
BayHStA, Staatstheater 2515
Standort:
Bayerisches Hauptstaatsarchiv (München)

Zitierempfehlung

Albert von Speidel an Frank Wedekind, 5.8.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.06.2024 15:29