Vergleichsansicht

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Kennung: 2030

Berlin, 9. Januar 1906 (Dienstag), Zettel

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Lang, Willy

Inhalt

Geehrter Herr LangDer Theaterdirektor Willy Lang [vgl. Neuer Theater-Almanach 1906, S. 678] lebte in Berlin [vgl. Neuer Theater-Almanach 1907, S. 720], war aber auswärts gastierender Künstler; er war seit 1905 in den Sommermonaten als Direktor und Oberregisseur am Tivoli-Theater in Stade tätig [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1920, S. 161]. Sein Nachname findet sich mehrfach in Wedekinds Tagebuch; so hielt Wedekind einen Abend mit ihm in geselliger Runde (dabei auch Tilly Newes) am 23.1.1906 nach einer „Hidalla“-Vorstellung in der Berliner Weinstube Habel fest: „Nachher mit [...] Lang bei Habel.“,

würden Sie bitten, Herrn Paul EgerPaul Eger, der Verlobte von Tilly Newes [vgl. Vinçon 2018, Bd. 2, S. 9-12], war seit einigen Tagen in Berlin – bis zum 17.1.1906: „Paul Eger reist ab“ [Tb]. mitzutheilen, wenn Sie ihn kennen, (er sitzt neben Hermann BahrHermann Bahr, der vom 8. bis 10.1.1906 in Berlin war, notierte am 9.1.1906 den Besuch der Vorstellung von Wedekinds Stück und ein anschließendes Beisammensein mit dem Autor in größerer Runde in der Weinstube F. W. Borchardt: „‚Marquis von Keith‘ / Bei Borchert mit Wedekind“ [Tb Bahr, Bd. 5, S. 1].) Frl. NiemannNamensvariante in den Ankündigungen der Auftritte von Tilly Newes, so bei dem Hinweis auf die Premiere von Wedekinds „Marquis von Keith“ am 13.12.1905 im Kleinen Theater in Berlin (Regie: Victor Barnowsky), in der sie in der Rolle des jungen Hermann Casimir und Wedekind in der Titelrolle auftrat: „Tilli Niemann-Newes (Hermann Casimir)“ [Berliner Tageblatt, Jg. 34, Nr. 631, 12.12.1905, Morgen-Ausgabe, S. (3)]. lasse ihn bitten, nach der VorstellungDie Vorstellung von Wedekinds „Marquis von Keith“ am 9.1.1906 (Premiere: 13.12.1905) im Kleinen Theater in Berlin begann um 20 Uhr [vgl. Berliner Tageblatt, Jg. 35, Nr. 14, 9.1.1906, Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt, S. (4)]. Wedekind war anschließend mit Berthe Marie Denk, die morgens in Berlin eingetroffen ist (sie reiste am 14.1.1906 von Berlin wieder ab), in der Weinstube F. W. Borchardt zusammen in größerer Runde, darunter auch Hermann Bahr: „Marquis von Keith [...]. Nachher bei Borchart mit Bertha Maria, [...] Hermann Bahr“ [Tb]. Insofern könnte Tilly Newes den Abend nach der Vorstellung mit Paul Eger verbracht haben. auf sie zu warten.

Mit bestem Gruß,
Wedekind |


PRIMA-WECHSEL
Nr.
A. Rosendie Berliner Kontobücherfabrik A. Rosen (Behrenstraße 34) [vgl. Berliner Adreßbuch 1906, Teil III, S. 49].. Berlin W. Behrenstr. 34.


Berlin, den +++ 19+++ FÜR Mk. +++ zahlen Sie für diesen Prima-Wechselerste Ausfertigung eines Wechsels. an die Ordre +++ die Summe von Mark +++ den Werth +++ und stellen es auf Rechnung laut Bericht.
+++
in +++
Zahlbar +++

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 11,5 x 29 cm. Mit Textaufdruck.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die offenbar im Theater flüchtig geschriebene Mitteilung ist auf der Rückseite eines von unbekannter Hand (Wedekind?) in Kurzschrift (?) oder pro forma vielleicht absichtlich unleserlich ausgefüllten Wechsel-Formulars geschrieben. Auf Seite 1 ist von fremder Hand mit Bleistift unterstrichen „1906“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 9.1.1906 ist als Ankerdatum gesetzt – das wahrscheinliche Schreibdatum des Zettels, da alle namentlich genannten Personen (Willy Lang, Paul Eger, Hermann Bahr, Tilly Newes, Frank Wedekind) sich nur am 9.1.1906 alle zusammen nachweislich in Berlin aufhielten. Der Zettel ist seinem Inhalt zufolge am 9.1.1906 abends im Kleinen Theater in Berlin geschrieben worden (vermutlich in der Pause), wo Wedekind und Tilly Newes in einer Vorstellung des „Marquis von Keith“ [vgl. Tb] auf der Bühne standen, die Hermann Bahr seinem Tagebuch zufolge besucht hat [vgl. Tb Bahr].

  • Schreibort

    Berlin
    9. Januar 1906 (Dienstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Stadtbibliothek Hannover

Hildesheimer Straße 12
30169 Hannover

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Niedersächsisches Handschriftenarchiv
Signatur des Dokuments:
40.4670
Standort:
Stadtbibliothek Hannover (Hannover)

Danksagung

Wir danken der Stadtbibliothek Hannover für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Willy Lang, 9.1.1906. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

10.06.2024 11:46
Kennung: 2030

Berlin, 9. Januar 1906 (Dienstag), Zettel

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Lang, Willy
 
 

Inhalt

Geehrter Herr LangDer Theaterdirektor Willy Lang [vgl. Neuer Theater-Almanach 1906, S. 678] lebte in Berlin [vgl. Neuer Theater-Almanach 1907, S. 720], war aber auswärts gastierender Künstler; er war seit 1905 in den Sommermonaten als Direktor und Oberregisseur am Tivoli-Theater in Stade tätig [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1920, S. 161]. Sein Nachname findet sich mehrfach in Wedekinds Tagebuch; so hielt Wedekind einen Abend mit ihm in geselliger Runde (dabei auch Tilly Newes) am 23.1.1906 nach einer „Hidalla“-Vorstellung in der Berliner Weinstube Habel fest: „Nachher mit [...] Lang bei Habel.“,

würden Sie bitten, Herrn Paul EgerPaul Eger, der Verlobte von Tilly Newes [vgl. Vinçon 2018, Bd. 2, S. 9-12], war seit einigen Tagen in Berlin – bis zum 17.1.1906: „Paul Eger reist ab“ [Tb]. mitzutheilen, wenn Sie ihn kennen, (er sitzt neben Hermann BahrHermann Bahr, der vom 8. bis 10.1.1906 in Berlin war, notierte am 9.1.1906 den Besuch der Vorstellung von Wedekinds Stück und ein anschließendes Beisammensein mit dem Autor in größerer Runde in der Weinstube F. W. Borchardt: „‚Marquis von Keith‘ / Bei Borchert mit Wedekind“ [Tb Bahr, Bd. 5, S. 1].) Frl. NiemannNamensvariante in den Ankündigungen der Auftritte von Tilly Newes, so bei dem Hinweis auf die Premiere von Wedekinds „Marquis von Keith“ am 13.12.1905 im Kleinen Theater in Berlin (Regie: Victor Barnowsky), in der sie in der Rolle des jungen Hermann Casimir und Wedekind in der Titelrolle auftrat: „Tilli Niemann-Newes (Hermann Casimir)“ [Berliner Tageblatt, Jg. 34, Nr. 631, 12.12.1905, Morgen-Ausgabe, S. (3)]. lasse ihn bitten, nach der VorstellungDie Vorstellung von Wedekinds „Marquis von Keith“ am 9.1.1906 (Premiere: 13.12.1905) im Kleinen Theater in Berlin begann um 20 Uhr [vgl. Berliner Tageblatt, Jg. 35, Nr. 14, 9.1.1906, Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt, S. (4)]. Wedekind war anschließend mit Berthe Marie Denk, die morgens in Berlin eingetroffen ist (sie reiste am 14.1.1906 von Berlin wieder ab), in der Weinstube F. W. Borchardt zusammen in größerer Runde, darunter auch Hermann Bahr: „Marquis von Keith [...]. Nachher bei Borchart mit Bertha Maria, [...] Hermann Bahr“ [Tb]. Insofern könnte Tilly Newes den Abend nach der Vorstellung mit Paul Eger verbracht haben. auf sie zu warten.

Mit bestem Gruß,
Wedekind |


PRIMA-WECHSEL
Nr.
A. Rosendie Berliner Kontobücherfabrik A. Rosen (Behrenstraße 34) [vgl. Berliner Adreßbuch 1906, Teil III, S. 49].. Berlin W. Behrenstr. 34.


Berlin, den +++ 19+++ FÜR Mk. +++ zahlen Sie für diesen Prima-Wechselerste Ausfertigung eines Wechsels. an die Ordre +++ die Summe von Mark +++ den Werth +++ und stellen es auf Rechnung laut Bericht.
+++
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Zahlbar +++

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Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 11,5 x 29 cm. Mit Textaufdruck.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die offenbar im Theater flüchtig geschriebene Mitteilung ist auf der Rückseite eines von unbekannter Hand (Wedekind?) in Kurzschrift (?) oder pro forma vielleicht absichtlich unleserlich ausgefüllten Wechsel-Formulars geschrieben. Auf Seite 1 ist von fremder Hand mit Bleistift unterstrichen „1906“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 9.1.1906 ist als Ankerdatum gesetzt – das wahrscheinliche Schreibdatum des Zettels, da alle namentlich genannten Personen (Willy Lang, Paul Eger, Hermann Bahr, Tilly Newes, Frank Wedekind) sich nur am 9.1.1906 alle zusammen nachweislich in Berlin aufhielten. Der Zettel ist seinem Inhalt zufolge am 9.1.1906 abends im Kleinen Theater in Berlin geschrieben worden (vermutlich in der Pause), wo Wedekind und Tilly Newes in einer Vorstellung des „Marquis von Keith“ [vgl. Tb] auf der Bühne standen, die Hermann Bahr seinem Tagebuch zufolge besucht hat [vgl. Tb Bahr].

  • Schreibort

    Berlin
    9. Januar 1906 (Dienstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Stadtbibliothek Hannover

Hildesheimer Straße 12
30169 Hannover

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Niedersächsisches Handschriftenarchiv
Signatur des Dokuments:
40.4670
Standort:
Stadtbibliothek Hannover (Hannover)

Danksagung

Wir danken der Stadtbibliothek Hannover für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Willy Lang, 9.1.1906. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

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In Bearbeitung
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

10.06.2024 11:46