Vergleichsansicht

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Kennung: 1961

Berlin, 12. November 1904 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Rathenau, Walther

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

W. R.


Sehr geehrter Herr Wedekind,

ich kann mir nicht versagen, Ihnen diese Arbeit zu überreichenBeilage war Walther Rathenaus unter Pseudonym soeben in der „Zukunft“ veröffentlichter Aufsatz [vgl. Ernst Reinhart: Von Schwachheit, Furcht und Zweck. Ein Beitrag zur Erkenntnis menschlichen Wesens. In: Die Zukunft, Jg. 13, Nr. 7, 12.11.1904, S. 223-239]., die ein paar WorteWalther Rathenau hat in seinem Aufsatz (siehe oben) über Wedekinds Werk, ohne den Namen zu nennen, in historischer Perspektive geschrieben: „Die Dichtung begann mit Göttern und Heroen. [...] Von den jüngeren Meistern dieser Kunst hat Einer, den allein von allen vielleicht ein Hauch neuzeitlicher Genialität beseelt, Werke geschaffen, deren Kraft, unabhängig von aller Ethik, im naturgeschichtlichen Vorgang sozusagen und in der bloßen Tragik der Situation zu ruhen scheint, so daß seine Dramen mehr eine Reihe tragischer Bilder denn Tragoedien im früheren Sinn genannt werden müssen.“ [Die Zukunft, Jg. 13, Nr. 7, 12.11.1904, S. 236] über meine Vorstellung von Ihrem Werk enthält.

Meiner Abneigung gegen P. persönliche Dinge zum Trotz hätte ich vielleicht gewagt, Ihren Namen zu nennen, wenn ich hätte glauben dürfen, dass diese Vorstellung Ihrer eigenen sich nähert. |

Ich hoffe dass Ihre nächste Anwesenheit in Berlin mir die Freude bringt, Sie zu sehen, und begrüsse Sie
in Hochachtung und Ergebenheit
Dr W Rathenau.


– 12.11.04 –
3. Victoriastr.
Berlin.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 18 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat oben auf Seite 1 mit Bleistift das Datum „12.11.4“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    12. November 1904 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefe. Teilband 1: 1871-1913

Autor:
Walther Rathenau
Herausgeber:
Alexander Jaser, Clemens Picht und Ernst Schulin
Verlag:
Düsseldorf: Droste
Jahrgang:
2006
Seitenangabe:
709-710
Briefnummer:
486
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 134
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Walther Rathenau an Frank Wedekind, 12.11.1904. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

29.09.2023 10:31
Kennung: 1961

Berlin, 12. November 1904 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Rathenau, Walther

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

W. R.


Sehr geehrter Herr Wedekind,

ich kann mir nicht versagen, Ihnen diese Arbeit zu überreichenBeilage war Walther Rathenaus unter Pseudonym soeben in der „Zukunft“ veröffentlichter Aufsatz [vgl. Ernst Reinhart: Von Schwachheit, Furcht und Zweck. Ein Beitrag zur Erkenntnis menschlichen Wesens. In: Die Zukunft, Jg. 13, Nr. 7, 12.11.1904, S. 223-239]., die ein paar WorteWalther Rathenau hat in seinem Aufsatz (siehe oben) über Wedekinds Werk, ohne den Namen zu nennen, in historischer Perspektive geschrieben: „Die Dichtung begann mit Göttern und Heroen. [...] Von den jüngeren Meistern dieser Kunst hat Einer, den allein von allen vielleicht ein Hauch neuzeitlicher Genialität beseelt, Werke geschaffen, deren Kraft, unabhängig von aller Ethik, im naturgeschichtlichen Vorgang sozusagen und in der bloßen Tragik der Situation zu ruhen scheint, so daß seine Dramen mehr eine Reihe tragischer Bilder denn Tragoedien im früheren Sinn genannt werden müssen.“ [Die Zukunft, Jg. 13, Nr. 7, 12.11.1904, S. 236] über meine Vorstellung von Ihrem Werk enthält.

Meiner Abneigung gegen P. persönliche Dinge zum Trotz hätte ich vielleicht gewagt, Ihren Namen zu nennen, wenn ich hätte glauben dürfen, dass diese Vorstellung Ihrer eigenen sich nähert. |

Ich hoffe dass Ihre nächste Anwesenheit in Berlin mir die Freude bringt, Sie zu sehen, und begrüsse Sie
in Hochachtung und Ergebenheit
Dr W Rathenau.


– 12.11.04 –
3. Victoriastr.
Berlin.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 18 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat oben auf Seite 1 mit Bleistift das Datum „12.11.4“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    12. November 1904 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefe. Teilband 1: 1871-1913

Autor:
Walther Rathenau
Herausgeber:
Alexander Jaser, Clemens Picht und Ernst Schulin
Verlag:
Düsseldorf: Droste
Jahrgang:
2006
Seitenangabe:
709-710
Briefnummer:
486
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 134
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Walther Rathenau an Frank Wedekind, 12.11.1904. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

29.09.2023 10:31