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Sehr geehrter Herr
Am wirklich
aufrichtig daß ich nicht noch länger in Ihrer Gesellschaft bleiben konnte, da
es mir nicht gelingen wollte, das, was ich seit längerer Zeit Ihnen gegenüber
auf dem Herzen hatte, richtig zu formulieren. Wollen Sie mir daher erlauben auf
In München
und eine in
Frankfurt
Die Vortheile möchten folgende sein: Sie wären | in
Süddeutschland nicht mehr nur Gast sondern ebenso ansäßig wie in Berlin. Alles
was in Süddeutschland an Theaterbegeisterung und Unternehmungslust gährt,
könnten Sie auf sich konzentrieren. Die Vorbereitungen für Berliner
Vorstellungen könnten in er selber, es wäre eher Möglichkeit geboten, Berlin zu überraschen.
Den Gastspielen in andern deutschen Städten könnte mehr Sorgfalt zugewandt, und
dadurch ganz Deutschland mehr für Ihre Sache begeistert werden. Ihr Wirken
bekäme weit mehr den Charakter einer Mission, während das Reingeschäftliche
mehr in den Hintergrund tritt. Sie befänden sich in ununterbrochener inniger
Fühlung mit den in Deutschland zerstreut lebenden dramatischen Autoren und
schauspielerischen Kräften. Außerdem wäre
Sollten Sie diese Gedanken im Lauf einflußreichen | mit Personen von Einfluß oder
Unternehmungsgeist besprechen wollen, dann würden Sie in mir dabei einen
aufrichtigen Parteigänger finden.
Ich habe Sie nur noch um Entschuldigung zu bitten daß ich gerade während dieser für Sie so arbeitsreichen Zeit Ihre Aufmerksamkeit in so hohem Maße in Anspruch zu nehmen wage.
Mit ergebensten Grüßen
Ihr
FW.
Bestehend aus 4 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben
Der 14.2.1909 ist als Ankerdatum gesetzt. Der Datierungsvorschlag ergibt sich aus dem im Briefentwurf erwähnten „Freitag“ (12.2.1909) und der inhaltlichen Nähe zu dem am 15.2.1909 (Montag) geschriebenen Brief [vgl. Wedekind an Max Reinhardt, 15.2.1909], als Wedekind schon wusste, dass der Direktor des Deutschen Theaters in Berlin anders als angenommen am 14.2.1909 (Sonntag) nicht mehr in München war. Der 13.2.1909 (Samstag) darf als Schreibdatum ausgeschlossen werden (Wedekind hätte sonst sicher ‚gestern‘ statt „Freitag“ geschrieben).
Der Brief dürfte nach München adressiert und dann nach Berlin weitergeleitet worden sein.
München
14. Februar 1909 (Sonntag)
Ermittelt (sicher)
München
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Frank Wedekind an Max Reinhardt, 14.2.1909. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (30.10.2025).
Ariane Martin