Vergleichsansicht

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Kennung: 191

Zürich, 1. Dezember 1898 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Halbe, Max

Inhalt

Lieber Freund,

als dem Würdigsten der Tafelrunde, die mich mit ihren Grüßennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Max Halbe an Wedekind, 30.11.1898. Es dürfte sich um eine Postkarte oder Bildpostkarte aus einem Münchner Wirtshaus gehandelt haben, die außer Max Halbe auch Wedekinds Freunde Kurt Martens, Edgar Steiger und Hans von Weber sowie weitere nicht identifizierte Herren (siehe unten) mitunterzeichnet hatten. beschenkt in meiner EinsamkeitWedekind ist am 30.10.1898 aus München nach Zürich geflohen, um der drohenden Verhaftung wegen Majestätsbeleidung in der „Simplicissimus“-Affäre zu entgehen [vgl. Wedekind an Beate Heine, 12.11.1898]. bitte ich dich den Übrigen meinen Dank zu sagen. Gleichzeitig danke ich dir für deine mir sehr tröstlichen Zeilennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Max Halbe an Wedekind, 21.11.1898. à propos StollbergWedekinds Konflikt mit Georg Stollberg betreffend [vgl. Wedekind an Max Halbe, 20.11.1898].. Voraussichtlich gehe ich Ende dieses Jahres noch nach ParisWedekind reiste am 22.12.1898 von Zürich nach Paris [vgl. Wedekind an Beate Heine, 7.1.1899]., da hier eine Geistesarmut herrscht wie ich sie in Zürich noch nicht gefunden. Was gäbe ich darum an jenem Abend unter Euch gewesen zu sein. Herzliche Grüße an Weber, Martens und Steiger; auch an die anderen Herrennicht identifiziert. die ich persönlich zu kennen | nicht das Vergnügen habe.

Ich sehe mein Abenteurerleben von neuem beginnen und blicke mit Wehmut auf die Stätte zurück, die mir eine Heimat zu werden versprach. Ich habe meine Beziehungen zu den unglaublichsten Existenzen wieder aufgenommen, da ich doch ohne alle Anregung nicht arbeiten kann. Wer weiß wo und unter welchen Verhältnissen wir uns wiedersehen.

Empfiehl mich deiner werthen Frau Gemahlin aufs beste und sei herzlich gegrüßt von deinem

alten treuen
Wedekind.


Zürich. 1. Dec. 98
St. Leonhardstr. 12.II.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 12,5 x 20 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief enthält oben auf Seite 1 von fremder Hand (Max Halbe?) einen Bleistiftvermerk: „Nr. 2.“

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Zürich
    1. Dezember 1898 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Zürich
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Max Halbe
Signatur des Dokuments:
MH B 321
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Max Halbe, 1.12.1898. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.10.2024 13:58
Kennung: 191

Zürich, 1. Dezember 1898 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Halbe, Max
 
 

Inhalt

Lieber Freund,

als dem Würdigsten der Tafelrunde, die mich mit ihren Grüßennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Max Halbe an Wedekind, 30.11.1898. Es dürfte sich um eine Postkarte oder Bildpostkarte aus einem Münchner Wirtshaus gehandelt haben, die außer Max Halbe auch Wedekinds Freunde Kurt Martens, Edgar Steiger und Hans von Weber sowie weitere nicht identifizierte Herren (siehe unten) mitunterzeichnet hatten. beschenkt in meiner EinsamkeitWedekind ist am 30.10.1898 aus München nach Zürich geflohen, um der drohenden Verhaftung wegen Majestätsbeleidung in der „Simplicissimus“-Affäre zu entgehen [vgl. Wedekind an Beate Heine, 12.11.1898]. bitte ich dich den Übrigen meinen Dank zu sagen. Gleichzeitig danke ich dir für deine mir sehr tröstlichen Zeilennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Max Halbe an Wedekind, 21.11.1898. à propos StollbergWedekinds Konflikt mit Georg Stollberg betreffend [vgl. Wedekind an Max Halbe, 20.11.1898].. Voraussichtlich gehe ich Ende dieses Jahres noch nach ParisWedekind reiste am 22.12.1898 von Zürich nach Paris [vgl. Wedekind an Beate Heine, 7.1.1899]., da hier eine Geistesarmut herrscht wie ich sie in Zürich noch nicht gefunden. Was gäbe ich darum an jenem Abend unter Euch gewesen zu sein. Herzliche Grüße an Weber, Martens und Steiger; auch an die anderen Herrennicht identifiziert. die ich persönlich zu kennen | nicht das Vergnügen habe.

Ich sehe mein Abenteurerleben von neuem beginnen und blicke mit Wehmut auf die Stätte zurück, die mir eine Heimat zu werden versprach. Ich habe meine Beziehungen zu den unglaublichsten Existenzen wieder aufgenommen, da ich doch ohne alle Anregung nicht arbeiten kann. Wer weiß wo und unter welchen Verhältnissen wir uns wiedersehen.

Empfiehl mich deiner werthen Frau Gemahlin aufs beste und sei herzlich gegrüßt von deinem

alten treuen
Wedekind.


Zürich. 1. Dec. 98
St. Leonhardstr. 12.II.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 12,5 x 20 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief enthält oben auf Seite 1 von fremder Hand (Max Halbe?) einen Bleistiftvermerk: „Nr. 2.“

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Zürich
    1. Dezember 1898 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Zürich
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Max Halbe
Signatur des Dokuments:
MH B 321
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Max Halbe, 1.12.1898. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.10.2024 13:58