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Kennung: 1902

München, 6. Mai 1905 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Heine, Thomas Theodor

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

München 6 Mai 1905

Klugstr. 18


Sehr verehrter Herr Wedekind /

Ihr Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Thomas Theodor Heine, 5.5.1905. hat mich erfreut, denn es ist immer betrübend, wenn alte GefährtenThomas Theodor Heine und Wedekind waren in den 1890er Jahren beide Mitarbeiter des „Simplicissimus“ gewesen und beide wegen Majestätsbeleidung in der am 25.10.1898 konfiszierten Palästina-Nummer der Zeitschrift verurteilt worden [vgl. KSA 1/II, S. 1710]; acht Tage ihrer Haft (vom 21. bis 29.9.1899) verbrachten sie gemeinsam auf der Festung Königstein. mit abgewendetem Kopf aneinander vorübergehen. Wodurch diese Entfremdung entstanden war, habe ich nie begriffen. Meine Bewunderung Ihrer grossen Kunst ist stets gleich stark geblieben; aber auch den Werth Ihrer Hieronymus-Jobs-GedichteWedekind hat von den 54 seiner zwischen 1896 und 1902 im „Simplicissimus“ gedruckten Gedichte 29 als politische Zeitsatiren pseudonym publiziert, davon 14 Gedichte unter den Pseudonymen Hieronymus, Hieronymus Jobs oder Hieronymus Jobsius [vgl. KSA 1/II, S. 2234-2236]. Nachdem Albert Langen Ende 1901 angeregt hatte, „die politischen ‚Simplicissimus‘-Gedichte Wedekinds – nach einer aktualisierten Überarbeitung des Autors – unter dem Titel ‚Jobsiaden‘ separat drucken zu lassen“, führte Wedekind bis Februar 1902 mit dem Albert Langen Verlag „Verhandlungen über eine Buchausgabe seiner ‚Jobsiaden‘“ [KSA 1/II, S. 2240], die nicht realisiert wurde. habe ich höher geschätzt als Sie selbst.

Mit besten Grüssen
Ihr ganz ergebener
Th. Th. Heine

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14,5 x 18,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    6. Mai 1905 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 66
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Thomas Theodor Heine an Frank Wedekind, 6.5.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

31.08.2024 13:53
Kennung: 1902

München, 6. Mai 1905 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Heine, Thomas Theodor

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

München 6 Mai 1905

Klugstr. 18


Sehr verehrter Herr Wedekind /

Ihr Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Thomas Theodor Heine, 5.5.1905. hat mich erfreut, denn es ist immer betrübend, wenn alte GefährtenThomas Theodor Heine und Wedekind waren in den 1890er Jahren beide Mitarbeiter des „Simplicissimus“ gewesen und beide wegen Majestätsbeleidung in der am 25.10.1898 konfiszierten Palästina-Nummer der Zeitschrift verurteilt worden [vgl. KSA 1/II, S. 1710]; acht Tage ihrer Haft (vom 21. bis 29.9.1899) verbrachten sie gemeinsam auf der Festung Königstein. mit abgewendetem Kopf aneinander vorübergehen. Wodurch diese Entfremdung entstanden war, habe ich nie begriffen. Meine Bewunderung Ihrer grossen Kunst ist stets gleich stark geblieben; aber auch den Werth Ihrer Hieronymus-Jobs-GedichteWedekind hat von den 54 seiner zwischen 1896 und 1902 im „Simplicissimus“ gedruckten Gedichte 29 als politische Zeitsatiren pseudonym publiziert, davon 14 Gedichte unter den Pseudonymen Hieronymus, Hieronymus Jobs oder Hieronymus Jobsius [vgl. KSA 1/II, S. 2234-2236]. Nachdem Albert Langen Ende 1901 angeregt hatte, „die politischen ‚Simplicissimus‘-Gedichte Wedekinds – nach einer aktualisierten Überarbeitung des Autors – unter dem Titel ‚Jobsiaden‘ separat drucken zu lassen“, führte Wedekind bis Februar 1902 mit dem Albert Langen Verlag „Verhandlungen über eine Buchausgabe seiner ‚Jobsiaden‘“ [KSA 1/II, S. 2240], die nicht realisiert wurde. habe ich höher geschätzt als Sie selbst.

Mit besten Grüssen
Ihr ganz ergebener
Th. Th. Heine

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14,5 x 18,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    6. Mai 1905 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 66
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Thomas Theodor Heine an Frank Wedekind, 6.5.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

31.08.2024 13:53