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Kennung: 1893

Berlin, 12. Juni 1914 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Held, Hans Ludwig

Inhalt

ELITE-HOTEL

BERLIN N.W.
AM BAHNHOF FRIEDRICHSTR.


13/2/.6.14.


Sehr geehrter Herr Held!

Empfangen Sie verbindlichsten Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilen vom 5.6.nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Hans Ludwig Held an Wedekind, 5.6.1914. Auch auf Ihr früheres Schreibennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Hans Ludwig Held an Wedekind, 21.5.1914. Das Schreiben dürfte Wedekind noch vor seiner Abreise nach Berlin (siehe unten) erreicht haben. die photographische AufnahmeHans Ludwig Helds Gattin (siehe unten) war eine bekannte Fotografin, die in Schwabing ein von ihr gegründetes Fotoatelier betrieb, das auf Porträts und Fotos von Tanzdarbietungen spezialisiert war. Es war wenige Wochen zuvor umgezogen: „Das Atelier ‚Veritas‘ (Atelier für künstlerische Bildnisse, Inhaberin Stephanie Ludwig-Held) wurde von Franz-Joseph-Straße 13 nach Leopoldstraße 44 verlegt.“ [Geschäftsnotizen. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 67, Nr. 200, 19.4.1914, General-Anzeiger, S. 3] Bemerkenswert ist, dass die Geschäftsstelle des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller, Ortsgruppe München, diese Adresse hatte: „Franz Josephstraße 13 (H. L. Held)“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 66, Nr. 243, 15.5.1913, Vorabendblatt, S. 2]. Der nähere Zusammenhang um die erwähnte Aufnahme ist nicht ermittelt. betreffend bin ich Ihnen noch Antwort schuldig. Ich war damals nur wenige TageWedekind kam am 15.5.1914 von seinem Gastspiel in Wien nach München zurück und blieb dort nur sieben Tage, um am 22.5.1914 zu seinem Gastspiel in Berlin abzureisen. in München und mit PackenWedekind notierte am 20.5.1914 in München: „Mit Tilly Koffer zusammengestellt“ [Tb], am 21.5.1914: „Koffer gepackt.“ [Tb] und Vorbereitungen | überanstrengt. Nächste Woche hoffe ich wieder in MünchenWedekind hielt am 16.6.1914 fest: „Abfahrt von Berlin. Mittag im Zug.“ [Tb] Er war abends wieder in München. Ob er sich mit Hans Ludwig Held traf, ist fraglich; nach dem Bankett zu seinem 50. Geburtstag am 24.6.1914 reiste Wedekind am 26.6.1914 nach Florenz (und von dort am 1.7.1914 für zwölf Tage weiter nach Paris). zu sein und werde mir gestatten nach telephonischer Verständigung Sie aufzusuchen. Eine bestimmte Zusage kann ich leider in der Vortragsangelegenheitnicht ermittelt. Es darf angenommen werden, dass es sich um einen nicht zustande gekommenen Vortrag Wedekinds gehandelt hat, für den Hans Ludwig Held ihn zu gewinnen hoffte, veranstaltet vom Schutzverband Deutscher Schriftsteller, Ortsgruppe München. Hans Ludwig Held war seit der Gründung dieser Ortsgruppe im Vorjahr nicht nur deren Schriftführer, sondern auch deren „Geschäftsführer“ [Schutzverband deutscher Schriftsteller, Ortsgruppe München. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 66, Nr. 490, 25.9.1913, Vorabendblatt, S. 2]. nicht geben, da mir die Kunst frei zu sprechen vollständig abgeht. Darf ich Sie bitten Ihrer verehrten Frau GemahlinHans Ludwig Held war in erster Ehe (Heirat am 15.4.1911 in München) mit der Fotografin Stephanie Ludwig (geb. Edelstein) verheiratet (für sie war es nach der Scheidung von dem Neurologen Dr. Arthur Ludwig am 4.4.1910 die zweite Ehe). meine ergebenste Empfehlung übermitteln zu wollen.

Mit schönsten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 18 cm. Mit gedrucktem Briefkopf.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Jahreszahl im Briefdatum ist von fremder Hand mit Bleistift unterstrichen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    12. Juni 1914 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Hans Ludwig Held
Signatur des Dokuments:
HLH B 473
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Hans Ludwig Held, 12.6.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.09.2024 21:49
Kennung: 1893

Berlin, 12. Juni 1914 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Held, Hans Ludwig
 
 

Inhalt

ELITE-HOTEL

BERLIN N.W.
AM BAHNHOF FRIEDRICHSTR.


13/2/.6.14.


Sehr geehrter Herr Held!

Empfangen Sie verbindlichsten Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilen vom 5.6.nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Hans Ludwig Held an Wedekind, 5.6.1914. Auch auf Ihr früheres Schreibennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Hans Ludwig Held an Wedekind, 21.5.1914. Das Schreiben dürfte Wedekind noch vor seiner Abreise nach Berlin (siehe unten) erreicht haben. die photographische AufnahmeHans Ludwig Helds Gattin (siehe unten) war eine bekannte Fotografin, die in Schwabing ein von ihr gegründetes Fotoatelier betrieb, das auf Porträts und Fotos von Tanzdarbietungen spezialisiert war. Es war wenige Wochen zuvor umgezogen: „Das Atelier ‚Veritas‘ (Atelier für künstlerische Bildnisse, Inhaberin Stephanie Ludwig-Held) wurde von Franz-Joseph-Straße 13 nach Leopoldstraße 44 verlegt.“ [Geschäftsnotizen. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 67, Nr. 200, 19.4.1914, General-Anzeiger, S. 3] Bemerkenswert ist, dass die Geschäftsstelle des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller, Ortsgruppe München, diese Adresse hatte: „Franz Josephstraße 13 (H. L. Held)“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 66, Nr. 243, 15.5.1913, Vorabendblatt, S. 2]. Der nähere Zusammenhang um die erwähnte Aufnahme ist nicht ermittelt. betreffend bin ich Ihnen noch Antwort schuldig. Ich war damals nur wenige TageWedekind kam am 15.5.1914 von seinem Gastspiel in Wien nach München zurück und blieb dort nur sieben Tage, um am 22.5.1914 zu seinem Gastspiel in Berlin abzureisen. in München und mit PackenWedekind notierte am 20.5.1914 in München: „Mit Tilly Koffer zusammengestellt“ [Tb], am 21.5.1914: „Koffer gepackt.“ [Tb] und Vorbereitungen | überanstrengt. Nächste Woche hoffe ich wieder in MünchenWedekind hielt am 16.6.1914 fest: „Abfahrt von Berlin. Mittag im Zug.“ [Tb] Er war abends wieder in München. Ob er sich mit Hans Ludwig Held traf, ist fraglich; nach dem Bankett zu seinem 50. Geburtstag am 24.6.1914 reiste Wedekind am 26.6.1914 nach Florenz (und von dort am 1.7.1914 für zwölf Tage weiter nach Paris). zu sein und werde mir gestatten nach telephonischer Verständigung Sie aufzusuchen. Eine bestimmte Zusage kann ich leider in der Vortragsangelegenheitnicht ermittelt. Es darf angenommen werden, dass es sich um einen nicht zustande gekommenen Vortrag Wedekinds gehandelt hat, für den Hans Ludwig Held ihn zu gewinnen hoffte, veranstaltet vom Schutzverband Deutscher Schriftsteller, Ortsgruppe München. Hans Ludwig Held war seit der Gründung dieser Ortsgruppe im Vorjahr nicht nur deren Schriftführer, sondern auch deren „Geschäftsführer“ [Schutzverband deutscher Schriftsteller, Ortsgruppe München. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 66, Nr. 490, 25.9.1913, Vorabendblatt, S. 2]. nicht geben, da mir die Kunst frei zu sprechen vollständig abgeht. Darf ich Sie bitten Ihrer verehrten Frau GemahlinHans Ludwig Held war in erster Ehe (Heirat am 15.4.1911 in München) mit der Fotografin Stephanie Ludwig (geb. Edelstein) verheiratet (für sie war es nach der Scheidung von dem Neurologen Dr. Arthur Ludwig am 4.4.1910 die zweite Ehe). meine ergebenste Empfehlung übermitteln zu wollen.

Mit schönsten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 18 cm. Mit gedrucktem Briefkopf.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Jahreszahl im Briefdatum ist von fremder Hand mit Bleistift unterstrichen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    12. Juni 1914 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Hans Ludwig Held
Signatur des Dokuments:
HLH B 473
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Hans Ludwig Held, 12.6.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.09.2024 21:49