Vergleichsansicht

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Kennung: 1827

München, 4. Februar 1909 (Donnerstag), Bildpostkarte

Autor*in

  • Bonsels, Waldemar

Koautoren*in

  • Halm, Peter
  • Geiger, Willi
  • Strauss, Carl
  • Geiger, Clara

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Herrn
Frank Wedekind
München
Prinzregentenstr 50


Hochverehrter Herr Wedekind.

WirWaldemar Bonsels, Schriftsteller und Verleger in München (Leopoldstraße 77) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 57], der Maler, Radierer und Professor an der Akademie der bildenden Künste Peter Halm (Malsenstraße 66) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 196], die Bildhauerin Clara Geiger (geb. Weiß) und ihr Ehemann, der Maler, Zeichner und Grafiker Willi Geiger (Ludwigstraße 17b) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 158] sowie der Maler, Radierer und Buchillustrator Carl Strauss, der lange in München gelebt hatte. Wedekind notierte am 10.2.1909 in München: „Waldemar Bonsels kommt mit Frau Geiger, die ihn verführt hat und deren Mann sich scheiden lassen will.“ [Tb] haben alle gehofft Sie hier zu treffenin der Torggelstube (siehe unten), Wedekinds Stammlokal. Wedekind aber war nicht in München, sondern seit dem 31.1.1909 zu einem Gastspiel in Frankfurt am Main; er reiste von dort am 6.2.1909 wieder zurück nach München [vgl. Tb].. Nehmen Sie, bitte, unser aller verehrungsvolle Grüße
Ihr
WBonsels

Hezl Gruß
Halm. Clara Geiger

Verehrungsvollen Gruß Willi Geiger

Carl Strauss |


Wein-Restaurant
Torggelstube
München

Freudig lenke den Schritt nach des „Torggelhaus“ gastlicher Stätte; Frohsinn u. köstlicher Trank harren des Dürstenden hier.

Frisch an Seele und Leib ziehst weiter Du dann Deine Straße, bald doch führt Dich zurück, froh guter Einkehr, der Weg.

(A Rauschenbuschder Gastwirt August Rauschenbusch (Platzl 8) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 443], Pächter des Weinlokals Zur Torggelstube (Platzl 8) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Handels- und Gewerbe-Adreßbuch, S. 256] seit dem 1.9.1902 [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 55, Nr. 405, 2.9.1902, General-Anzeiger, S. 1]. In einem Nachruf auf ihn heißt es: „Er führte als Erster die Torggelstube am Platzl zu jener Zeit, da in dieser Weinwirtschaft noch Max Halbe, Wedekind und viele andere bekannte Schriftsteller und Künstler Einkehr hielten.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 83, Nr. 341, 15.12.1930, S. 3].

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm.
Schreibraum:
Papier. 14 x 9 cm. Mit Textaufdruck.
Sonstiges:
Die Bildseite zeigt mit Textaufdruck (hier wiedergegeben) eine Innenansicht des Restaurants, das zum Weinlokal Zur Torggelstube gehörte. Auf der Adressseite ist eine Seriennummer („5676“) aufgedruckt. Die von Waldemar Bonsels geschriebene Empfängeradresse ist mit Postzustellvermerken versehen; von fremder Hand ist sie mit lila Buntstift gestrichen und durch die Nachsendeadresse „Frankfurt a. Main / Frankfurter-Hof“ ersetzt, von zweiter fremder Hand ist oben mit blauem Buntstift eine Ziffer („164“) gesetzt. Die Bildpostkarte ist mit einer aufgeklebten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert. Wedekind hat oben auf der Textseite mit roter Tinte das Datum „5.2.09.“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 4.2.1909 ist als Ankerdatum gesetzt. Die Bildpostkarte dürfte der frühen Uhrzeit (morgens 4 bis 5 Uhr) im Poststempel vom 5.2.1909 zufolge am Vorabend spät geschrieben worden sein.

Uhrzeit im Poststempel München: „V. 4 – 5“ (= 4 bis 5 Uhr). Den Postzustellvermerken zufolge ist die Bildpostkarte Wedekind von München nach Frankfurt am Main nachgesandt worden, wo sie ihn wohl noch knapp erreichte. Wedekind war seit dem 31.1.1909 zu einem Gastspiel in Frankfurt am Main und reiste von dort dem Tagebuch zufolge am 6.2.1909 wieder ab („Tilly packt die Koffer. Wir fahren zum Bahnhof. Allein im Coupé. Schöne Fahrt bis München“).

  • Schreibort

    München
    4. Februar 1909 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    5. Februar 1909 (Freitag)
    Sicher

  • Zwischenstation

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Frankfurt am Main
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 19 / https://www.monacensia-digital.de/bonsels/content/titleinfo/363742
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Waldemar Bonsels, Peter Halm, Willi Geiger, Carl Strauss, Clara Geiger an Frank Wedekind, 4.2.1909. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

07.06.2024 09:32
Kennung: 1827

München, 4. Februar 1909 (Donnerstag), Bildpostkarte

Autor*in

  • Bonsels, Waldemar

Koautoren*in

  • Halm, Peter
  • Geiger, Willi
  • Strauss, Carl
  • Geiger, Clara

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Herrn
Frank Wedekind
München
Prinzregentenstr 50


Hochverehrter Herr Wedekind.

WirWaldemar Bonsels, Schriftsteller und Verleger in München (Leopoldstraße 77) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 57], der Maler, Radierer und Professor an der Akademie der bildenden Künste Peter Halm (Malsenstraße 66) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 196], die Bildhauerin Clara Geiger (geb. Weiß) und ihr Ehemann, der Maler, Zeichner und Grafiker Willi Geiger (Ludwigstraße 17b) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 158] sowie der Maler, Radierer und Buchillustrator Carl Strauss, der lange in München gelebt hatte. Wedekind notierte am 10.2.1909 in München: „Waldemar Bonsels kommt mit Frau Geiger, die ihn verführt hat und deren Mann sich scheiden lassen will.“ [Tb] haben alle gehofft Sie hier zu treffenin der Torggelstube (siehe unten), Wedekinds Stammlokal. Wedekind aber war nicht in München, sondern seit dem 31.1.1909 zu einem Gastspiel in Frankfurt am Main; er reiste von dort am 6.2.1909 wieder zurück nach München [vgl. Tb].. Nehmen Sie, bitte, unser aller verehrungsvolle Grüße
Ihr
WBonsels

Hezl Gruß
Halm. Clara Geiger

Verehrungsvollen Gruß Willi Geiger

Carl Strauss |


Wein-Restaurant
Torggelstube
München

Freudig lenke den Schritt nach des „Torggelhaus“ gastlicher Stätte; Frohsinn u. köstlicher Trank harren des Dürstenden hier.

Frisch an Seele und Leib ziehst weiter Du dann Deine Straße, bald doch führt Dich zurück, froh guter Einkehr, der Weg.

(A Rauschenbuschder Gastwirt August Rauschenbusch (Platzl 8) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil I, S. 443], Pächter des Weinlokals Zur Torggelstube (Platzl 8) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Handels- und Gewerbe-Adreßbuch, S. 256] seit dem 1.9.1902 [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 55, Nr. 405, 2.9.1902, General-Anzeiger, S. 1]. In einem Nachruf auf ihn heißt es: „Er führte als Erster die Torggelstube am Platzl zu jener Zeit, da in dieser Weinwirtschaft noch Max Halbe, Wedekind und viele andere bekannte Schriftsteller und Künstler Einkehr hielten.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 83, Nr. 341, 15.12.1930, S. 3].

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm.
Schreibraum:
Papier. 14 x 9 cm. Mit Textaufdruck.
Sonstiges:
Die Bildseite zeigt mit Textaufdruck (hier wiedergegeben) eine Innenansicht des Restaurants, das zum Weinlokal Zur Torggelstube gehörte. Auf der Adressseite ist eine Seriennummer („5676“) aufgedruckt. Die von Waldemar Bonsels geschriebene Empfängeradresse ist mit Postzustellvermerken versehen; von fremder Hand ist sie mit lila Buntstift gestrichen und durch die Nachsendeadresse „Frankfurt a. Main / Frankfurter-Hof“ ersetzt, von zweiter fremder Hand ist oben mit blauem Buntstift eine Ziffer („164“) gesetzt. Die Bildpostkarte ist mit einer aufgeklebten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert. Wedekind hat oben auf der Textseite mit roter Tinte das Datum „5.2.09.“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 4.2.1909 ist als Ankerdatum gesetzt. Die Bildpostkarte dürfte der frühen Uhrzeit (morgens 4 bis 5 Uhr) im Poststempel vom 5.2.1909 zufolge am Vorabend spät geschrieben worden sein.

Uhrzeit im Poststempel München: „V. 4 – 5“ (= 4 bis 5 Uhr). Den Postzustellvermerken zufolge ist die Bildpostkarte Wedekind von München nach Frankfurt am Main nachgesandt worden, wo sie ihn wohl noch knapp erreichte. Wedekind war seit dem 31.1.1909 zu einem Gastspiel in Frankfurt am Main und reiste von dort dem Tagebuch zufolge am 6.2.1909 wieder ab („Tilly packt die Koffer. Wir fahren zum Bahnhof. Allein im Coupé. Schöne Fahrt bis München“).

  • Schreibort

    München
    4. Februar 1909 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    5. Februar 1909 (Freitag)
    Sicher

  • Zwischenstation

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Frankfurt am Main
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 19 / https://www.monacensia-digital.de/bonsels/content/titleinfo/363742
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Waldemar Bonsels, Peter Halm, Willi Geiger, Carl Strauss, Clara Geiger an Frank Wedekind, 4.2.1909. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

07.06.2024 09:32