Vergleichsansicht

Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.

Kennung: 174

München, 10. Juni 1914 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Brandes, Georg

Inhalt

ERICH REISS VERLAG

BERLIN W. 62.
WICHMANNSTR. 8a


den 10. Juni 1914.

München, Prinzregentenstrasse 50.


Hochgeehrter Herr Professor,

wollen Sie mir erlauben, ein Erfordernis unserer Zeit zu nennen. Maximilian Harden erlebte, vor drei JahrenWedekind hatte bereits zu Maximilian Hardens 50. Geburtstag am 20.10.1911 im Erich Reiß Verlag (Berlin) ein Gedenkbuch mit Würdigungen des Publizisten geplant [vgl. Wedekind an Ernst Schweninger, 7.4.1911; Wedekind an Erich Reiß Verlag, 21.9.1911] – ein nicht realisiertes Projekt., ohne dass etwas davon verlautete, sein fünfzigstes Jahr. Soll der grösste, verdienstvollste Kämpfer im Vergleich zu hundert namhaften Männern keiner Verehrung würdig sein oder scheinen? Ihm tut es keinen Eintrag, unsere Kinder denken seiner mit Stolz, aber dem Lebenden wurde ein Gut entzogen, ein Besitz unterschlagen und totgeschwiegen.

Ich beabsichtige im Verlage Erich ReissIm Erich Reiß Verlag (Berlin) erschienen Maximilian Hardens Bücher. ein Maximilian Harden-GedenkbuchEntwürfe Wedekinds zu einem solchen von ihm im Erich Reiß Verlag herausgegebenen Gedenkbuch sind unter dem Stichwort „Hardenbuch“ oder „Harden Buch“ erhalten [vgl. KSA 5/III, S. 565]. herauszugebenMaximilian Hardens Lebensgefährtin Selma Isaac hatte Fritz Mauthner bereits am 13.2.1914 die geplante Herausgabe einer Festschrift für den Publizisten durch Wedekind angekündigt, eine Broschüre im Erich Reiß Verlag, in der „eine Reihe Großer unserer Nation zur Würdigung des Wirkens von Harden“ Beiträge schreiben sollten: „Wedekind wird der Leiter oder literarische Herausgeber des Bändchens sein, mit dessen Erscheinen M.H. natürlich überrascht wird.“ [Leo Baeck Institute (New York), Fritz Mauthner Collection, Box 2]. Sollten Sie, hochverehrter Herr Professor, Ihrer aufrichtigen Ueberzeugung über Maximilian Harden als Mensch und Schriftsteller in dem Buch einen ausführlichen Beitrag widmen? Dann versichere ich Sie meines Dankes für die Zeit, die ich noch mit Ihnen erlebe.

Wollen Sie, hochgeehrter Herr Professor, den Ausdruck grösster Hochschätzung entgegennehmen von
Ihrem ergebenen
Frank Wedekind.


Herrn Professor Georg Brandes
Kopenhagen, Strandboulevard 27.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Maschinenschrift. Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Schreibmaschine. Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 21,5 x 28 cm. Mit gedrucktem Briefkopf.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief enthält archivalische Vermerke mit Bleistift.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    10. Juni 1914 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Kopenhagen
    Datum unbekannt

Erstdruck

Euphorion

Titel des Aufsatzes:
Frank Wedekind und Georg Brandes. Unveröffentlichte Briefe
Autor:
Klaus Bohnen
Jahrgang:
1978
Seitenangabe:
118-119
Briefnummer:
11
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Det Kongelige Bibliotek / Königliche Bibliothek

DK-1016 Kopenhagen
Postboks 2149
Dänemark
Center for Manuskripter & Boghistorie

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Georg Brandes-Archiv
Signatur des Dokuments:
Georg Brandes’ arkiv I.C
Kommentar:
Center for Manuskripter & Boghistorie
Standort:
Det Kongelige Bibliotek / Königliche Bibliothek (Kopenhagen)

Danksagung

Wir danken der Königlichen Bibliothek (Kopenhagen) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Georg Brandes, 10.6.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

09.10.2023 16:18
Kennung: 174

München, 10. Juni 1914 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Brandes, Georg
 
 

Inhalt

ERICH REISS VERLAG

BERLIN W. 62.
WICHMANNSTR. 8a


den 10. Juni 1914.

München, Prinzregentenstrasse 50.


Hochgeehrter Herr Professor,

wollen Sie mir erlauben, ein Erfordernis unserer Zeit zu nennen. Maximilian Harden erlebte, vor drei JahrenWedekind hatte bereits zu Maximilian Hardens 50. Geburtstag am 20.10.1911 im Erich Reiß Verlag (Berlin) ein Gedenkbuch mit Würdigungen des Publizisten geplant [vgl. Wedekind an Ernst Schweninger, 7.4.1911; Wedekind an Erich Reiß Verlag, 21.9.1911] – ein nicht realisiertes Projekt., ohne dass etwas davon verlautete, sein fünfzigstes Jahr. Soll der grösste, verdienstvollste Kämpfer im Vergleich zu hundert namhaften Männern keiner Verehrung würdig sein oder scheinen? Ihm tut es keinen Eintrag, unsere Kinder denken seiner mit Stolz, aber dem Lebenden wurde ein Gut entzogen, ein Besitz unterschlagen und totgeschwiegen.

Ich beabsichtige im Verlage Erich ReissIm Erich Reiß Verlag (Berlin) erschienen Maximilian Hardens Bücher. ein Maximilian Harden-GedenkbuchEntwürfe Wedekinds zu einem solchen von ihm im Erich Reiß Verlag herausgegebenen Gedenkbuch sind unter dem Stichwort „Hardenbuch“ oder „Harden Buch“ erhalten [vgl. KSA 5/III, S. 565]. herauszugebenMaximilian Hardens Lebensgefährtin Selma Isaac hatte Fritz Mauthner bereits am 13.2.1914 die geplante Herausgabe einer Festschrift für den Publizisten durch Wedekind angekündigt, eine Broschüre im Erich Reiß Verlag, in der „eine Reihe Großer unserer Nation zur Würdigung des Wirkens von Harden“ Beiträge schreiben sollten: „Wedekind wird der Leiter oder literarische Herausgeber des Bändchens sein, mit dessen Erscheinen M.H. natürlich überrascht wird.“ [Leo Baeck Institute (New York), Fritz Mauthner Collection, Box 2]. Sollten Sie, hochverehrter Herr Professor, Ihrer aufrichtigen Ueberzeugung über Maximilian Harden als Mensch und Schriftsteller in dem Buch einen ausführlichen Beitrag widmen? Dann versichere ich Sie meines Dankes für die Zeit, die ich noch mit Ihnen erlebe.

Wollen Sie, hochgeehrter Herr Professor, den Ausdruck grösster Hochschätzung entgegennehmen von
Ihrem ergebenen
Frank Wedekind.


Herrn Professor Georg Brandes
Kopenhagen, Strandboulevard 27.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Maschinenschrift. Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Schreibmaschine. Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 21,5 x 28 cm. Mit gedrucktem Briefkopf.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief enthält archivalische Vermerke mit Bleistift.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    10. Juni 1914 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Kopenhagen
    Datum unbekannt

Erstdruck

Euphorion

Titel des Aufsatzes:
Frank Wedekind und Georg Brandes. Unveröffentlichte Briefe
Autor:
Klaus Bohnen
Jahrgang:
1978
Seitenangabe:
118-119
Briefnummer:
11
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Det Kongelige Bibliotek / Königliche Bibliothek

DK-1016 Kopenhagen
Postboks 2149
Dänemark
Center for Manuskripter & Boghistorie

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Georg Brandes-Archiv
Signatur des Dokuments:
Georg Brandes’ arkiv I.C
Kommentar:
Center for Manuskripter & Boghistorie
Standort:
Det Kongelige Bibliotek / Königliche Bibliothek (Kopenhagen)

Danksagung

Wir danken der Königlichen Bibliothek (Kopenhagen) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Georg Brandes, 10.6.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

09.10.2023 16:18