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Kennung: 1716

Zehlendorf, 16. Mai 1902 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Endell, Else

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

ETEDas Monogramm integriert in den Ehenachnamen das auf dem chinesischen Wort für Gelb gründende Pseudonym Else Endells (Ti) und das auf das Wort für August zurückgehende ihres Mannes August Endell (Tse) [vgl. Irene Gammel: Baroness Elsa. Gender, Dada, and Every Day Modernity. A Cultural Biography. Cambridge, London 2003, S. 114] ‒ „ein stilisiertes ‚T‘, dem spiegelbildlich links und rechts unter dem Querbalken und um die senkrechte Achse herum symmetrisch verschränkt ein ‚E‘ angeschlossen war. Es war ihr gemeinsames Signum, das – ihren Spitznamen ‚Tse‘ und ‚Ti‘ entsprechend – ein chinesisches Zeichen nachahmte.“ [Klaus Martens: Felix Paul Greves Karriere. Frederick Philip Grove in Deutschland. St. Ingbert 1997, S. 201]


Sehr geehrter Herr WedekindWedekind hatte vom 14. bis 26.5.1902 ein Gastspiel am Bunten Theater (Überbrettl) Ernst von Wolzogens in Berlin (Köpenickerstraße 68). Nicht nur der Eröffnungsabend war angezeigt („Heute, Abends 8 Uhr: Neuheiten-Abend: Gastspiel des Herrn Frank Wedekind aus München“ [Berliner Tageblatt, Jg. 31, Nr. 240, 14.5.1902, Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt, S. (2)]), sondern auch Wedekinds folgende Auftritte. Es ist davon auszugehen, dass Else Endell Wedekind auf der Bühne gesehen hat, da ihr Mann, der bekannte Architekt August Endell, der 1896/97 in München die Aufsehen erregende Jugendstilfassade des Fotoateliers Elvira (1887 von Anita Augspurg und Sophia Goudstikker gegründet) entworfen hat, auch das Bunte Theater aufwändig umgebaut hatte.,

Unsere AdresseElse Endell (geb. Plötz) ist als verheiratete Frau zwar nicht in den Berliner Adressbüchern verzeichnet, aber ihr Mann, allerdings unter seiner Geschäftsadresse (Königgrätzer Straße 45) „August Endell, G.m.b.H., Architectur u. Kunstgewerbe, [...] Geschäftsführ. Aug. Endell“ [Adreßbuch für Berlin 1902, Teil I, S. 334] und nur bei diesem ersten Eintrag auch mit der Privatadresse in Zehlendorf (Karlstraße 20) [vgl. Adreßbuch für Berlin 1902, Teil I, S. 334] – das war der Stand von Ende 1901 und der Umzug in Zehlendorf in die Auguststraße 9 noch nicht registriert (im Jahr darauf kein Eintrag der Privatadresse). ist: Zehlendorf Auguststr No 9. und wenn Sie so freundlich sein wollen sich am 2. PfingsttagWedekind erschien nicht [vgl. Else Endell an Wedekind, 20.5.1902]. daran zu erinnern, so werden wir uns sehr freuen, Sie am Nachmittag zum Thee um ½ 5 erwarten zu dürfen.

Ihre
Ti Endell.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 16 x 25 cm. Mit gedrucktem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Das auf dem gelben Blatt aufgedruckte jugendstilhaft stilisierte Monogramm mit dem dominanten Großbuchstaben „T“, das auch auf das Pseudonym „Ti“ (dem chinesischen Wort für die Farbe Gelb) der Briefschreiberin anspielt (siehe Erläuterung zu „ETE“), ist grün. Das rechte Drittel der beschriebenen Seite ist stark lichtrandig.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 16.5.1902 ist als Ankerdatum gesetzt ‒ der undatierte Brief wurde nach dem 14.5.1902 und wenige Tage vor dem 19.5.1902 geschrieben. Die Datierung ergibt sich durch den Briefinhalt ‒ der genannte Wohnort Zehlendorf (von München im Sommer 1901 dorthin umgezogen, wohnte Else Endell mit ihrem Mann bis 1903 in diesem Vorort von Berlin) und der genannte zweite Pfingstfeiertag (Pfingstmontag fiel 1902 auf den 19.5.) ‒ in Verbindung mit Wedekinds Aufenthalt in Berlin zu seinem Gastspiel am Bunten Theater (Überbrettl) vom 14. bis 26.5.1902.

  • Schreibort

    Zehlendorf
    16. Mai 1902 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Zehlendorf
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Baroness Elsa. Gender, Dada, and Everyday Modernity. A Cultural Biography

Autor:
Irene Gammel
Verlag:
Cambridge/Massachusetts, London: MIT Press
Jahrgang:
2003
Seitenangabe:
111
Kommentar:
Der Brief ist im Erstdruck als Faksimile wiedergegeben.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 39
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Else Endell an Frank Wedekind, 16.5.1902. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (27.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.10.2024 10:19
Kennung: 1716

Zehlendorf, 16. Mai 1902 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Endell, Else

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

ETEDas Monogramm integriert in den Ehenachnamen das auf dem chinesischen Wort für Gelb gründende Pseudonym Else Endells (Ti) und das auf das Wort für August zurückgehende ihres Mannes August Endell (Tse) [vgl. Irene Gammel: Baroness Elsa. Gender, Dada, and Every Day Modernity. A Cultural Biography. Cambridge, London 2003, S. 114] ‒ „ein stilisiertes ‚T‘, dem spiegelbildlich links und rechts unter dem Querbalken und um die senkrechte Achse herum symmetrisch verschränkt ein ‚E‘ angeschlossen war. Es war ihr gemeinsames Signum, das – ihren Spitznamen ‚Tse‘ und ‚Ti‘ entsprechend – ein chinesisches Zeichen nachahmte.“ [Klaus Martens: Felix Paul Greves Karriere. Frederick Philip Grove in Deutschland. St. Ingbert 1997, S. 201]


Sehr geehrter Herr WedekindWedekind hatte vom 14. bis 26.5.1902 ein Gastspiel am Bunten Theater (Überbrettl) Ernst von Wolzogens in Berlin (Köpenickerstraße 68). Nicht nur der Eröffnungsabend war angezeigt („Heute, Abends 8 Uhr: Neuheiten-Abend: Gastspiel des Herrn Frank Wedekind aus München“ [Berliner Tageblatt, Jg. 31, Nr. 240, 14.5.1902, Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt, S. (2)]), sondern auch Wedekinds folgende Auftritte. Es ist davon auszugehen, dass Else Endell Wedekind auf der Bühne gesehen hat, da ihr Mann, der bekannte Architekt August Endell, der 1896/97 in München die Aufsehen erregende Jugendstilfassade des Fotoateliers Elvira (1887 von Anita Augspurg und Sophia Goudstikker gegründet) entworfen hat, auch das Bunte Theater aufwändig umgebaut hatte.,

Unsere AdresseElse Endell (geb. Plötz) ist als verheiratete Frau zwar nicht in den Berliner Adressbüchern verzeichnet, aber ihr Mann, allerdings unter seiner Geschäftsadresse (Königgrätzer Straße 45) „August Endell, G.m.b.H., Architectur u. Kunstgewerbe, [...] Geschäftsführ. Aug. Endell“ [Adreßbuch für Berlin 1902, Teil I, S. 334] und nur bei diesem ersten Eintrag auch mit der Privatadresse in Zehlendorf (Karlstraße 20) [vgl. Adreßbuch für Berlin 1902, Teil I, S. 334] – das war der Stand von Ende 1901 und der Umzug in Zehlendorf in die Auguststraße 9 noch nicht registriert (im Jahr darauf kein Eintrag der Privatadresse). ist: Zehlendorf Auguststr No 9. und wenn Sie so freundlich sein wollen sich am 2. PfingsttagWedekind erschien nicht [vgl. Else Endell an Wedekind, 20.5.1902]. daran zu erinnern, so werden wir uns sehr freuen, Sie am Nachmittag zum Thee um ½ 5 erwarten zu dürfen.

Ihre
Ti Endell.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 16 x 25 cm. Mit gedrucktem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Das auf dem gelben Blatt aufgedruckte jugendstilhaft stilisierte Monogramm mit dem dominanten Großbuchstaben „T“, das auch auf das Pseudonym „Ti“ (dem chinesischen Wort für die Farbe Gelb) der Briefschreiberin anspielt (siehe Erläuterung zu „ETE“), ist grün. Das rechte Drittel der beschriebenen Seite ist stark lichtrandig.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 16.5.1902 ist als Ankerdatum gesetzt ‒ der undatierte Brief wurde nach dem 14.5.1902 und wenige Tage vor dem 19.5.1902 geschrieben. Die Datierung ergibt sich durch den Briefinhalt ‒ der genannte Wohnort Zehlendorf (von München im Sommer 1901 dorthin umgezogen, wohnte Else Endell mit ihrem Mann bis 1903 in diesem Vorort von Berlin) und der genannte zweite Pfingstfeiertag (Pfingstmontag fiel 1902 auf den 19.5.) ‒ in Verbindung mit Wedekinds Aufenthalt in Berlin zu seinem Gastspiel am Bunten Theater (Überbrettl) vom 14. bis 26.5.1902.

  • Schreibort

    Zehlendorf
    16. Mai 1902 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Zehlendorf
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Baroness Elsa. Gender, Dada, and Everyday Modernity. A Cultural Biography

Autor:
Irene Gammel
Verlag:
Cambridge/Massachusetts, London: MIT Press
Jahrgang:
2003
Seitenangabe:
111
Kommentar:
Der Brief ist im Erstdruck als Faksimile wiedergegeben.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 39
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Else Endell an Frank Wedekind, 16.5.1902. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (27.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.10.2024 10:19