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Kennung: 1664

München, 17. März 1914 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wilm, Hubert

Inhalt

Sehr verehrter Herr Hubert WilmHubert Wilm, Kunstmaler in München (Kratzerstraße 39) [vgl. Adreßbuch für München 1914, Teil I, S. 777].!

Mit bestem Dank für Ihre freundliche Aufforderungnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Hubert Wilm an Wedekind, 13.3.1914. Es darf angenommen werde, dass Hubert Wilm das im vorliegenden Brief von Wedekind benutzte Papier für den Beitrag zum Album „Karl Henckell zum 50. Geburtstage“ (siehe unten) seinem Anschreiben beigelegt hat. zur Betheiligung am GlückwunschWedekind schrieb sein unbetiteltes Briefgedicht [vgl. Wedekind an Karl Henckell, 14.3.1914] zum 50. Geburtstag seines alten Freundes Karl Henckell am 17.4.1914 in Berlin oder auf der Fahrt von München nach Berlin am 14.3.1914: „Abfahrt nach Berlin. Gedicht an Karl Henckel.“ [Tb] Das Briefgedicht ist handschriftlich im Album „Karl Henckell zum 50. Geburtstage“ [Blatt 5r] im Nachlass Karl Henckells [Staatsarchiv des Kantons Aargau] erhalten [vgl. KSA 1/II, S. 980f.]. Wedekind reiste am 16.3.1914 zurück nach München: „Um Mittag Abfahrt von Berlin“ [Tb], um Hubert Wilm das Gedicht von dort mit vorliegendem Begleitbrief zu schicken. Das Album wurde dem Jubilar am 16.4.1914 bei einer Feier zu seinem 50. Geburtstag von Hubert Wilm übereicht, bei der Joseph Lux die Eröffnungsrede hielt und Erich Mühsam die Beiträge zum Album vorlas: „Eine Karl-Henckell-Feier aus Anlaß des 50. Geburtstags des Dichters veranstaltete Donnerstag abend im Hotel Union ein Kreis Münchner Schriftsteller und Künstler. [...] Als erster sprach Joseph August Lux. In seiner Festrede, die er im Namen des ‚jungen Krokodils‘ und im Namen der Anwesenden hielt, beglückwünschte Lux Henckell zu seinem Geburtstag und bat ihn, ein ‚Dichter-Widmungsbuch‘ entgegenzunehmen, das als erster Hubert Wilm, der bekannte Radierer angeregt habe. [...] Zum Schlusse forderte Lux seinen Freund Wilm auf, Karl Henckell das Widmungsbuch zu überreichen. [...] An die feierliche Ueberreichung des Widmungsbuches, dessen Beiträge später Erich Mühsam vorlas, schloß sich ein Abendessen, in dessen Verlauf dem Dichter noch manch liebes und preisendes Wort gewidmet wurde. Dr. Kutscher knüpfte an Münchner Erinnerungen an, Herr Albu sprach für den Schutzverband, Dr. Sinzheimer für die ‚Jugend‘. Roda Roda widmete seinen humorvollen Toast den Damen, an ihrer Spitze Frau Henckell und Frau Lux, Herr Timm sprach für die Arbeiterschaft.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 67, Nr. 197, 18.4.1914, Vorabendblatt, S. 3] an unsern lieben Karl HenckellDer mit Wedekind seit Jahrzehnten befreundete Schriftsteller Karl Henckell war auch mit dem Grafiker Hubert Wilm befreundet, der seine Bücher illustrierte (so enthält zum Beispiel Karl Henckels 1911 im Münchner Verlag Die Lese veröffentlichter Gedichtband „Im Weitergehn“ eine Radierung von Hubert Wilm als Frontispiz). Karl Henckell und Hubert Wilm haben zusammen mit Artur Kutscher 1911 das Junge Krokodil gegründet, eine Stammtischrunde im Münchner Ratskeller, die auch Wedekind besuchte [vgl. Frank Wedekind, Joachim Friedenthal, Ludwig Streit, Walter Netto, Erich Mühsam, Karl Henckell, Hubert Wilm an Artur Kutscher, 17.12.1912], der sich mit ihnen aber auch andernorts traf, so zum Beispiel am 6.1.1912 im Hoftheaterrestaurant: „Mit Kutscher Henkel und Wilm in’s HTR“ [Tb]. übersende ich Ihnen inliegend meinen Beitrag. Ich hatte nun gedacht das Gedicht ans Berliner Tageblatt zu schicken. Vielleicht druckt es Paul Block an prominenter Stelle im FeuilletonPaul Block, Feuilletonredakteur des „Berliner Tageblatt“, hat das Gedicht [vgl. KSA 1/I, S. 696] knapp einen Monat später pünktlich zum runden Geburtstag veröffentlicht [vgl. Frank Wedekind: An Karl Henckell. Zum fünfzigsten Geburtstage (17. April 1914). In: Berliner Tageblatt, Jg. 43, Nr. 190, 16.4.1914, Morgen-Ausgabe, S. (2)]. ab. Erlauben Sie mir das Ihnen das mitzutheilen für den Fall, daß Sie selber eine Veröffentlichung der BeiträgeHubert Wilm hat offenbar zwar eine Reihe von Freunden um Beiträge für ein Glückwunsch-Album „Karl Henckell zum 50. Geburtstage“ (siehe oben) gebeten, es aber nicht veröffentlicht, sondern in handschriftlicher Form dem Jubilar überreicht, in dessen Nachlass [Staatsarchiv des Kantons Aargau] es so erhalten ist. Es scheint darum am 7.4.1914 eine Auseinandersetzung gegeben zu haben, wie Wedekinds Notiz „Die Fehme mit Henkell Lutz Wilm“ [Tb] nahelegt, die zugleich die Beteiligung des Schrifttellers Joseph Lux („Lutz“ wohl Verschreibung) an dem Projekt bestätigt. planen. Wir könnten uns dann darüber besprechenWedekind traf Hubert Wilm drei Tage nach dem vorliegenden Brief am 20.3.1914 im Ratskeller: „RK Kutscher Henckell Wilm“ [Tb]. Das Glückwunsch-Projekt für Karl Henckel wurde aber wohl kaum besprochen, da dieser in der Runde mit dabei war. damit nicht die eine Veröffentlichung die andere beeinträchtigt. Nochmals herzlichen Dank.

Mit schönsten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


München 17 III 14.


AN KARL HENCKELL |


[Beilage:]


Ein Menschenalter, reich an Freuden,
An ernsten Schicksalsstunden reich,
Durch Geist und Ziel uns beiden gleich
Entrollte sich und schwand uns beiden.


Aus deinem Herzen wundervoll
Der Strom gewaltiger Lieder quoll,
Den Tausende, den Millionen
Entbürdet ihrer Last dir lohnen.


Und LiebeAuftakt der Anspielung auf die beiden Ehefrauen der befreundeten Schriftsteller., die, wie wundersam,
Erst dirKarl Henckell heiratete Anny Haaf am 20.4.1897 in Zürich., dann mirFrank Wedekind heiratete Tilly Newes am 1.5.1906 in Berlin. aus heitrem Süden kamAnspielung auf die Herkunft der beiden Ehefrauen in der „Anspielung auf Henckells Eheschließung (1897) mit Anny Haaf, die aus Bern stammte, sowie auf Wedekinds Verheiratung (1906) mit Tilly Newes, die in Graz geboren war.“ [KSA 1/I, S. 982],
Verjüngend uns in weiche Arme nahm,
Gesellte sich dem nordischen Bunde„Anspielung auf den gemeinsamen Geburtsort Hannover.“ [KSA 1/I, S. 982].


So magst du ferner am Gedeihn
Der Liebe dich, der Freundschaft freun
Und alle Freude ernster Dichtung weihn.
So schenkst du uns noch manche frohe Stunde!


Dein alter
Frank Wedekind.


AN KARL HENCKELL

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 22,5 x 24,5 cm. Mit Textaufdruck.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brieftext befindet sich innerhalb des auf der Seite aufgedruckten quadratischen Zierrahmens in einem 18 x 18 cm großen Textfeld. Unterhalb des Zierrahmens befindet sich der Textaufdruck. Außerhalb des Zierrahmens ist oben links mit Tinte von fremder Hand eine wohl fragmentarische Grußnotiz („stem Gruss Lux.“) und oben rechts mit Bleistift von anderer fremder Hand geschrieben: „dieser Brief war adressiert: Hubert Wilm, Adelheidstr 35.“ Der Kunstmaler Hubert Wilm wohnte allerdings in der Kratzerstraße 39 [vgl. Adreßbuch für München 1914, Teil I, S. 777]. In der Adelheidstraße 35 wohnte der Schriftsteller Joseph Lux [vgl. Adreßbuch für München 1914, Teil II, S. 20], der insofern den Gruß an Hubert Wilm auf den Brief geschrieben haben dürfte. Die Beilage, das Gedicht „An Karl Henckell“ [KSA 1/I, S. 696], zugleich ein Briefgedicht [vgl. Wedekind an Karl Henckell, 14.3.1914], ist auf demselben Papier ebenfalls innerhalb des aufgedruckten quadratischen Zierrahmens geschrieben und befindet sich als Reinschrift [vgl. KSA 1/II, S. 980f.] im Album „Karl Henckell zum 50. Geburtstage“ [Blatt 5r] im Staatsarchiv des Kantons Aargau (Nachlass Karl Henckell, NL.A-0075), dem für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks an dieser Stelle gedankt sei.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Empfangsort ist der Beschriftung des Briefs von fremder Hand zufolge zunächst die Wohnung des Schriftstellers Joseph Lux in München (Adelheidstraße 35) anzunehmen, der ihn dann an den Münchner Kunstmaler Hubert Wilm (Kratzerstraße 39) weitergeleitet haben dürfte.

  • Schreibort

    München
    17. März 1914 (Dienstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Zwischenstation

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Hubert Wilm
Signatur des Dokuments:
HW B 250
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Hubert Wilm, 17.3.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

29.06.2024 10:43
Kennung: 1664

München, 17. März 1914 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wilm, Hubert
 
 

Inhalt

Sehr verehrter Herr Hubert WilmHubert Wilm, Kunstmaler in München (Kratzerstraße 39) [vgl. Adreßbuch für München 1914, Teil I, S. 777].!

Mit bestem Dank für Ihre freundliche Aufforderungnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Hubert Wilm an Wedekind, 13.3.1914. Es darf angenommen werde, dass Hubert Wilm das im vorliegenden Brief von Wedekind benutzte Papier für den Beitrag zum Album „Karl Henckell zum 50. Geburtstage“ (siehe unten) seinem Anschreiben beigelegt hat. zur Betheiligung am GlückwunschWedekind schrieb sein unbetiteltes Briefgedicht [vgl. Wedekind an Karl Henckell, 14.3.1914] zum 50. Geburtstag seines alten Freundes Karl Henckell am 17.4.1914 in Berlin oder auf der Fahrt von München nach Berlin am 14.3.1914: „Abfahrt nach Berlin. Gedicht an Karl Henckel.“ [Tb] Das Briefgedicht ist handschriftlich im Album „Karl Henckell zum 50. Geburtstage“ [Blatt 5r] im Nachlass Karl Henckells [Staatsarchiv des Kantons Aargau] erhalten [vgl. KSA 1/II, S. 980f.]. Wedekind reiste am 16.3.1914 zurück nach München: „Um Mittag Abfahrt von Berlin“ [Tb], um Hubert Wilm das Gedicht von dort mit vorliegendem Begleitbrief zu schicken. Das Album wurde dem Jubilar am 16.4.1914 bei einer Feier zu seinem 50. Geburtstag von Hubert Wilm übereicht, bei der Joseph Lux die Eröffnungsrede hielt und Erich Mühsam die Beiträge zum Album vorlas: „Eine Karl-Henckell-Feier aus Anlaß des 50. Geburtstags des Dichters veranstaltete Donnerstag abend im Hotel Union ein Kreis Münchner Schriftsteller und Künstler. [...] Als erster sprach Joseph August Lux. In seiner Festrede, die er im Namen des ‚jungen Krokodils‘ und im Namen der Anwesenden hielt, beglückwünschte Lux Henckell zu seinem Geburtstag und bat ihn, ein ‚Dichter-Widmungsbuch‘ entgegenzunehmen, das als erster Hubert Wilm, der bekannte Radierer angeregt habe. [...] Zum Schlusse forderte Lux seinen Freund Wilm auf, Karl Henckell das Widmungsbuch zu überreichen. [...] An die feierliche Ueberreichung des Widmungsbuches, dessen Beiträge später Erich Mühsam vorlas, schloß sich ein Abendessen, in dessen Verlauf dem Dichter noch manch liebes und preisendes Wort gewidmet wurde. Dr. Kutscher knüpfte an Münchner Erinnerungen an, Herr Albu sprach für den Schutzverband, Dr. Sinzheimer für die ‚Jugend‘. Roda Roda widmete seinen humorvollen Toast den Damen, an ihrer Spitze Frau Henckell und Frau Lux, Herr Timm sprach für die Arbeiterschaft.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 67, Nr. 197, 18.4.1914, Vorabendblatt, S. 3] an unsern lieben Karl HenckellDer mit Wedekind seit Jahrzehnten befreundete Schriftsteller Karl Henckell war auch mit dem Grafiker Hubert Wilm befreundet, der seine Bücher illustrierte (so enthält zum Beispiel Karl Henckels 1911 im Münchner Verlag Die Lese veröffentlichter Gedichtband „Im Weitergehn“ eine Radierung von Hubert Wilm als Frontispiz). Karl Henckell und Hubert Wilm haben zusammen mit Artur Kutscher 1911 das Junge Krokodil gegründet, eine Stammtischrunde im Münchner Ratskeller, die auch Wedekind besuchte [vgl. Frank Wedekind, Joachim Friedenthal, Ludwig Streit, Walter Netto, Erich Mühsam, Karl Henckell, Hubert Wilm an Artur Kutscher, 17.12.1912], der sich mit ihnen aber auch andernorts traf, so zum Beispiel am 6.1.1912 im Hoftheaterrestaurant: „Mit Kutscher Henkel und Wilm in’s HTR“ [Tb]. übersende ich Ihnen inliegend meinen Beitrag. Ich hatte nun gedacht das Gedicht ans Berliner Tageblatt zu schicken. Vielleicht druckt es Paul Block an prominenter Stelle im FeuilletonPaul Block, Feuilletonredakteur des „Berliner Tageblatt“, hat das Gedicht [vgl. KSA 1/I, S. 696] knapp einen Monat später pünktlich zum runden Geburtstag veröffentlicht [vgl. Frank Wedekind: An Karl Henckell. Zum fünfzigsten Geburtstage (17. April 1914). In: Berliner Tageblatt, Jg. 43, Nr. 190, 16.4.1914, Morgen-Ausgabe, S. (2)]. ab. Erlauben Sie mir das Ihnen das mitzutheilen für den Fall, daß Sie selber eine Veröffentlichung der BeiträgeHubert Wilm hat offenbar zwar eine Reihe von Freunden um Beiträge für ein Glückwunsch-Album „Karl Henckell zum 50. Geburtstage“ (siehe oben) gebeten, es aber nicht veröffentlicht, sondern in handschriftlicher Form dem Jubilar überreicht, in dessen Nachlass [Staatsarchiv des Kantons Aargau] es so erhalten ist. Es scheint darum am 7.4.1914 eine Auseinandersetzung gegeben zu haben, wie Wedekinds Notiz „Die Fehme mit Henkell Lutz Wilm“ [Tb] nahelegt, die zugleich die Beteiligung des Schrifttellers Joseph Lux („Lutz“ wohl Verschreibung) an dem Projekt bestätigt. planen. Wir könnten uns dann darüber besprechenWedekind traf Hubert Wilm drei Tage nach dem vorliegenden Brief am 20.3.1914 im Ratskeller: „RK Kutscher Henckell Wilm“ [Tb]. Das Glückwunsch-Projekt für Karl Henckel wurde aber wohl kaum besprochen, da dieser in der Runde mit dabei war. damit nicht die eine Veröffentlichung die andere beeinträchtigt. Nochmals herzlichen Dank.

Mit schönsten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


München 17 III 14.


AN KARL HENCKELL |


[Beilage:]


Ein Menschenalter, reich an Freuden,
An ernsten Schicksalsstunden reich,
Durch Geist und Ziel uns beiden gleich
Entrollte sich und schwand uns beiden.


Aus deinem Herzen wundervoll
Der Strom gewaltiger Lieder quoll,
Den Tausende, den Millionen
Entbürdet ihrer Last dir lohnen.


Und LiebeAuftakt der Anspielung auf die beiden Ehefrauen der befreundeten Schriftsteller., die, wie wundersam,
Erst dirKarl Henckell heiratete Anny Haaf am 20.4.1897 in Zürich., dann mirFrank Wedekind heiratete Tilly Newes am 1.5.1906 in Berlin. aus heitrem Süden kamAnspielung auf die Herkunft der beiden Ehefrauen in der „Anspielung auf Henckells Eheschließung (1897) mit Anny Haaf, die aus Bern stammte, sowie auf Wedekinds Verheiratung (1906) mit Tilly Newes, die in Graz geboren war.“ [KSA 1/I, S. 982],
Verjüngend uns in weiche Arme nahm,
Gesellte sich dem nordischen Bunde„Anspielung auf den gemeinsamen Geburtsort Hannover.“ [KSA 1/I, S. 982].


So magst du ferner am Gedeihn
Der Liebe dich, der Freundschaft freun
Und alle Freude ernster Dichtung weihn.
So schenkst du uns noch manche frohe Stunde!


Dein alter
Frank Wedekind.


AN KARL HENCKELL

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 22,5 x 24,5 cm. Mit Textaufdruck.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brieftext befindet sich innerhalb des auf der Seite aufgedruckten quadratischen Zierrahmens in einem 18 x 18 cm großen Textfeld. Unterhalb des Zierrahmens befindet sich der Textaufdruck. Außerhalb des Zierrahmens ist oben links mit Tinte von fremder Hand eine wohl fragmentarische Grußnotiz („stem Gruss Lux.“) und oben rechts mit Bleistift von anderer fremder Hand geschrieben: „dieser Brief war adressiert: Hubert Wilm, Adelheidstr 35.“ Der Kunstmaler Hubert Wilm wohnte allerdings in der Kratzerstraße 39 [vgl. Adreßbuch für München 1914, Teil I, S. 777]. In der Adelheidstraße 35 wohnte der Schriftsteller Joseph Lux [vgl. Adreßbuch für München 1914, Teil II, S. 20], der insofern den Gruß an Hubert Wilm auf den Brief geschrieben haben dürfte. Die Beilage, das Gedicht „An Karl Henckell“ [KSA 1/I, S. 696], zugleich ein Briefgedicht [vgl. Wedekind an Karl Henckell, 14.3.1914], ist auf demselben Papier ebenfalls innerhalb des aufgedruckten quadratischen Zierrahmens geschrieben und befindet sich als Reinschrift [vgl. KSA 1/II, S. 980f.] im Album „Karl Henckell zum 50. Geburtstage“ [Blatt 5r] im Staatsarchiv des Kantons Aargau (Nachlass Karl Henckell, NL.A-0075), dem für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks an dieser Stelle gedankt sei.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Empfangsort ist der Beschriftung des Briefs von fremder Hand zufolge zunächst die Wohnung des Schriftstellers Joseph Lux in München (Adelheidstraße 35) anzunehmen, der ihn dann an den Münchner Kunstmaler Hubert Wilm (Kratzerstraße 39) weitergeleitet haben dürfte.

  • Schreibort

    München
    17. März 1914 (Dienstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Zwischenstation

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Hubert Wilm
Signatur des Dokuments:
HW B 250
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Hubert Wilm, 17.3.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

29.06.2024 10:43