Vergleichsansicht

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Kennung: 1658

Berlin, 20. September 1905 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Hauptmann, Carl

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

HOSPIZ IM CENTRUM BERLINS

HOLZGARTEN-STR. 9 u. 10 AN DER KUR-STR.
Fernsprecher: Amt I No 7450
76 Zimmer und Salons.
Elektrisches Licht. Zentralheizung.


Berlin C.19, am 20. Sept. 1905

Kurz vor Abreise


Lieber Herr Wedekind

Es thut mir herzlich leid, dass ich hier durchkommen und ohne Sie und Ihr interessantes Werk als Dichter und DarstellerWedekind spielte bei der Premiere (und den folgenden Vorstellungen) seines Schauspiels „Hidalla oder Sein und Haben“ am 26.9.1905 im Kleinen Theater (Direktion: Victor Barnowsky) in Berlin wie schon in München und Nürnberg wieder die Hauptrolle des Karl Hetmann, wie er notierte: „Hidalla Premiere in Berlin. Spiele zum 29. Mal Hetmann.“ [Tb] Die Presse vermerkte: „Eine Première von Wedekind ist schon an sich ein Ereignis ersten Ranges. Wenn nun aber gar noch der Dichter selber als Schauspieler mitwirkt, dann ist es kaum noch zum Aushalten.“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 453, 27.9.1905, Morgen-Ausgabe, S. 8] gesehen zu haben, weiter fahren muss. Aber leider sagt man mir vom Theater die Unmöglichkeit, einen Platz zu bekommenDie Berliner „Hidalla“-Premiere (siehe oben) war gut besucht. „Ganz Berlin drängte sich zu dem Ereignis, wenigstens soweit es im ‚Kleinen Theater‘ Platz hat.“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 453, 27.9.1905, Morgen-Ausgabe, S. 8]Die Berliner „Hidalla“-Premiere war gut besucht. „Ganz Berlin drängte sich zu dem Ereignis, wenigstens soweit es im ‚Kleinen Theater‘ Platz hat.“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 453, 27.9.1905, Morgen-Ausgabe, S. 8], als einen solchen höchstens, wo man weder sieht noch hört. Da fahre ich lieber und | hoffe, dass ich bei Gelegenheit eigener Arbeit an dem selten prächtig intimen KunsthauseDas Kleine Theater in Berlin (Unter den Linden 44), eröffnet am 1.10.1901 unter den Namen Schall und Rauch, fasste 400 Personen [vgl. Neuer Theater-Almanach 1906, S. 277]. mich an Ihr Werk ganz in Ruhe werde versenken können.

Eine Bekanntenicht identifiziert. schrieb einmal bei Gelegenheit einer Première das Wort: „Theile Tränen gut als Verachtung“. Mit diesem Weiberwort heute grüsst tausend mal
Ihr
Carl Hauptmann


Um sich gegenseitig vor Nachteilen zu schützen, wird sehr gebeten, Aenderungen des Reisetages rechtzeitig, eventuell per Draht, zu melden.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 22 cm. Mit gedrucktem Briefkopf. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der hier am Briefende wiedergegebene gedruckte Hinweis befindet sich unten links (Seite 1) auf dem Doppelblatt. Wedekind hat auf Seite 1 unten mit Bleistift das Datum „20.9.5“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    20. September 1905 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 63
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Carl Hauptmann an Frank Wedekind, 20.9.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

22.06.2024 18:49
Kennung: 1658

Berlin, 20. September 1905 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Hauptmann, Carl

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

HOSPIZ IM CENTRUM BERLINS

HOLZGARTEN-STR. 9 u. 10 AN DER KUR-STR.
Fernsprecher: Amt I No 7450
76 Zimmer und Salons.
Elektrisches Licht. Zentralheizung.


Berlin C.19, am 20. Sept. 1905

Kurz vor Abreise


Lieber Herr Wedekind

Es thut mir herzlich leid, dass ich hier durchkommen und ohne Sie und Ihr interessantes Werk als Dichter und DarstellerWedekind spielte bei der Premiere (und den folgenden Vorstellungen) seines Schauspiels „Hidalla oder Sein und Haben“ am 26.9.1905 im Kleinen Theater (Direktion: Victor Barnowsky) in Berlin wie schon in München und Nürnberg wieder die Hauptrolle des Karl Hetmann, wie er notierte: „Hidalla Premiere in Berlin. Spiele zum 29. Mal Hetmann.“ [Tb] Die Presse vermerkte: „Eine Première von Wedekind ist schon an sich ein Ereignis ersten Ranges. Wenn nun aber gar noch der Dichter selber als Schauspieler mitwirkt, dann ist es kaum noch zum Aushalten.“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 453, 27.9.1905, Morgen-Ausgabe, S. 8] gesehen zu haben, weiter fahren muss. Aber leider sagt man mir vom Theater die Unmöglichkeit, einen Platz zu bekommenDie Berliner „Hidalla“-Premiere (siehe oben) war gut besucht. „Ganz Berlin drängte sich zu dem Ereignis, wenigstens soweit es im ‚Kleinen Theater‘ Platz hat.“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 453, 27.9.1905, Morgen-Ausgabe, S. 8]Die Berliner „Hidalla“-Premiere war gut besucht. „Ganz Berlin drängte sich zu dem Ereignis, wenigstens soweit es im ‚Kleinen Theater‘ Platz hat.“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 453, 27.9.1905, Morgen-Ausgabe, S. 8], als einen solchen höchstens, wo man weder sieht noch hört. Da fahre ich lieber und | hoffe, dass ich bei Gelegenheit eigener Arbeit an dem selten prächtig intimen KunsthauseDas Kleine Theater in Berlin (Unter den Linden 44), eröffnet am 1.10.1901 unter den Namen Schall und Rauch, fasste 400 Personen [vgl. Neuer Theater-Almanach 1906, S. 277]. mich an Ihr Werk ganz in Ruhe werde versenken können.

Eine Bekanntenicht identifiziert. schrieb einmal bei Gelegenheit einer Première das Wort: „Theile Tränen gut als Verachtung“. Mit diesem Weiberwort heute grüsst tausend mal
Ihr
Carl Hauptmann


Um sich gegenseitig vor Nachteilen zu schützen, wird sehr gebeten, Aenderungen des Reisetages rechtzeitig, eventuell per Draht, zu melden.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 22 cm. Mit gedrucktem Briefkopf. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der hier am Briefende wiedergegebene gedruckte Hinweis befindet sich unten links (Seite 1) auf dem Doppelblatt. Wedekind hat auf Seite 1 unten mit Bleistift das Datum „20.9.5“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    20. September 1905 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 63
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Carl Hauptmann an Frank Wedekind, 20.9.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

22.06.2024 18:49