Vergleichsansicht

Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.

Kennung: 165

Berlin, 28. März 1907 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Brandes, Georg

Inhalt

Hochgeehrter Herr Brandes,

ich nehme mir die Ehre, Ihnen mit gleicher Post meinen AufsatzBeilage war Wedekinds Aufsatz über Henrik Ibsen [vgl. KSA 5/II, S. 131-144, 176-188], der zwölf Jahre zuvor in vier Folgen in der „Neuen Zürcher Zeitung“ erschienen ist [vgl. Frank Wedekind: Schriftsteller Ibsen („Baumeister Solneß“). In: Neue Zürcher Zeitung, Jg. 116, Nr. 243, 2.9.1895, Morgenblatt, S. (1-2); Nr. 244, 3.9.1895, Morgenblatt, S. (1-2); Nr. 245, 4.9.1895, Morgenblatt, S. (1-2); Nr. 246, 5.9.1895 Morgenblatt, S. (1-2)]. Wedekind dürfte allerdings die Zweitfassung versandt haben, den Nachdruck in der „Fackel“ [vgl. Frank Wedekind: Schriftsteller Ibsen und „Baumeister Solneß“. Ein kritischer Essay. In: Die Fackel, Jg. 8, Nr. 205, 11.6.1906, S. 5-20], den er Georg Brandes eines Vortrags wegen später dann nochmals zu senden versprach [vgl. Wedekind an Georg Brandes, 6.4.1908]. über Baumeister Solnes zu übersenden. Heute würde ich den Aufsatz voraussichtlich in weniger anmaßendem | Tone schreiben, aber vor zwölf Jahren empfand ich es als meine Pflicht, die Blicke auf mich zu lenken. Das nordische Buchnicht ermittelt., von dem Sie an jenem Abendam 14.3.1907 in Berlin, ein festliches Abendessen im Palast-Hotel (Königgrätzer Straße 130/131) [vgl. Berliner Adreßbuch 1907, Teil I, S. 1750], zu dem Artur Landsberger (der zukünftige Schriftleiter der wenig später gegründeten Zeitschrift „Morgen“, die Georg Brandes dann mitherausgab) eingeladen hatte, wie Wedekind notierte: „Dr. Landsberger giebt ein Diner mit Georg Brandes dessen Tochter Frau Philipp Herrn Philipp, Harden, Tilly und mir im Palasthotel.“ [Tb] sprachen, habe ich noch nicht kennen gelernt, da ich den Titel vergessen habe, werde mich aber nächster Tage bei Frau PhilippEdith Philipp (geb. Brandes), die ältere Tochter von Georg Brandes, verheiratet mit dem Kaufmann Reinhold Philipp, mit dem sie in Berlin (Prinzenstraße 96) [vgl. Berliner Adreßbuch 1907, Teil I, S. 1798] lebte; beide waren am Abend des 14.3.1907 (siehe oben) ebenfalls Gäste. nach dem Titel | erkundigen. An den schönen Abend im Palasthotel denke ich mit großer Freude zurück und darf vielleicht hoffen, daß es mit der einmaligen BegegnungWedekind hat den berühmten dänischen Literarhistoriker und Kulturkritiker Georg Brandes, Professor für Philosophie in Kopenhagen, dem vorliegenden Brief zufolge am Abend des 14.3.1907 (siehe oben) persönlich kennengelernt. nicht sein Bewenden haben möge.

Meine Frau bittet mich besondersMaximilian Harden hatte Wedekind daran erinnert, dass seine Frau Tilly sich an jenem Abend des 14.3.1907 (siehe oben) offenbar mit Georg Brandes nett unterhalten hat [vgl. Maximilian Harden an Wedekind, 25.3.1907]., Ihnen ihre | Empfehlung auszusprechen.

Mit ergebensten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.


Kurfürstenstraße 125.

28. März 1907.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 17 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief enthält archivalische Vermerke mit Bleistift.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    28. März 1907 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Kopenhagen
    Datum unbekannt

Erstdruck

Euphorion

Titel des Aufsatzes:
Frank Wedekind und Georg Brandes. Unveröffentlichte Briefe
Autor:
Klaus Bohnen
Jahrgang:
1978
Seitenangabe:
110
Briefnummer:
4
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Det Kongelige Bibliotek / Königliche Bibliothek

DK-1016 Kopenhagen
Postboks 2149
Dänemark
Center for Manuskripter & Boghistorie

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Georg Brandes-Archiv
Signatur des Dokuments:
Georg Brandes’ arkiv I.C
Kommentar:
Center for Manuskripter & Boghistorie
Standort:
Det Kongelige Bibliotek / Königliche Bibliothek (Kopenhagen)

Danksagung

Wir danken der Königlichen Bibliothek (Kopenhagen) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Georg Brandes, 28.3.1907. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

04.10.2023 18:17
Kennung: 165

Berlin, 28. März 1907 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Brandes, Georg
 
 

Inhalt

Hochgeehrter Herr Brandes,

ich nehme mir die Ehre, Ihnen mit gleicher Post meinen AufsatzBeilage war Wedekinds Aufsatz über Henrik Ibsen [vgl. KSA 5/II, S. 131-144, 176-188], der zwölf Jahre zuvor in vier Folgen in der „Neuen Zürcher Zeitung“ erschienen ist [vgl. Frank Wedekind: Schriftsteller Ibsen („Baumeister Solneß“). In: Neue Zürcher Zeitung, Jg. 116, Nr. 243, 2.9.1895, Morgenblatt, S. (1-2); Nr. 244, 3.9.1895, Morgenblatt, S. (1-2); Nr. 245, 4.9.1895, Morgenblatt, S. (1-2); Nr. 246, 5.9.1895 Morgenblatt, S. (1-2)]. Wedekind dürfte allerdings die Zweitfassung versandt haben, den Nachdruck in der „Fackel“ [vgl. Frank Wedekind: Schriftsteller Ibsen und „Baumeister Solneß“. Ein kritischer Essay. In: Die Fackel, Jg. 8, Nr. 205, 11.6.1906, S. 5-20], den er Georg Brandes eines Vortrags wegen später dann nochmals zu senden versprach [vgl. Wedekind an Georg Brandes, 6.4.1908]. über Baumeister Solnes zu übersenden. Heute würde ich den Aufsatz voraussichtlich in weniger anmaßendem | Tone schreiben, aber vor zwölf Jahren empfand ich es als meine Pflicht, die Blicke auf mich zu lenken. Das nordische Buchnicht ermittelt., von dem Sie an jenem Abendam 14.3.1907 in Berlin, ein festliches Abendessen im Palast-Hotel (Königgrätzer Straße 130/131) [vgl. Berliner Adreßbuch 1907, Teil I, S. 1750], zu dem Artur Landsberger (der zukünftige Schriftleiter der wenig später gegründeten Zeitschrift „Morgen“, die Georg Brandes dann mitherausgab) eingeladen hatte, wie Wedekind notierte: „Dr. Landsberger giebt ein Diner mit Georg Brandes dessen Tochter Frau Philipp Herrn Philipp, Harden, Tilly und mir im Palasthotel.“ [Tb] sprachen, habe ich noch nicht kennen gelernt, da ich den Titel vergessen habe, werde mich aber nächster Tage bei Frau PhilippEdith Philipp (geb. Brandes), die ältere Tochter von Georg Brandes, verheiratet mit dem Kaufmann Reinhold Philipp, mit dem sie in Berlin (Prinzenstraße 96) [vgl. Berliner Adreßbuch 1907, Teil I, S. 1798] lebte; beide waren am Abend des 14.3.1907 (siehe oben) ebenfalls Gäste. nach dem Titel | erkundigen. An den schönen Abend im Palasthotel denke ich mit großer Freude zurück und darf vielleicht hoffen, daß es mit der einmaligen BegegnungWedekind hat den berühmten dänischen Literarhistoriker und Kulturkritiker Georg Brandes, Professor für Philosophie in Kopenhagen, dem vorliegenden Brief zufolge am Abend des 14.3.1907 (siehe oben) persönlich kennengelernt. nicht sein Bewenden haben möge.

Meine Frau bittet mich besondersMaximilian Harden hatte Wedekind daran erinnert, dass seine Frau Tilly sich an jenem Abend des 14.3.1907 (siehe oben) offenbar mit Georg Brandes nett unterhalten hat [vgl. Maximilian Harden an Wedekind, 25.3.1907]., Ihnen ihre | Empfehlung auszusprechen.

Mit ergebensten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.


Kurfürstenstraße 125.

28. März 1907.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 17 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief enthält archivalische Vermerke mit Bleistift.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    28. März 1907 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Kopenhagen
    Datum unbekannt

Erstdruck

Euphorion

Titel des Aufsatzes:
Frank Wedekind und Georg Brandes. Unveröffentlichte Briefe
Autor:
Klaus Bohnen
Jahrgang:
1978
Seitenangabe:
110
Briefnummer:
4
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Det Kongelige Bibliotek / Königliche Bibliothek

DK-1016 Kopenhagen
Postboks 2149
Dänemark
Center for Manuskripter & Boghistorie

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Georg Brandes-Archiv
Signatur des Dokuments:
Georg Brandes’ arkiv I.C
Kommentar:
Center for Manuskripter & Boghistorie
Standort:
Det Kongelige Bibliotek / Königliche Bibliothek (Kopenhagen)

Danksagung

Wir danken der Königlichen Bibliothek (Kopenhagen) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Georg Brandes, 28.3.1907. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

04.10.2023 18:17