Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.
Lieber Herr Wedekind, haben Sie Lust heute Nachmittag Wedekind war am 23.2.1910 nachmittags bereits mit Wilhelm Herzog verabredet: „Zum Thee kommt Wilh. Herzog.“ [Tb] Wilhelm Herzog kam um 17 Uhr, wie er am 23.2.1910 notierte: „Um 5 h mit dem Wagen [...] in die Prinzregenstenstr. 50. Zu W. Thee. Sehr liebenswürdig.“ [Tb Herzog] einen Spaziergang mit mir zu
machen. Ich komme um 3 Uhrum 15 Uhr; hier dürfte die Verabredung für abends getroffen worden sein, die Wedekind am 23.2.1910 notierte: „Torggelstube mit Dautendei.“ [Tb] bei Ihnen vorüber. Ich will Sie jetzt nicht stören,
Sie werden schlafen wollenWedekind war am Vorabend wieder lange unterwegs gewesen und schlief sich aus; er notierte am 22.2.1910 nach dem Abendessen: „Nachher Torggelstube.“ [Tb].
Auf Wiedersehen.
Ihr |
Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben
Der 23.2.1910 ist als Ankerdatum gesetzt. Die Visitenkarte wurde frühestens beschrieben, nachdem Max Dauthendey nach seiner ersten Weltreise seine erste Wohnung in Würzburg am 3.7.1906 bezogen hatte (daher der aufgedruckte Ort), allerdings nicht in Würzburg, wo Wedekind nie übernachtet hat („schlafen“ ist auf der Visitenkarte aber vermerkt) und lediglich einmal am 9.12.1910 auf der Durchreise ein „Mittagessen in Würzburg“ [Tb] verzeichnete. Sie wurde der Anrede zufolge geschrieben, bevor Wedekind und Dauthendey, die sich seit den 1890er Jahren kannten und schätzten, per Du waren, was nachweislich im Herbst 1911 der Fall war [vgl. Wedekind an Max Dauthendey, 24.10.1911]. Dem Tagebuch zufolge haben Wedekind und Dauthendey sich nach vielen Jahren am 23.2.1910 in München wiedergesehen („Torggelstube mit Dautendei“) – morgens könnte die Visitenkarte geschrieben worden sein, die ein Treffen vorschlägt, das dann kein Spaziergang war (nachmittags hatte Wedekind anderen Besuch), sondern ein gemeinsamer Abend in der Torggelstube (vielleicht ab da per Du).
München
23. Februar 1910 (Mittwoch)
Ermittelt (unsicher)
München
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Historisches Museum Schloss Lenzburg
CH-5600 Lenzburg
Schweiz
Schloss Lenzburg
Wir danken dem Historischen Museum Schloss Lenzburg für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Max Dauthendey an Frank Wedekind, 23.2.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (08.12.2025).
Ariane Martin