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Kennung: 1607

München, 3. Mai 1916 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Friedmann, Ludwig
  • Drei Masken Verlag, (Verlag)

Inhalt

München 3. Mai 1916.


An den Drei Masken Verlag
Berlin.


Sehr geehrter Herr Direktor!

Empfangen Sie verbindlichen Dank für Ihre beiden Schreibennicht überliefert; erschlossene Korrespondenzstücke: Ludwig Friedmann an Wedekind, 2.5.1916; Drei Masken Verlag an Wedekind, 7.4.1916.. Mit dem Neuen Theater in FrankfurtIm Neuen Theater (Direktion: Arthur Helmer und Max Reimann) [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 406] in Frankfurt am Main hat es kein Gastspiel Wedekinds gegeben. Der „Berliner Börsen-Courier“ hatte allerdings am 21.1.1916 gemeldet, das Frankfurter Neue Theater plane eine Aufführung von „Bismarck“ [vgl. KSA 8, S. 863]; daraufhin sandte der Berliner Polizeipräsident dem Theater unaufgefordert eine Kopie seines Verbots zu, das Stück am Deutschen Theater in Berlin aufzuführen [vgl. KSA 8, S. 861]. ersuche ich Sie, nicht über Marquis von Keith abschließen zu wollen, bevor ein Gastspielvertrag zwischen Herrn Direktor HellmerArthur Hellmer, 1904 bis 1910 als Schauspieler am Schauspielhaus des Frankfurter Stadttheaters, gründete gemeinsam mit Max Reimann das durch private Spenden finanzierte Neue Theater in Frankfurt am Main, das seinen Spielbetrieb am 11.9.1911 aufnahm [vgl. Neuer Theater-Almanach 1912, S. 417]. Einen „Besuch bei Direktor Helmer“ [Tb] notierte Wedekind lediglich am 23.1.1912; zuletzt in Frankfurt war er vom 9. bis 12.4.1913 [vgl. Tb]. und mir abgeschlossen ist, da ich mit diesem Vertrag eventuell auch noch | ein oder mehr andere Stücke an diesem Theater plazieren zu können hoffe. Was die Tantiemen, die SladekMaximilian Sladek war am Deutschen Theater in Berlin in der Sommerspielzeit Direktor der Volksbühne [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 290]. Wedekind verzeichnete am 22.4.1916 in Berlin eine „Unterredung mit Sladek“ [Tb], bei der vermutlich der erwähnte Kontrakt geschlossen wurde; er notierte am 15.5.1916 in Berlin eine „Besprechung mit Friedmann dann mit Sladek.“ [Tb] zu entrichten hat betrifft, so lautet der Paragraph unseres Gastspielkontraktes:
„An Tantiemen werden die gleichen Sätze wie mit dem Deutschen Theater vereinbart bezahlt“

Ich weiß nun nicht, ob es 10 % oder 8 % waren. Sollten es aber weniger als 8 % gewesen sein, so wäre es natürlich doch gut, wenn wenigstens 8 % erreicht werden | könnten. Immerhin sind wir, wie Sie sehen, in dieser Beziehung schon gebunden. Am 15 MaiDie zweieinhalbstündige Lesung aus „Bismarck“ fand in der Deutschen Gesellschaft 1914 in Berlin statt [vgl. KSA 8, S. 861], von Wedekind am 15.5.1916 als „Bismarck-Vorlesung“ [Tb] notiert. bin ich zur Bismarck-Vorlesung wieder in Berlin und hoffe dann die Auswahl der Stücke festlegen zu können.

Hiermit bestätige ich Ihnen zugleich d/m/it bestem Dank den Empfang von
M. 1000Wedekind notierte die Summe von 1000 Mark am 10.4.1916 im Kontobuch unter den Einnahmen: „Drei Masken Vorschuß“ [Mü, L 3512].
die ich am 8 April von Ihnen zugeschicktHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur genannten Geldsendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Drei Masken Verlag an Wedekind, 7.4.1916. erhielt.

In vorzüglicher Hochschätzung
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Kariertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 22,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Seite 1 ist oben mit Bleistift von fremder Hand nach vorangestelltem „b.“ (= beantwortet?) mit einem Datumsvermerk ‒ 4.5.1916 ‒ versehen, mit dem Namenskürzel „F“ (= Friedmann?) gezeichnet.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Empfangsdatum 4.5.1916 ist durch den Bleistiftvermerk belegt.

  • Schreibort

    München
    3. Mai 1916 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    4. Juni 1916 (Sonntag)
    Sicher

Informationen zum Standort

Stadtarchiv Karlsruhe

Markgrafenstraße 29
D-76133 Karlsruhe
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Abteilung 8: Archivische Sammlungen, Autographen, Sammlung Frank Wedekind
Standort:
Stadtarchiv Karlsruhe (Karlsruhe)

Danksagung

Wir danken dem Stadtarchiv Karlsruhe für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Ludwig Friedmann, (Verlag) Drei Masken Verlag, 3.5.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.10.2024 21:22
Kennung: 1607

München, 3. Mai 1916 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Friedmann, Ludwig
  • Drei Masken Verlag, (Verlag)
 
 

Inhalt

München 3. Mai 1916.


An den Drei Masken Verlag
Berlin.


Sehr geehrter Herr Direktor!

Empfangen Sie verbindlichen Dank für Ihre beiden Schreibennicht überliefert; erschlossene Korrespondenzstücke: Ludwig Friedmann an Wedekind, 2.5.1916; Drei Masken Verlag an Wedekind, 7.4.1916.. Mit dem Neuen Theater in FrankfurtIm Neuen Theater (Direktion: Arthur Helmer und Max Reimann) [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 406] in Frankfurt am Main hat es kein Gastspiel Wedekinds gegeben. Der „Berliner Börsen-Courier“ hatte allerdings am 21.1.1916 gemeldet, das Frankfurter Neue Theater plane eine Aufführung von „Bismarck“ [vgl. KSA 8, S. 863]; daraufhin sandte der Berliner Polizeipräsident dem Theater unaufgefordert eine Kopie seines Verbots zu, das Stück am Deutschen Theater in Berlin aufzuführen [vgl. KSA 8, S. 861]. ersuche ich Sie, nicht über Marquis von Keith abschließen zu wollen, bevor ein Gastspielvertrag zwischen Herrn Direktor HellmerArthur Hellmer, 1904 bis 1910 als Schauspieler am Schauspielhaus des Frankfurter Stadttheaters, gründete gemeinsam mit Max Reimann das durch private Spenden finanzierte Neue Theater in Frankfurt am Main, das seinen Spielbetrieb am 11.9.1911 aufnahm [vgl. Neuer Theater-Almanach 1912, S. 417]. Einen „Besuch bei Direktor Helmer“ [Tb] notierte Wedekind lediglich am 23.1.1912; zuletzt in Frankfurt war er vom 9. bis 12.4.1913 [vgl. Tb]. und mir abgeschlossen ist, da ich mit diesem Vertrag eventuell auch noch | ein oder mehr andere Stücke an diesem Theater plazieren zu können hoffe. Was die Tantiemen, die SladekMaximilian Sladek war am Deutschen Theater in Berlin in der Sommerspielzeit Direktor der Volksbühne [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 290]. Wedekind verzeichnete am 22.4.1916 in Berlin eine „Unterredung mit Sladek“ [Tb], bei der vermutlich der erwähnte Kontrakt geschlossen wurde; er notierte am 15.5.1916 in Berlin eine „Besprechung mit Friedmann dann mit Sladek.“ [Tb] zu entrichten hat betrifft, so lautet der Paragraph unseres Gastspielkontraktes:
„An Tantiemen werden die gleichen Sätze wie mit dem Deutschen Theater vereinbart bezahlt“

Ich weiß nun nicht, ob es 10 % oder 8 % waren. Sollten es aber weniger als 8 % gewesen sein, so wäre es natürlich doch gut, wenn wenigstens 8 % erreicht werden | könnten. Immerhin sind wir, wie Sie sehen, in dieser Beziehung schon gebunden. Am 15 MaiDie zweieinhalbstündige Lesung aus „Bismarck“ fand in der Deutschen Gesellschaft 1914 in Berlin statt [vgl. KSA 8, S. 861], von Wedekind am 15.5.1916 als „Bismarck-Vorlesung“ [Tb] notiert. bin ich zur Bismarck-Vorlesung wieder in Berlin und hoffe dann die Auswahl der Stücke festlegen zu können.

Hiermit bestätige ich Ihnen zugleich d/m/it bestem Dank den Empfang von
M. 1000Wedekind notierte die Summe von 1000 Mark am 10.4.1916 im Kontobuch unter den Einnahmen: „Drei Masken Vorschuß“ [Mü, L 3512].
die ich am 8 April von Ihnen zugeschicktHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur genannten Geldsendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Drei Masken Verlag an Wedekind, 7.4.1916. erhielt.

In vorzüglicher Hochschätzung
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Kariertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 22,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Seite 1 ist oben mit Bleistift von fremder Hand nach vorangestelltem „b.“ (= beantwortet?) mit einem Datumsvermerk ‒ 4.5.1916 ‒ versehen, mit dem Namenskürzel „F“ (= Friedmann?) gezeichnet.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Empfangsdatum 4.5.1916 ist durch den Bleistiftvermerk belegt.

  • Schreibort

    München
    3. Mai 1916 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    4. Juni 1916 (Sonntag)
    Sicher

Informationen zum Standort

Stadtarchiv Karlsruhe

Markgrafenstraße 29
D-76133 Karlsruhe
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Abteilung 8: Archivische Sammlungen, Autographen, Sammlung Frank Wedekind
Standort:
Stadtarchiv Karlsruhe (Karlsruhe)

Danksagung

Wir danken dem Stadtarchiv Karlsruhe für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Ludwig Friedmann, (Verlag) Drei Masken Verlag, 3.5.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.10.2024 21:22