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Liebe
Cousine!
Nicht fremden Zwecken meine Kräfte leihen.
Es möchte sich mein Selbst mit mir entzweien,
Und meine Eigenart zuletzt entschwinden. –
Nein, sollten auch die Augen drob
erblinden;
Dem ein ewig Wahren einzig mich zu
weihen,
Verbrechen nennen die
Gesetzeswächter
Des harten Kampfes selbstgesuchte Schlichtung,
Und stempeln unser Leben zur Verpflichtung.
Was aber kümmert es den
Weltverächter
Ob sich die Welt einst bessert, ob sie schlechter
Entgegeneilt der sicheren Vernichtung?!
–––––
Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben
Der 4.2.1884 ist als Ankerdatum gesetzt – das früheste mögliche Schreibdatum unter der Annahme, dass Wedekind mit seinem Briefgedicht (ein Sonett) auf Minna von Greyerz’ Brief, in den ebenfalls ein Sonett eingebunden ist [vgl. Minna von Greyerz an Wedekind, 3.2.1884], antwortete.
Lenzburg
4. Februar 1884 (Montag)
Ermittelt (unsicher)
Lenzburg
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Historisches Museum Schloss Lenzburg
CH-5600 Lenzburg
Schweiz
Schloss Lenzburg
Wir danken dem Historischen Museum Schloss Lenzburg für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Frank Wedekind an Minna von Greyerz, 4.2.1884. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (07.12.2025).
Anke Lindemann