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Kennung: 1540

München, 15. Dezember 1891 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Panizza, Oskar

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

München, Krankenhausstraße 5/0Dr. med. Oskar Panizza war als praktischer Arzt in München (Krankenhausstraße 5, Parterre rechts) verzeichnet [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1891, Teil I, S. 283].


Sehr Geehrter Herr Wedekind.

Wie ich höre, haben mehrere PublicationenWedekind war – von den genannten Werken abgesehen (siehe unten) – auch zusammen mit Oskar Panizza und dem im Brief genannten Julius Schaumberger in einer im Sommer erschienenen Anthologie vertreten: „Soeben erschien: Modernes Leben. Ein Sammelbuch der Münchener Modernen. Mit Beiträgen von: Otto Julius Bierbaum; Julius Brand; M. G. Conrad; Anna Croissant-Rust; Hanns von Gumppenberg; Oskar Panizza; Ludwig Scharf; Georg Schaumberg; Julius Schaumberger; R. v. Seydlitz; Frank Wedekind.“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 186, 13.8.1891, S. 4617] von Ihnen in jüngster Zeit das Licht erblickt. „Das neue VaterunserWedekinds mit einem Prosatext eingeleitetes Gedicht „Das neue Vater Unser. Eine Offenbarung Gottes. Seiner Zeit mitgetheilt von Hugo Frh. von Trenck“ [KSA 1/I, S. 297-312] ist mit dem zugehörigen Anhang „Die neue Communion“ [KSA 1/I, S. 312-314] im Münchner Verlag Bruckmann spätestens am 30.7.1891 als Privatdruck erschienen [vgl. KSA 1/II, S. 1160], eine „parodistische Replik“ [KSA 1/II, S. 1161] auf Hanns von Gumppenbergs wenige Wochen zuvor in München erschienene Broschüre „Das dritte Testament. Eine Offenbarung Gottes“ (1891), die Oskar Panizza im Organ der Gesellschaft für modernes Leben rezensierte [vgl. Oskar Panizza: Das dritte Testament. Eine Offenbarung Gottes. Seiner Zeit mitgeteilt von Hanns von Gumppenberg. In: Moderne Blätter. Wochenschrift der Gesellschaft für modernes Leben, Jg. 1, Nr. 6, 2.5.1891, S. 6-8].“ und „Narren und KinderWedekind hatte ein Exemplar seines Lustspiels „Kinder und Narren“ (1891), das im Frühjahr als Privatdruck bei der Druckerei R. Warth in München erschienen ist [vgl. KSA 2, S. 643], seinem Freund Julius Schaumberger (siehe unten) geschickt [vgl. Wedekind an Julius Schaumberger, 9.3.1891].“ sah ich nur flüchtig oben bei SchaumbergerJulius Schaumberger ist in München (Müllerstraße 45b, 1. Stock rechts) als Herausgeber und Redakteur der „Münchner Kunst“ [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1891, Teil I, S. 334] verzeichnet; zugleich redigierte er die „Modernen Blätter“ (siehe oben): „Für die Redaktion verantwortlich: Julius Schaumberger, München, Müllerstraße 45b Ir.“ [Moderne Blätter. Wochenschrift der Gesellschaft für modernes Leben, Jg. 1, Nr. 6, 2.5.1891, S. 1]. „Frühlings ErwachenDie „Erstausgabe der Kindertragödie erscheint im Oktober 1891 bei Jean Groß in Zürich.“ [KSA 2, S. 771] Wedekinds „Frühlings Erwachen“ war im Herbst unter den Neuerscheinungen angezeigt [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 271, 23.11.1891, S. 7009].hörteSchreibversehen, statt: hörte ich. jüngst als eines merkwürdig keckes/n/ Stückes | erwähnen. Wäre es unbescheiden von mir, Sie um das eine oder andere dieser Elaborate zu ersuchen, da es mir nicht zusteht, um Alle drei zu bitten?

Ich hoffe demnächstOskar Panizzas nächste Buchpublikation, die Erzählung „Aus dem Tagebuch eines Hundes“ (1892), erschien zu Beginn des folgenden Jahres im Verlag von Wilhelm Friedrich in Leipzig [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 19, 25.1.1892, S. 462]. in der Lage zu sein, mich revanchiren zu können.

Ihr
ganz Ergebener
Oskar Panizza.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 15.12.1891 ist als Ankerdatum gesetzt. Der Brief, von dem angenommen werden darf, dass er an Wedekind in München adressiert war, wurde nach Erscheinen der Erstausgabe von „Frühlings Erwachen“ im „Oktober 1891 bei Jean Groß in Zürich“ [KSA 2, S. 771] geschrieben und bevor Wedekind, der am 7.12.1891 von Zürich nach München zurückgekehrt war [vgl. Vinçon 2014, S. 78], am 28.12.1891 von München nach Paris abreiste [vgl. Frank Wedekind an Armin Wedekind, 26.12.1898]. „Da Wedekind im Dezember 1891 nach Paris übersiedelte, muß Panizza diesen Brief vor dessen Abreise geschrieben haben.“ [KSA 1/II, S. 1178]

  • Schreibort

    München
    15. Dezember 1891 (Dienstag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 126
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Oskar Panizza an Frank Wedekind, 15.12.1891. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

23.06.2024 11:57
Kennung: 1540

München, 15. Dezember 1891 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Panizza, Oskar

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

München, Krankenhausstraße 5/0Dr. med. Oskar Panizza war als praktischer Arzt in München (Krankenhausstraße 5, Parterre rechts) verzeichnet [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1891, Teil I, S. 283].


Sehr Geehrter Herr Wedekind.

Wie ich höre, haben mehrere PublicationenWedekind war – von den genannten Werken abgesehen (siehe unten) – auch zusammen mit Oskar Panizza und dem im Brief genannten Julius Schaumberger in einer im Sommer erschienenen Anthologie vertreten: „Soeben erschien: Modernes Leben. Ein Sammelbuch der Münchener Modernen. Mit Beiträgen von: Otto Julius Bierbaum; Julius Brand; M. G. Conrad; Anna Croissant-Rust; Hanns von Gumppenberg; Oskar Panizza; Ludwig Scharf; Georg Schaumberg; Julius Schaumberger; R. v. Seydlitz; Frank Wedekind.“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 186, 13.8.1891, S. 4617] von Ihnen in jüngster Zeit das Licht erblickt. „Das neue VaterunserWedekinds mit einem Prosatext eingeleitetes Gedicht „Das neue Vater Unser. Eine Offenbarung Gottes. Seiner Zeit mitgetheilt von Hugo Frh. von Trenck“ [KSA 1/I, S. 297-312] ist mit dem zugehörigen Anhang „Die neue Communion“ [KSA 1/I, S. 312-314] im Münchner Verlag Bruckmann spätestens am 30.7.1891 als Privatdruck erschienen [vgl. KSA 1/II, S. 1160], eine „parodistische Replik“ [KSA 1/II, S. 1161] auf Hanns von Gumppenbergs wenige Wochen zuvor in München erschienene Broschüre „Das dritte Testament. Eine Offenbarung Gottes“ (1891), die Oskar Panizza im Organ der Gesellschaft für modernes Leben rezensierte [vgl. Oskar Panizza: Das dritte Testament. Eine Offenbarung Gottes. Seiner Zeit mitgeteilt von Hanns von Gumppenberg. In: Moderne Blätter. Wochenschrift der Gesellschaft für modernes Leben, Jg. 1, Nr. 6, 2.5.1891, S. 6-8].“ und „Narren und KinderWedekind hatte ein Exemplar seines Lustspiels „Kinder und Narren“ (1891), das im Frühjahr als Privatdruck bei der Druckerei R. Warth in München erschienen ist [vgl. KSA 2, S. 643], seinem Freund Julius Schaumberger (siehe unten) geschickt [vgl. Wedekind an Julius Schaumberger, 9.3.1891].“ sah ich nur flüchtig oben bei SchaumbergerJulius Schaumberger ist in München (Müllerstraße 45b, 1. Stock rechts) als Herausgeber und Redakteur der „Münchner Kunst“ [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1891, Teil I, S. 334] verzeichnet; zugleich redigierte er die „Modernen Blätter“ (siehe oben): „Für die Redaktion verantwortlich: Julius Schaumberger, München, Müllerstraße 45b Ir.“ [Moderne Blätter. Wochenschrift der Gesellschaft für modernes Leben, Jg. 1, Nr. 6, 2.5.1891, S. 1]. „Frühlings ErwachenDie „Erstausgabe der Kindertragödie erscheint im Oktober 1891 bei Jean Groß in Zürich.“ [KSA 2, S. 771] Wedekinds „Frühlings Erwachen“ war im Herbst unter den Neuerscheinungen angezeigt [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 271, 23.11.1891, S. 7009].hörteSchreibversehen, statt: hörte ich. jüngst als eines merkwürdig keckes/n/ Stückes | erwähnen. Wäre es unbescheiden von mir, Sie um das eine oder andere dieser Elaborate zu ersuchen, da es mir nicht zusteht, um Alle drei zu bitten?

Ich hoffe demnächstOskar Panizzas nächste Buchpublikation, die Erzählung „Aus dem Tagebuch eines Hundes“ (1892), erschien zu Beginn des folgenden Jahres im Verlag von Wilhelm Friedrich in Leipzig [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 19, 25.1.1892, S. 462]. in der Lage zu sein, mich revanchiren zu können.

Ihr
ganz Ergebener
Oskar Panizza.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 15.12.1891 ist als Ankerdatum gesetzt. Der Brief, von dem angenommen werden darf, dass er an Wedekind in München adressiert war, wurde nach Erscheinen der Erstausgabe von „Frühlings Erwachen“ im „Oktober 1891 bei Jean Groß in Zürich“ [KSA 2, S. 771] geschrieben und bevor Wedekind, der am 7.12.1891 von Zürich nach München zurückgekehrt war [vgl. Vinçon 2014, S. 78], am 28.12.1891 von München nach Paris abreiste [vgl. Frank Wedekind an Armin Wedekind, 26.12.1898]. „Da Wedekind im Dezember 1891 nach Paris übersiedelte, muß Panizza diesen Brief vor dessen Abreise geschrieben haben.“ [KSA 1/II, S. 1178]

  • Schreibort

    München
    15. Dezember 1891 (Dienstag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 126
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Oskar Panizza an Frank Wedekind, 15.12.1891. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

23.06.2024 11:57