Vergleichsansicht

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Kennung: 141

Öhningen, 7. Juni 1886 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Plümacher, Olga

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

DEUTSCHE REICHSPOST.
POSTKARTE.


An
Herrn Franklin Wedekind stud. jur.
in München.
Schellingstraße.

Die angebogene Karte ist für die Antwort bestimmt. |


Mein lieber Franklin!

Beßten Dank für Deinen Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Olga Plümacher, 29.5.1886. u. besonders auch für die Vertretung meiner AngelegenheitEs dürfte sich um die Publikation ihres Aufsatzes „Das Verhältnis von Tugend und Glück in seiner geschichtlichen Entwicklung“ handeln; er erschien in 2 Teilen im Juli- und Augustheft der Monatsschrift „Die Gesellschaft“ (Bd. 2, 1886, S. 31–34 u. S. 111-114). – Olga Plümacher hatte Wedekind darum gebeten, ihren Brief an Michael Georg Conrad, den Herausgeber der „Gesellschaft“ – Quaistrasse 3, 4. Stock rechts [vgl. Adreßbuch für München 1886, Tl. 1, S. 75] –, zu überbringen und dessen Antwort ihr zuzusenden [vgl. Olga Plümacher an Wedekind, 2.5.1886]. bei Conrad. Der Zweck meiner h. Zeilen ist nur Dir zu sagen, Du mögest doch nicht gleich die Flinte in’s Korn werfen, weil ein Th. D. nicht hat anbeißen wollenGeorg Lang, der Direktor des Gärtnerplatztheaters in München, dem Wedekind seine Posse „Der Schnellmaler“ zur Aufführung angeboten hatte, gewährte ihm eine Unterredung am 29.5.1886 (11 bis 12 Uhr) [vgl. Georg Lang an Frank Wedekind. München, 28.5.1886]. Zu einer Aufführung kam es nicht [vgl. KSA 2, S. 619f].. Es giebt ja ihrer so viele im Deutschen Reiche. Muthig mit dem Kindlein in die Welt – was dem Einen nicht zusagte, gefällt vielleicht gerade dem Andern. Nur nicht gleich nachlaßen – das Postporto ist ja nicht mehr so hoch, wie zu Schillers Zeiten, wo von Berlin nach Wien ein Brief einen Thaler kostete. – Wenn Du wieder heim kommst, wollen wir einmal zusamenSchreibversehen, statt: zusammen Stoffe – sichten. Dich stört bei der Production der Stoffüberfluß, aber das ist ein Fehler der zu einem großen Vorzug werden kann. Drum nur ja nicht den Muth verlohren. Ich schreibe bald einmalAb hier vom Seitenrand aus im Querformat beschrieben des längeren; es macht mir in dieser trüben Zeit Vergnügen im Geiste theilzunehmen an den Bestrebungen der heiteren Kunst,

Die alte Tante
O. Pl.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert. Wedekind hat auf der Adressseite das Ankunftsdatum („8.VI.86“) notiert. Das (am linken Rand) im Querformat geschriebene Briefende befindet sich über dem im Hochformat geschriebenen Brieftext.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Postausgangsstempel kann als Schreibdatum angenommen werden.

Keine Uhrzeit im Postausgangsstempel. Uhrzeit im Posteingangsstempel: „VOR 12-1“ (= 12-13 Uhr).

  • Schreibort

    Öhningen
    7. Juni 1886 (Montag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Öhningen
    7. Juni 1886 (Montag)
    Ermittelt (sicher)

  • Empfangsort

    München
    8. Juni 1886 (Dienstag)
    Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Aargauer Kantonsbibliothek

Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
Wedekind-Archiv B, Schachtel 11, Mappe 6, Autographen

Danksagung

Wir danken der Aargauer Kantonsbibliothek für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Olga Plümacher an Frank Wedekind, 7.6.1886. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

19.08.2024 16:02
Kennung: 141

Öhningen, 7. Juni 1886 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Plümacher, Olga

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

DEUTSCHE REICHSPOST.
POSTKARTE.


An
Herrn Franklin Wedekind stud. jur.
in München.
Schellingstraße.

Die angebogene Karte ist für die Antwort bestimmt. |


Mein lieber Franklin!

Beßten Dank für Deinen Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Olga Plümacher, 29.5.1886. u. besonders auch für die Vertretung meiner AngelegenheitEs dürfte sich um die Publikation ihres Aufsatzes „Das Verhältnis von Tugend und Glück in seiner geschichtlichen Entwicklung“ handeln; er erschien in 2 Teilen im Juli- und Augustheft der Monatsschrift „Die Gesellschaft“ (Bd. 2, 1886, S. 31–34 u. S. 111-114). – Olga Plümacher hatte Wedekind darum gebeten, ihren Brief an Michael Georg Conrad, den Herausgeber der „Gesellschaft“ – Quaistrasse 3, 4. Stock rechts [vgl. Adreßbuch für München 1886, Tl. 1, S. 75] –, zu überbringen und dessen Antwort ihr zuzusenden [vgl. Olga Plümacher an Wedekind, 2.5.1886]. bei Conrad. Der Zweck meiner h. Zeilen ist nur Dir zu sagen, Du mögest doch nicht gleich die Flinte in’s Korn werfen, weil ein Th. D. nicht hat anbeißen wollenGeorg Lang, der Direktor des Gärtnerplatztheaters in München, dem Wedekind seine Posse „Der Schnellmaler“ zur Aufführung angeboten hatte, gewährte ihm eine Unterredung am 29.5.1886 (11 bis 12 Uhr) [vgl. Georg Lang an Frank Wedekind. München, 28.5.1886]. Zu einer Aufführung kam es nicht [vgl. KSA 2, S. 619f].. Es giebt ja ihrer so viele im Deutschen Reiche. Muthig mit dem Kindlein in die Welt – was dem Einen nicht zusagte, gefällt vielleicht gerade dem Andern. Nur nicht gleich nachlaßen – das Postporto ist ja nicht mehr so hoch, wie zu Schillers Zeiten, wo von Berlin nach Wien ein Brief einen Thaler kostete. – Wenn Du wieder heim kommst, wollen wir einmal zusamenSchreibversehen, statt: zusammen Stoffe – sichten. Dich stört bei der Production der Stoffüberfluß, aber das ist ein Fehler der zu einem großen Vorzug werden kann. Drum nur ja nicht den Muth verlohren. Ich schreibe bald einmalAb hier vom Seitenrand aus im Querformat beschrieben des längeren; es macht mir in dieser trüben Zeit Vergnügen im Geiste theilzunehmen an den Bestrebungen der heiteren Kunst,

Die alte Tante
O. Pl.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert. Wedekind hat auf der Adressseite das Ankunftsdatum („8.VI.86“) notiert. Das (am linken Rand) im Querformat geschriebene Briefende befindet sich über dem im Hochformat geschriebenen Brieftext.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Postausgangsstempel kann als Schreibdatum angenommen werden.

Keine Uhrzeit im Postausgangsstempel. Uhrzeit im Posteingangsstempel: „VOR 12-1“ (= 12-13 Uhr).

  • Schreibort

    Öhningen
    7. Juni 1886 (Montag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Öhningen
    7. Juni 1886 (Montag)
    Ermittelt (sicher)

  • Empfangsort

    München
    8. Juni 1886 (Dienstag)
    Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Aargauer Kantonsbibliothek

Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
Wedekind-Archiv B, Schachtel 11, Mappe 6, Autographen

Danksagung

Wir danken der Aargauer Kantonsbibliothek für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Olga Plümacher an Frank Wedekind, 7.6.1886. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

19.08.2024 16:02