Vergleichsansicht

Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.

Kennung: 140

Öhningen, 1. Januar 1886 (Freitag), Postkarte

Autor*in

  • Plümacher, Olga

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

DEUTSCHE REICHSPOST.
POSTKARTE.


An
Herrn Franklin Wedekind stud. jur.
in München.
Schellingstraße 27.III. |


Lieber Franklin! Beßten Dank für Deinen lieben langen Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Olga Plümacher, 22.12.1885. und für die schönen und interessanten PhotographienEs dürfte sich um Fotografien von Gemälden handeln. Frank Wedekind hatte seinen Eltern berichtet, dass er sein „Bude“ durch „einige Photographien nach alten Meistern“ veredelt habe [Frank Wedekind an Emilie und Friedrich Wilhelm Wedekind, 21.12.1885].. Dieselben machen mir großes Vergnügen; es war noch niemand so vernünftig mir Photographien zu schenken, die doch eine Quelle viel dauerndern Vergnügens sind als manch anderer Schnick-schnack, den man wohl etwa geschenkt bekömmt. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und Wünschenswerthe aufs neue Jahr, vor allem gute Gesundheit und reichen geistigen Gewinn in beiden Gebieten Deines Studiums: dem der Pflichtdas Jurastudium. u. dem der Neigungdas Literatur- und Philosophiestudium.. Seid SamstagSchreibversehen, statt: Seit Samstag – das war der 19.12.1885. vor Weihnachten ist Hermann hiervermutlich in Stein am Rhein, dem Wohnort Olga Plümachers; der Ort Öhningen, wo die Postkarte abgestempelt ist, liegt am Untersee (Bodensee) auf der gegenüberliegenden Uferseite von Stein am Rhein., aber leider unwohl; ein zu lange nicht beachteter Husten ist bösartig geworden und erfordert nun längere Pflege u. Schonung. Nach Neujahr schreiben wir Dir zusammen eine lange Epistel; für heute auch von ihm nur eben viele herzliche Grüße u. GlückswünscheSchreibversehen, statt: Glückwünsche; gemeint sind Glückwünsche zum Neuen Jahr.. Mit der KatzengeschichteWedekind bemühte sich um die Publikation der offenbar von Olga Plümacher stammenden Geschichte [vgl. Olga Plümacher an Wedekind, 2.5.1886]. handle nach Gutdünken. Wenn Du sie gelegentlich anbringst ist’s Recht, sonst schadet es auch nichts. Ich verbleibe Deine Dich liebende Tante O. Pl.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert. Wedekind hat auf die Adressseite das Ankunftsdatum („2.I.86“) notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 1.1.1886 ist als Ankerdatum gesetzt – das späteste mögliche Schreibdatum, an dem Olga Plümacher ankündigen konnte, „nach Neujahr“ einen Brief schreiben zu wollen.

Uhrzeit im Postausgangsstempel: „7 V“ (= 7 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel: „8-9 Nm“ (= 20-21 Uhr).

Informationen zum Standort

Aargauer Kantonsbibliothek

Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
Wedekind-Archiv B, Schachtel 11, Mappe 6, Autographen

Danksagung

Wir danken der Aargauer Kantonsbibliothek für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Olga Plümacher an Frank Wedekind, 1.1.1886. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

03.06.2024 16:54
Kennung: 140

Öhningen, 1. Januar 1886 (Freitag), Postkarte

Autor*in

  • Plümacher, Olga

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

DEUTSCHE REICHSPOST.
POSTKARTE.


An
Herrn Franklin Wedekind stud. jur.
in München.
Schellingstraße 27.III. |


Lieber Franklin! Beßten Dank für Deinen lieben langen Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Olga Plümacher, 22.12.1885. und für die schönen und interessanten PhotographienEs dürfte sich um Fotografien von Gemälden handeln. Frank Wedekind hatte seinen Eltern berichtet, dass er sein „Bude“ durch „einige Photographien nach alten Meistern“ veredelt habe [Frank Wedekind an Emilie und Friedrich Wilhelm Wedekind, 21.12.1885].. Dieselben machen mir großes Vergnügen; es war noch niemand so vernünftig mir Photographien zu schenken, die doch eine Quelle viel dauerndern Vergnügens sind als manch anderer Schnick-schnack, den man wohl etwa geschenkt bekömmt. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und Wünschenswerthe aufs neue Jahr, vor allem gute Gesundheit und reichen geistigen Gewinn in beiden Gebieten Deines Studiums: dem der Pflichtdas Jurastudium. u. dem der Neigungdas Literatur- und Philosophiestudium.. Seid SamstagSchreibversehen, statt: Seit Samstag – das war der 19.12.1885. vor Weihnachten ist Hermann hiervermutlich in Stein am Rhein, dem Wohnort Olga Plümachers; der Ort Öhningen, wo die Postkarte abgestempelt ist, liegt am Untersee (Bodensee) auf der gegenüberliegenden Uferseite von Stein am Rhein., aber leider unwohl; ein zu lange nicht beachteter Husten ist bösartig geworden und erfordert nun längere Pflege u. Schonung. Nach Neujahr schreiben wir Dir zusammen eine lange Epistel; für heute auch von ihm nur eben viele herzliche Grüße u. GlückswünscheSchreibversehen, statt: Glückwünsche; gemeint sind Glückwünsche zum Neuen Jahr.. Mit der KatzengeschichteWedekind bemühte sich um die Publikation der offenbar von Olga Plümacher stammenden Geschichte [vgl. Olga Plümacher an Wedekind, 2.5.1886]. handle nach Gutdünken. Wenn Du sie gelegentlich anbringst ist’s Recht, sonst schadet es auch nichts. Ich verbleibe Deine Dich liebende Tante O. Pl.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert. Wedekind hat auf die Adressseite das Ankunftsdatum („2.I.86“) notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 1.1.1886 ist als Ankerdatum gesetzt – das späteste mögliche Schreibdatum, an dem Olga Plümacher ankündigen konnte, „nach Neujahr“ einen Brief schreiben zu wollen.

Uhrzeit im Postausgangsstempel: „7 V“ (= 7 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel: „8-9 Nm“ (= 20-21 Uhr).

Informationen zum Standort

Aargauer Kantonsbibliothek

Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
Wedekind-Archiv B, Schachtel 11, Mappe 6, Autographen

Danksagung

Wir danken der Aargauer Kantonsbibliothek für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Olga Plümacher an Frank Wedekind, 1.1.1886. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

03.06.2024 16:54