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Kennung: 1395

München, 21. Juni 1910 (Dienstag), Briefzitat

Autor*in

  • Mann, Thomas

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

[1. Notiz zum Kontext und Zitat in Kutscher 3, S. 10:]


Thomas Mann [...] in seinem Briefe vom 21.VI.1910, in welchem er Wedekind für sein GlossariumWedekinds Broschüre „Schauspielkunst. Ein Glossarium“ (1910), kurz darauf im Georg Müller Verlag in München als erschienen gemeldet [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 77, Nr. 145, 27.6.1910, S. 7606]. dankt: „dies so persönliche, so tief eigentümliche Manifest, das ich gestern Abend mit ungeheurem Vergnügen, unter stürmischem inneren Beifall gelesen habe. Sie sind ganz darin gegenwärtig mit Ihrem hohen Ernst, Ihrem verbissenen Humor, Ihrer bis zur Wildheit gehenden Leidenschaft, Ihrer drastischen, seltsam tragfähigen Rhetorik, Ihrer glühenden Naivität. Wollen Sie diese letzte Wendung nicht mißverstehen! Sie schließt das nicht aus, was man ‚Verschlagenheit aus Tiefe‘ nennen könnte.“


[2. Notiz zum Kontext und Zitat in Kutscher 3, S. 32:]


Als Thomas Mann in Wedekinds Glossarium gelesen hatte, daß die letzte Szene seiner Fiorenzadas ErhabensteZitat aus dem Abschnitt „Fiorenza“ in Wedekinds Broschüre „Schauspielkunst“ (1910) zur „letzten Szene“ in Thomas Manns Stück über den „Dialog zwischen Savonarola und dem sterbenden Lorenzo de Medici“, der „das Erhabenste, Geistvollste und dramatisch Wirksamste enthält, was je in deutscher Sprache für die Bühne geschrieben wurde.“ [KSA 5/II, S. 374]., Geistvollste und dramatisch Wirksamste enthält, was je in deutscher Sprache für die Bühne geschrieben wurde“, antwortete er (21.VI.10): „Als Dernburg den alten Fontane im Berliner Tageblatt den größten lebenden deutschen DichterDiese Äußerung von Friedrich Dernburg über Theodor Fontane ist so im „Berliner Tageblatt“ bisher nicht aufgefunden. Allerdings ist in Dernburgs Nachruf auf Philipp Reclam beiläufig die Rede von den Werken „unseres ersten und liebenswürdigsten Dichters, Theodor Fontanes“ [Friedrich Dernburg: Der billige Mann von Leipzig. In: Berliner Tageblatt, Jg. 25, Nr. 20, 12.1.1896, S. (3).] In der Fußnote zum Erstdruck des Briefes, den Fontane am 24.4.1896 an ihn geschrieben hat, bemerkte Herman Wichmann: „Dernburg hatte im Feuilleton des ‚Berliner Tageblattes‘ Fontane als unseren jetzt lebenden grössten Dichter erklärt.“ [Herman Wichmann: Frohes und Ernstes aus meinem Leben. Leipzig 1898, Anhang, S. 41] genannt hatte, schrieb der so gefeierte an einen FreundTheodor Fontane schrieb am 24.4.1896 an Herman Wichmann: „Von Dernburgs schmeichelhaftem Wort erfahre ich erst […] durch Sie. […] Ich weiß nun nicht recht, was ich Dernburg gegenüber zu tun habe. Keine Notiz davon nehmen, ist beinah unartig, und sich bedanken, ist beinah albern.“ [Briefe Theodor Fontanes. Hg. von Otto Pniower und Paul Schlenther. Bd. 2. Berlin 1909, S. 387]: ‚Was soll ich denn nun tun. Danke ich ihm nicht, so ist es beinahe ungezogen, und danke ich ihm, so ist es beinahe albern.‘ In einer ähnlichen Lage befinde ich mich heute Ihnen gegenüber.“

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Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    21. Juni 1910 (Dienstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Thomas Mann an Frank Wedekind, 21.6.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.08.2024 16:29
Kennung: 1395

München, 21. Juni 1910 (Dienstag), Briefzitat

Autor*in

  • Mann, Thomas

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

[1. Notiz zum Kontext und Zitat in Kutscher 3, S. 10:]


Thomas Mann [...] in seinem Briefe vom 21.VI.1910, in welchem er Wedekind für sein GlossariumWedekinds Broschüre „Schauspielkunst. Ein Glossarium“ (1910), kurz darauf im Georg Müller Verlag in München als erschienen gemeldet [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 77, Nr. 145, 27.6.1910, S. 7606]. dankt: „dies so persönliche, so tief eigentümliche Manifest, das ich gestern Abend mit ungeheurem Vergnügen, unter stürmischem inneren Beifall gelesen habe. Sie sind ganz darin gegenwärtig mit Ihrem hohen Ernst, Ihrem verbissenen Humor, Ihrer bis zur Wildheit gehenden Leidenschaft, Ihrer drastischen, seltsam tragfähigen Rhetorik, Ihrer glühenden Naivität. Wollen Sie diese letzte Wendung nicht mißverstehen! Sie schließt das nicht aus, was man ‚Verschlagenheit aus Tiefe‘ nennen könnte.“


[2. Notiz zum Kontext und Zitat in Kutscher 3, S. 32:]


Als Thomas Mann in Wedekinds Glossarium gelesen hatte, daß die letzte Szene seiner Fiorenzadas ErhabensteZitat aus dem Abschnitt „Fiorenza“ in Wedekinds Broschüre „Schauspielkunst“ (1910) zur „letzten Szene“ in Thomas Manns Stück über den „Dialog zwischen Savonarola und dem sterbenden Lorenzo de Medici“, der „das Erhabenste, Geistvollste und dramatisch Wirksamste enthält, was je in deutscher Sprache für die Bühne geschrieben wurde.“ [KSA 5/II, S. 374]., Geistvollste und dramatisch Wirksamste enthält, was je in deutscher Sprache für die Bühne geschrieben wurde“, antwortete er (21.VI.10): „Als Dernburg den alten Fontane im Berliner Tageblatt den größten lebenden deutschen DichterDiese Äußerung von Friedrich Dernburg über Theodor Fontane ist so im „Berliner Tageblatt“ bisher nicht aufgefunden. Allerdings ist in Dernburgs Nachruf auf Philipp Reclam beiläufig die Rede von den Werken „unseres ersten und liebenswürdigsten Dichters, Theodor Fontanes“ [Friedrich Dernburg: Der billige Mann von Leipzig. In: Berliner Tageblatt, Jg. 25, Nr. 20, 12.1.1896, S. (3).] In der Fußnote zum Erstdruck des Briefes, den Fontane am 24.4.1896 an ihn geschrieben hat, bemerkte Herman Wichmann: „Dernburg hatte im Feuilleton des ‚Berliner Tageblattes‘ Fontane als unseren jetzt lebenden grössten Dichter erklärt.“ [Herman Wichmann: Frohes und Ernstes aus meinem Leben. Leipzig 1898, Anhang, S. 41] genannt hatte, schrieb der so gefeierte an einen FreundTheodor Fontane schrieb am 24.4.1896 an Herman Wichmann: „Von Dernburgs schmeichelhaftem Wort erfahre ich erst […] durch Sie. […] Ich weiß nun nicht recht, was ich Dernburg gegenüber zu tun habe. Keine Notiz davon nehmen, ist beinah unartig, und sich bedanken, ist beinah albern.“ [Briefe Theodor Fontanes. Hg. von Otto Pniower und Paul Schlenther. Bd. 2. Berlin 1909, S. 387]: ‚Was soll ich denn nun tun. Danke ich ihm nicht, so ist es beinahe ungezogen, und danke ich ihm, so ist es beinahe albern.‘ In einer ähnlichen Lage befinde ich mich heute Ihnen gegenüber.“

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  • Schreibort

    München
    21. Juni 1910 (Dienstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

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Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Thomas Mann an Frank Wedekind, 21.6.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

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Ariane Martin

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