Vergleichsansicht

Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.

Kennung: 1347

München, 30. Oktober 1915 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Müller, Georg

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

30.X.15.


Herrn
Frank Wedekind

München


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich komme erst heute auf Ihre Zuschriftnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 27.10.1915. vom 27. ds. zurück und teile Ihnen mit, dass ich Ihnen nach Möglichkeit den BetragGeorg Müller hat Wedekind eine Woche zuvor einen Scheck über 300 Mark geschickt [vgl. Georg Müller an Wedekind, 23.10.1915] und versprach im vorliegenden Schreiben, nun monatlich 500 Mark an Autorenhonorar zu bezahlen. Die monatliche Rate war ursprünglich auf 600 Mark festgesetzt gewesen [vgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915]. von M. 3/5/00.‒ monatlich zur Verfügung stellen will, aber Sie müssen eben auch die jetzigen Verhältnisse bedenken. Wir haben seinerzeit tatsächlich davon besprochenSchreibversehen, statt: gesprochen., zunächst nur 2000 Es l.Schreibversehen, statt: Expl. (Abkürzung für: Exemplare). der Gesamtausgabe zu honorierenDie Honorierung der 2. Auflage von Wedekinds „Gesammelten Werken“ im Georg Müller Verlag war ein Streitpunkt zwischen Autor und Verleger [vgl. Georg Müller an Wedekind, 11.2.1915 und 21.10.1915]. Der „Georg Müller Verlag München“ hat sie 1914 zu Wedekinds 50. Geburtstag geheftet, gebunden und in einer Luxusausgabe in Ganzleder groß annonciert: „Zum fünfzigsten Geburtstag Frank Wedekinds gelangt zur Versendung ein Neudruck seiner Gesammelten Werke in 6 Bänden [...]. Die Bedeutung Frank Wedekinds für unser Schrifttum lange bekämpft, steht heute fest, und es bedarf deshalb hier nicht einer besonderen Begründung dieser Gesamtausgabe. Der Erfolg der Ausgabe allein beweist, daß sie ein Bedürfnis war. Kein gut geleitetes Sortiment darf diese Ausgabe auf Lager fehlen lassen.“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 153, 6.7.1914, S. 5927], wenn Sie bei 3000 Expl. stehengeblieben wären, so hätte ich notgedrungen nur 2000 Expl. herstellen können. Die ganze Angelegenheit wäre nicht zu behandeln, wenn nicht durch die Kriegslage der Absatz der Werke unterbunden worden wäre. Denn wenn ich Ihren 50. Geburtstag entsprechend hätte ausnützen können, dann wären die 3000 Expl. meiner festen Ueberzeugung nach schnell abgesetzt gewesen. So muss eben gesehen werden, dass das jetzt nicht möglich Gewesene nach dem Kriege ermöglicht wird.
Mit den besten Grüssen
Ihr ergebener
Georg Müller

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Maschinenschrift.
Schreibwerkzeuge:
Schreibmaschine.
Schriftträger:
Papier. Durchschlag. 22,5 x 28,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief ist von Georg Müller handschriftlich korrigiert und unterzeichnet (im Durchschlag).

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch den Sitz des Georg Müller Verlags in München belegt.

  • Schreibort

    München
    30. Oktober 1915 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 115
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Georg Müller an Frank Wedekind, 30.10.1915. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.06.2024 12:54
Kennung: 1347

München, 30. Oktober 1915 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Müller, Georg

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

30.X.15.


Herrn
Frank Wedekind

München


Sehr geehrter Herr Wedekind!

Ich komme erst heute auf Ihre Zuschriftnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Georg Müller, 27.10.1915. vom 27. ds. zurück und teile Ihnen mit, dass ich Ihnen nach Möglichkeit den BetragGeorg Müller hat Wedekind eine Woche zuvor einen Scheck über 300 Mark geschickt [vgl. Georg Müller an Wedekind, 23.10.1915] und versprach im vorliegenden Schreiben, nun monatlich 500 Mark an Autorenhonorar zu bezahlen. Die monatliche Rate war ursprünglich auf 600 Mark festgesetzt gewesen [vgl. Georg Müller an Wedekind, 16.2.1915]. von M. 3/5/00.‒ monatlich zur Verfügung stellen will, aber Sie müssen eben auch die jetzigen Verhältnisse bedenken. Wir haben seinerzeit tatsächlich davon besprochenSchreibversehen, statt: gesprochen., zunächst nur 2000 Es l.Schreibversehen, statt: Expl. (Abkürzung für: Exemplare). der Gesamtausgabe zu honorierenDie Honorierung der 2. Auflage von Wedekinds „Gesammelten Werken“ im Georg Müller Verlag war ein Streitpunkt zwischen Autor und Verleger [vgl. Georg Müller an Wedekind, 11.2.1915 und 21.10.1915]. Der „Georg Müller Verlag München“ hat sie 1914 zu Wedekinds 50. Geburtstag geheftet, gebunden und in einer Luxusausgabe in Ganzleder groß annonciert: „Zum fünfzigsten Geburtstag Frank Wedekinds gelangt zur Versendung ein Neudruck seiner Gesammelten Werke in 6 Bänden [...]. Die Bedeutung Frank Wedekinds für unser Schrifttum lange bekämpft, steht heute fest, und es bedarf deshalb hier nicht einer besonderen Begründung dieser Gesamtausgabe. Der Erfolg der Ausgabe allein beweist, daß sie ein Bedürfnis war. Kein gut geleitetes Sortiment darf diese Ausgabe auf Lager fehlen lassen.“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 153, 6.7.1914, S. 5927], wenn Sie bei 3000 Expl. stehengeblieben wären, so hätte ich notgedrungen nur 2000 Expl. herstellen können. Die ganze Angelegenheit wäre nicht zu behandeln, wenn nicht durch die Kriegslage der Absatz der Werke unterbunden worden wäre. Denn wenn ich Ihren 50. Geburtstag entsprechend hätte ausnützen können, dann wären die 3000 Expl. meiner festen Ueberzeugung nach schnell abgesetzt gewesen. So muss eben gesehen werden, dass das jetzt nicht möglich Gewesene nach dem Kriege ermöglicht wird.
Mit den besten Grüssen
Ihr ergebener
Georg Müller

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Maschinenschrift.
Schreibwerkzeuge:
Schreibmaschine.
Schriftträger:
Papier. Durchschlag. 22,5 x 28,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief ist von Georg Müller handschriftlich korrigiert und unterzeichnet (im Durchschlag).

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch den Sitz des Georg Müller Verlags in München belegt.

  • Schreibort

    München
    30. Oktober 1915 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 115
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Georg Müller an Frank Wedekind, 30.10.1915. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.06.2024 12:54