Vergleichsansicht

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Kennung: 1250

München, 21. April 1915 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Herzog, Wilhelm

Inhalt

Lieber verehrter Herr Herzog!

Empfangen Sie herzlichsten Dank für die prachtvollen BlumenGenesungspräsent für den Rekonvaleszenten ‒ Wedekind hatte sich am 14.4.1915 in das Josephinum begeben, eine Privatheilanstalt in München (Schönfeldstraße 16), und war dort am 15.4.1915 erneut am Blinddarm operiert worden [vgl. Tb]. mit denen Sie mein Zimmer geschmückt haben. Wenn Sie in diesen Tagen einmal einen Augenblick frei haben besuchen Sie mich vielleicht und erzählen mir auch etwas von/m/ F ClubAnspielung auf das letzte Treffen: Wedekind war am 8.4.1915 zu Besuch „bei Wilhelm Herzog der einen politischen Club gründen will. Forum Club.“ [Tb] Das Vorhaben, benannt nach Wilhelm Herzogs Zeitschrift „Das Forum“, war eine der Initiativen des Pazifisten, gegen den Krieg zu wirken. Gemeint gewesen sein könnte der Bund Deutsches Vaterland, der sich für Frieden und Völkerverständigung einsetzte. Wilhelm Herzog hat 1915 im März-Heft des „Forum“ über dessen Gründung berichtet (und zu berichten angekündigt).. Hoffentlich befinden sich Ihre verehrte Frau Gemahlin und Ihre TochterEva-Maria Herzog war am 2.4.1915 geboren worden, die gemeinsame Tochter von Wilhelm Herzog und Erna Morena. wohl. Wenn Sie Harden sehenMaximilian Harden wurde in München zu einem von der Konzertagentur Hugo Bauer am 24.4.1915 um 20 Uhr in der Tonhalle veranstalteten Vortrag [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 68, Nr. 184, 11.4.1915, Morgenblatt, S. 7] erwartet: „Heute Samstag findet in der Tonhalle der zweite Kriegsvortrag ‚Wie steht’s?‘ von Maximilian Harden statt. Der Vortrag beginnt pünktlich 8 Uhr; das Publikum ist gebeten, des großen Stoffes wegen Störungen durch verspäteten Eintritt freundlichst zu vermeiden.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 68, Nr. 208, 24.4.1915, General-Anzeiger, S. 1] Die Presse berichtete, Maximilian Harden habe „in der Tonhalle vor einem zahlreichen Publikum“ [Wie steht’s? Kriegsvortrag von Maximilian Harden. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 68, Nr. 211, 26.4.1915, Morgenblatt, S. 3] gesprochen. melden Sie bitte einen schönen Gruß. Mit besten Grüßen und Empfehlungen an Sie und Ihre verehrte Frau GemahlinWilhelm Herzog und Erna Morena waren seit dem 22.12.1914 verheiratet (Trauzeugen waren Heinrich Mann und Carl Rößler). von meiner Frau und mir
Ihr ergebener
Frank Wedekind


21.4.15.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Maschinenschrift.
Schreibwerkzeuge:
Schreibmaschine.
Schriftträger:
Papier. 20 x 28,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der handschriftliche Brief ist verschollen. Der Brief ist wie zehn weitere Briefe Wedekinds an Wilhelm Herzog nur als maschinenschriftliche Abschrift des handschriftlichen Originals im Nachlass Fritz Strichs überliefert, die Fritz Strich 1924 für eine nicht zustande gekommene 2. Auflage [vgl. Müller-Feyen 1996, S. 30; Tb Herzog, 31.8.1924] seiner Briefausgabe [GB] anfertigte oder anfertigen ließ. In der Abschrift ist von der Hand Wilhelm Herzogs (seine Handschrift war durch Schriftvergleich zu identifizieren) mit Tinte eine Textlücke gefüllt (durch „F Club“) und ein Wort korrigiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch das Tagebuch belegt.

  • Schreibort

    München
    21. April 1915 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Burgerbibliothek Bern

Münstergasse 63
3000 Bern
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Fritz Strich
Signatur des Dokuments:
6 (14)
Standort:
Burgerbibliothek Bern (Bern)

Danksagung

Wir danken der Burgerbibliothek Bern für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Wilhelm Herzog, 21.4.1915. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.06.2024 17:47
Kennung: 1250

München, 21. April 1915 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Herzog, Wilhelm
 
 

Inhalt

Lieber verehrter Herr Herzog!

Empfangen Sie herzlichsten Dank für die prachtvollen BlumenGenesungspräsent für den Rekonvaleszenten ‒ Wedekind hatte sich am 14.4.1915 in das Josephinum begeben, eine Privatheilanstalt in München (Schönfeldstraße 16), und war dort am 15.4.1915 erneut am Blinddarm operiert worden [vgl. Tb]. mit denen Sie mein Zimmer geschmückt haben. Wenn Sie in diesen Tagen einmal einen Augenblick frei haben besuchen Sie mich vielleicht und erzählen mir auch etwas von/m/ F ClubAnspielung auf das letzte Treffen: Wedekind war am 8.4.1915 zu Besuch „bei Wilhelm Herzog der einen politischen Club gründen will. Forum Club.“ [Tb] Das Vorhaben, benannt nach Wilhelm Herzogs Zeitschrift „Das Forum“, war eine der Initiativen des Pazifisten, gegen den Krieg zu wirken. Gemeint gewesen sein könnte der Bund Deutsches Vaterland, der sich für Frieden und Völkerverständigung einsetzte. Wilhelm Herzog hat 1915 im März-Heft des „Forum“ über dessen Gründung berichtet (und zu berichten angekündigt).. Hoffentlich befinden sich Ihre verehrte Frau Gemahlin und Ihre TochterEva-Maria Herzog war am 2.4.1915 geboren worden, die gemeinsame Tochter von Wilhelm Herzog und Erna Morena. wohl. Wenn Sie Harden sehenMaximilian Harden wurde in München zu einem von der Konzertagentur Hugo Bauer am 24.4.1915 um 20 Uhr in der Tonhalle veranstalteten Vortrag [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 68, Nr. 184, 11.4.1915, Morgenblatt, S. 7] erwartet: „Heute Samstag findet in der Tonhalle der zweite Kriegsvortrag ‚Wie steht’s?‘ von Maximilian Harden statt. Der Vortrag beginnt pünktlich 8 Uhr; das Publikum ist gebeten, des großen Stoffes wegen Störungen durch verspäteten Eintritt freundlichst zu vermeiden.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 68, Nr. 208, 24.4.1915, General-Anzeiger, S. 1] Die Presse berichtete, Maximilian Harden habe „in der Tonhalle vor einem zahlreichen Publikum“ [Wie steht’s? Kriegsvortrag von Maximilian Harden. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 68, Nr. 211, 26.4.1915, Morgenblatt, S. 3] gesprochen. melden Sie bitte einen schönen Gruß. Mit besten Grüßen und Empfehlungen an Sie und Ihre verehrte Frau GemahlinWilhelm Herzog und Erna Morena waren seit dem 22.12.1914 verheiratet (Trauzeugen waren Heinrich Mann und Carl Rößler). von meiner Frau und mir
Ihr ergebener
Frank Wedekind


21.4.15.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Maschinenschrift.
Schreibwerkzeuge:
Schreibmaschine.
Schriftträger:
Papier. 20 x 28,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der handschriftliche Brief ist verschollen. Der Brief ist wie zehn weitere Briefe Wedekinds an Wilhelm Herzog nur als maschinenschriftliche Abschrift des handschriftlichen Originals im Nachlass Fritz Strichs überliefert, die Fritz Strich 1924 für eine nicht zustande gekommene 2. Auflage [vgl. Müller-Feyen 1996, S. 30; Tb Herzog, 31.8.1924] seiner Briefausgabe [GB] anfertigte oder anfertigen ließ. In der Abschrift ist von der Hand Wilhelm Herzogs (seine Handschrift war durch Schriftvergleich zu identifizieren) mit Tinte eine Textlücke gefüllt (durch „F Club“) und ein Wort korrigiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch das Tagebuch belegt.

  • Schreibort

    München
    21. April 1915 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Burgerbibliothek Bern

Münstergasse 63
3000 Bern
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Fritz Strich
Signatur des Dokuments:
6 (14)
Standort:
Burgerbibliothek Bern (Bern)

Danksagung

Wir danken der Burgerbibliothek Bern für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Wilhelm Herzog, 21.4.1915. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.06.2024 17:47