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Kennung: 1241

München, 28. Oktober 1910 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Herzog, Wilhelm

Inhalt

Sehr geehrter Herr Herzog!

BeiliegendDie Beilage, ein Manuskript von „Aufklärungen“ (siehe unten), ist nicht überliefert. sende ich Ihnen die Fahnenvon Wedekinds Essay „Aufklärungen“ [KSA 5/II, S. 389-393], der vier Tage später im ersten Heft der neugegründeten Halbmonatsschrift „Pan“ (herausgegeben von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer) gedruckt vorlag [vgl. Frank Wedekind: Aufklärungen. In: Pan, Jg. 1, Heft 1, 1.11.1910, S. 11-16]. Sie erschien im Verlag Paul Cassirer, wo Wilhelm Herzog als Lektor tätig war. Das Manuskript war am 12.10.1910 abgeschlossen und wurde vom Autor vor Ort im Verlag Paul Cassirer diktiert, wie Wedekind an diesem Tag in Berlin notierte: „Ich diktiere bei Cassirer Aufklärungen“ [Tb]. korrigiert zurück.

Mit dem Vortrag, Donnerstag 10. NovemberWedekind las seinen Essay „Aufklärungen“ am 10.11.1910 auf dem ersten Vortragsabend der Gesellschaft Pan im Salon Paul Cassirer in Berlin (Viktoriastraße 35), die wie die Zeitschrift „Pan“ gerade gegründet worden war. Er notierte am 7.11.1910 noch in München: „Berliner Vortrag vorbereitet“ [Tb], fuhr am 9.11.1910 abends von München nach Berlin, wo er am 10.11.1910 morgens eintraf, sich ausruhte, nach der Lesung abends den „Vortrag von Aufklärungen“ [Tb] notierte und am 11.11.1910 zurück nach München reiste. bin ich einverstanden. Soviel ich mich erinnere war ein Honorar von M. 500 vorgesehen. Ich würde den Vortrag aber gern durch GutmannWedekinds Vortrags- und Gastspielreisen wurden vom Münchner Konzertbüro Emil Gutmann organisiert. Er hat am 25.10.1910 „Besprechung mit Gutmann“ [Tb] notiert, dann am 9.11.1910 noch in München kurz vor seiner Abreise nach Berlin „Besuch bei Gutmann.“ [Tb] Bei den Gesprächen mit Emil Gutmann dürfte es um den Vortrag von „Aufklärungen“ gegangen sein. abschliessen. Da er selber sich um einen Vortrag für mich in Berlin bemüht hat und ich mich seiner Vermittlung in Zukunft auch bei Gastspielen in Berlin bedienen müsste. Ich sende ihm also Ihren Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wilhelm Herzog an Wedekind, 27.10.1910. ‒ Der Vertragsabschluss zwischen Wilhelm Herzog und Paul Cassirer über die gemeinsame „Pan“-Herausgeberschaft erfolgte ebenfalls am 27.10.1910 [vgl. Müller-Feyen 1996, S. 26], was von Wilhelm Herzog in seinem verschollenen Brief thematisiert worden sein könnte, da im vorliegenden Brief von zukünftigen Veröffentlichungen Wedekinds im „Pan“ die Rede ist. worauf er an Sie schreiben wird.

Was ich zur Veröffentlichung fertig habe, werde ich Ihnen für den „PanIm zweiten Heft des „Pan“ am 15.11.1910 erschien Wedekinds „Prolog in der Buchhandlung“ [KSA 3/I, S. 549-552; vgl. KSA 3/II, S. 867], im fünften Heft am 1.1.1911 „Autobiographisches“ [KSA 5/II, S. 355-357; vgl. KSA 5/III, S. 73f.] von ihm. schicken.

Ich bitte Sie mich Herrn und Frau CassiererPaul Cassirer (Mitherausgeber und Verleger des „Pan“) und Tilla Durieux, die seit dem 24.6.1910 verheiratet waren, was in der Öffentlichkeit noch nicht publik war. bestens zu empfehlen.

Mit den besten Grüßen
in vorzüglicher Hochschätzung
Ihr Frank Wedekind


28.10.10.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Maschinenschrift.
Schreibwerkzeuge:
Schreibmaschine.
Schriftträger:
Papier. 20 x 28,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der handschriftliche Brief ist verschollen. Der Brief ist wie zehn weitere Briefe Wedekinds an Wilhelm Herzog nur als maschinenschriftliche Abschrift des handschriftlichen Originals im Nachlass Fritz Strichs überliefert, die Fritz Strich 1924 für eine nicht zustande gekommene 2. Auflage [vgl. Müller-Feyen 1996, S. 30; Tb Herzog, 31.8.1924] seiner Briefausgabe [GB] anfertigte oder anfertigen ließ. In der Abschrift ist an einer Stelle von der Hand Wilhelm Herzogs (seine Handschrift war durch Schriftvergleich mit anderen von ihm verfassten Korrespondenzstücken zu identifizieren) mit Tinte eine Textlücke durch einen Namen gefüllt („Gutmann“).

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch das Tagebuch belegt.

  • Schreibort

    München
    28. Oktober 1910 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Burgerbibliothek Bern

Münstergasse 63
3000 Bern
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Fritz Strich
Signatur des Dokuments:
6 (14)
Standort:
Burgerbibliothek Bern (Bern)

Danksagung

Wir danken der Burgerbibliothek Bern für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Wilhelm Herzog, 28.10.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.06.2024 17:22
Kennung: 1241

München, 28. Oktober 1910 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Herzog, Wilhelm
 
 

Inhalt

Sehr geehrter Herr Herzog!

BeiliegendDie Beilage, ein Manuskript von „Aufklärungen“ (siehe unten), ist nicht überliefert. sende ich Ihnen die Fahnenvon Wedekinds Essay „Aufklärungen“ [KSA 5/II, S. 389-393], der vier Tage später im ersten Heft der neugegründeten Halbmonatsschrift „Pan“ (herausgegeben von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer) gedruckt vorlag [vgl. Frank Wedekind: Aufklärungen. In: Pan, Jg. 1, Heft 1, 1.11.1910, S. 11-16]. Sie erschien im Verlag Paul Cassirer, wo Wilhelm Herzog als Lektor tätig war. Das Manuskript war am 12.10.1910 abgeschlossen und wurde vom Autor vor Ort im Verlag Paul Cassirer diktiert, wie Wedekind an diesem Tag in Berlin notierte: „Ich diktiere bei Cassirer Aufklärungen“ [Tb]. korrigiert zurück.

Mit dem Vortrag, Donnerstag 10. NovemberWedekind las seinen Essay „Aufklärungen“ am 10.11.1910 auf dem ersten Vortragsabend der Gesellschaft Pan im Salon Paul Cassirer in Berlin (Viktoriastraße 35), die wie die Zeitschrift „Pan“ gerade gegründet worden war. Er notierte am 7.11.1910 noch in München: „Berliner Vortrag vorbereitet“ [Tb], fuhr am 9.11.1910 abends von München nach Berlin, wo er am 10.11.1910 morgens eintraf, sich ausruhte, nach der Lesung abends den „Vortrag von Aufklärungen“ [Tb] notierte und am 11.11.1910 zurück nach München reiste. bin ich einverstanden. Soviel ich mich erinnere war ein Honorar von M. 500 vorgesehen. Ich würde den Vortrag aber gern durch GutmannWedekinds Vortrags- und Gastspielreisen wurden vom Münchner Konzertbüro Emil Gutmann organisiert. Er hat am 25.10.1910 „Besprechung mit Gutmann“ [Tb] notiert, dann am 9.11.1910 noch in München kurz vor seiner Abreise nach Berlin „Besuch bei Gutmann.“ [Tb] Bei den Gesprächen mit Emil Gutmann dürfte es um den Vortrag von „Aufklärungen“ gegangen sein. abschliessen. Da er selber sich um einen Vortrag für mich in Berlin bemüht hat und ich mich seiner Vermittlung in Zukunft auch bei Gastspielen in Berlin bedienen müsste. Ich sende ihm also Ihren Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wilhelm Herzog an Wedekind, 27.10.1910. ‒ Der Vertragsabschluss zwischen Wilhelm Herzog und Paul Cassirer über die gemeinsame „Pan“-Herausgeberschaft erfolgte ebenfalls am 27.10.1910 [vgl. Müller-Feyen 1996, S. 26], was von Wilhelm Herzog in seinem verschollenen Brief thematisiert worden sein könnte, da im vorliegenden Brief von zukünftigen Veröffentlichungen Wedekinds im „Pan“ die Rede ist. worauf er an Sie schreiben wird.

Was ich zur Veröffentlichung fertig habe, werde ich Ihnen für den „PanIm zweiten Heft des „Pan“ am 15.11.1910 erschien Wedekinds „Prolog in der Buchhandlung“ [KSA 3/I, S. 549-552; vgl. KSA 3/II, S. 867], im fünften Heft am 1.1.1911 „Autobiographisches“ [KSA 5/II, S. 355-357; vgl. KSA 5/III, S. 73f.] von ihm. schicken.

Ich bitte Sie mich Herrn und Frau CassiererPaul Cassirer (Mitherausgeber und Verleger des „Pan“) und Tilla Durieux, die seit dem 24.6.1910 verheiratet waren, was in der Öffentlichkeit noch nicht publik war. bestens zu empfehlen.

Mit den besten Grüßen
in vorzüglicher Hochschätzung
Ihr Frank Wedekind


28.10.10.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Maschinenschrift.
Schreibwerkzeuge:
Schreibmaschine.
Schriftträger:
Papier. 20 x 28,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der handschriftliche Brief ist verschollen. Der Brief ist wie zehn weitere Briefe Wedekinds an Wilhelm Herzog nur als maschinenschriftliche Abschrift des handschriftlichen Originals im Nachlass Fritz Strichs überliefert, die Fritz Strich 1924 für eine nicht zustande gekommene 2. Auflage [vgl. Müller-Feyen 1996, S. 30; Tb Herzog, 31.8.1924] seiner Briefausgabe [GB] anfertigte oder anfertigen ließ. In der Abschrift ist an einer Stelle von der Hand Wilhelm Herzogs (seine Handschrift war durch Schriftvergleich mit anderen von ihm verfassten Korrespondenzstücken zu identifizieren) mit Tinte eine Textlücke durch einen Namen gefüllt („Gutmann“).

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch das Tagebuch belegt.

  • Schreibort

    München
    28. Oktober 1910 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Burgerbibliothek Bern

Münstergasse 63
3000 Bern
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Fritz Strich
Signatur des Dokuments:
6 (14)
Standort:
Burgerbibliothek Bern (Bern)

Danksagung

Wir danken der Burgerbibliothek Bern für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Wilhelm Herzog, 28.10.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.06.2024 17:22