Herrn Paul Cassirer, Verlagdie Kunst- und Verlagsbuchhandlung Paul Cassirer in Berlin (Viktoriastraße 35 und 5) mit der Pan-Presse (Potsdamer Straße 121) [vgl. Berliner Adreßbuch 1911, S. 393].
Berlin.
Sehr geehrter Herr!
In Erwiderung Ihres Geehrtenin Geschäftsschreiben übliche förmliche Angabe, statt: Ihres geehrten Schreibens. Das Schreiben ist nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Paul Cassirer an Wedekind, 9.11.1910. vom 9.11.10 würde ich Ihnen
vorschlagen, daß Sie mich den meistbegünstigten Mitarbeitern Gleich im ersten Heft der von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer herausgegebenen Halbmonatsschrift „Pan“ (erschienen im Verlag Paul Cassirer in Berlin) vom 1.11.1910 war Wedekind als Mitarbeiter mit seinem Essay „Aufklärungen“ [KSA 5/II, S. 389-393] vertreten, den er dem Tagebuch zufolge am 10.11.1910 auf dem ersten Vortragsabend der ebenfalls soeben gegründeten Gesellschaft Pan im Salon Cassirer in Berlin als Vortrag hielt (Abreise nach Berlin am 9.11.1910, Rückreise nach München am 11.11.1910). Im zweiten Heft vom 15.11.1910 erschien sein „Prolog in der Buchhandlung“ [KSA 3/I, S. 549-552], im fünften Heft vom 1.1.1911 „Autobiographisches“ [KSA 5/II, S. 355-357]. Wilhelm Herzog hat über Wedekinds begeisterte Reaktion bereits auf die beabsichtigte Gründung der Zeitschrift berichtet: Wedekind „war Feuer und Flamme dafür und versprach sofort seine Mitarbeit. In der Tat schickte er mir aus München regelmäßig seine Manuskripte.“ [Herzog 1959, S. 206]des „Pan“ zuzählen
und mir nach Maßgabe des Umfangs meiner Beiträge dasselbe HonorarPaul Cassirer schloss mit dem von Wilhelm Herzog für den „Pan“ gewonnenen Alfred Kerr einen Vertrag, „der dem neuen Redaktionsmitglied und Mitarbeiter ein jährliches Gehalt von 6000 Mark garantierte.“ [Müller-Feyen 1996, S. 37] wie Herrn
Alfred KerrDr. phil. Alfred Kerr, Schriftsteller in Berlin, Grunewald (Gneiststraße 9) [vgl. Berliner Adreßbuch 1911, S. 1354], der sich als Mitbegründer verstand, war als Mitarbeiter des „Pan“ von Anfang an dabei, dort bald maßgeblich vertreten und ab dem 1.4.1912 Alleinherausgeber (da hatte Wilhelm Herzog den „Pan“ wegen Differenzen mit Alfred Kerr längst verlassen, ebenso Paul Cassirer, der die Zeitschrift am 18.3.1912 verkauft hat ‒ an Alfred Kerr) [vgl. Müller-Feyen 1996, S. 37-40]. zahlen.
In vorzüglicher Hochschätzung
Frank Wedekind.
München 12.11.10.