Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.
Hochverehrte
das Leben spielt schrill auf, verzeihen Sie die
Wie stapften wir doch als Kinder so keck Barfuss durch alle PfützenUnd liessen uns den kalten DreckHoch über die Knie spritzen.
Wie einst als Kinder durch Hain und FlurSo stapfen wir jetzt durchs Leben,Der ganze Strassencoth der CulturBleibt uns an den Beinen kleben.
Lass dir’s nicht schaudern; was ist dabei!Wir scheuen nicht Ottern und Nattern,Solang nur der Kopf und die Brust noch freiUnd im Sturm Deine Haare flattern.
Um so glücklicher der, der den Weg wenigstens nicht allein macht. Wenn Sie dies lesen denken Sie eines Einsamen.
In größter Verehrung Ihr
Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben
Der 30.6.1896 ist als Ankerdatum gesetzt – das späteste mögliche Schreibdatum des mit Monat („Juni“) und Jahr („1896“) datierten Gästebucheintrags, der in der Münchner Wohnung von Max und Luise Halbe (Giselastraße 16, 2. Stock) [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1896, Teil I, S. 170] geschrieben wurde.
München
30. Juni 1896 (Dienstag)
Ermittelt (unsicher)
München
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Potsdamer Straße 33
10785 Berlin
Deutschland
Wir danken der Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Preußischer Kulturbesitz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Frank Wedekind an Luise Halbe, 30.6.1896. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (16.11.2025).
Mirko Nottscheid
Ariane Martin