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Kennung: 103

Friedenau, 20. März 1903 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Donald (Doda)

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Lieber Frank!

Durch einen Wortbruch meines Verlegers bin ich in die größte Verlegenheit geraten und könnte eine Hilfeleistung von deiner Seite recht gut gebrauchen. Meinen RomanDonald Wedekinds Roman „Ultra montes“ war spätestens Anfang des Monats im Verlag Hermann Costenoble in Berlin erschienen, der ihn kurz vor Erscheinen beworben hat: „In meiner Sammlung: ‚Romane und Novellen neuzeitlicher Schriftsteller‘ erscheint in Kürze / Ultra Montes / Roman von Donald Wedekind [...]. Donald Wedekind tritt mit diesem Buche, trotzdem er vor einigen Jahren einige Novellen veröffentlichte, als ein homo novus vor Kritik und Publikum. Wenn ich mit der Drucklegung dieses Werkes dem Verfasser daher von neuem den Weg in die Oeffentlichkeit bahne, so geschieht dies in der Ueberzeugung, dass Donald Wedekind binnen kurzem zu den gelesensten unserer jüngeren Romandichter gehören wird.“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 70, Nr. 47, 26.2.1903, Umschlag]. wirst du in München vielleicht schon gesehen haben. Die wenigen Freiexemplare, welche ich erhielt, mußte ich leider zu Geld machen und es berührt das furchtbar traurig, wenn man Gefälligkeitserweisungen, die man Andern in anständiger Form geben könnte, sich deswegen untersagen muß, um den ewig hungernden Mund zu stopfen. Aber sobald ich neue | Exemplare erhalte, werde ich deiner nicht vergessen. Wenn meine Verhältnisse, die augenblig/c/klich die schlechtesten sind, etwas besser liegen, gedenke ich ich/in/ die Schweiz zu fahrenAm Ende dieser Reise besuchte Donald Wedekind ab dem 14.4.1904 seinen Bruder Frank in München [vgl. Wedekind an Max Halbe, 22.4.1903]., um von dort aus eine Propagandafahrt für mein Buch zu unternehmen. Also nicht warSchreibversehen, statt: wahr., wenn du in der Lage bist, so tust du etwas. Deinen stets guten Willen kenne ich ja.

Damit bin ich, dich herzlich grüßend, dein treuer Bruder
Donald.


Berlin-Friedenau d. 20. März 1903
6. Friedr. Wilhelmplatz.


P. S.Teile mir doch bitte auch die Adressen Hanns von Gumppenberg, Theaterkritiker der „Münchner Neuesten Nachrichten“ und Schriftsteller in München (Kaulbachstraße 8) [vgl. Adreßbuch von München 1904, Teil I, S. 225], und Josef Ruederer, Schriftsteller in München (Uhlandstraße 4) [vgl. Adreßbuch von München 1904, Teil I, S. 561].von Hans v. Gumppen|berg und Joseph Rüederer mit. Ich möchte mein Werk dahin einsenden lassen. Nochmals
Donald.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Auf Seite 1 oben hat Frank Wedekind mit Bleistift das Datum „20.3.3“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Friedenau
    20. März 1903 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Friedenau
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 304
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Donald (Doda) Wedekind an Frank Wedekind, 20.3.1903. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

15.03.2024 18:01
Kennung: 103

Friedenau, 20. März 1903 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Donald (Doda)

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Lieber Frank!

Durch einen Wortbruch meines Verlegers bin ich in die größte Verlegenheit geraten und könnte eine Hilfeleistung von deiner Seite recht gut gebrauchen. Meinen RomanDonald Wedekinds Roman „Ultra montes“ war spätestens Anfang des Monats im Verlag Hermann Costenoble in Berlin erschienen, der ihn kurz vor Erscheinen beworben hat: „In meiner Sammlung: ‚Romane und Novellen neuzeitlicher Schriftsteller‘ erscheint in Kürze / Ultra Montes / Roman von Donald Wedekind [...]. Donald Wedekind tritt mit diesem Buche, trotzdem er vor einigen Jahren einige Novellen veröffentlichte, als ein homo novus vor Kritik und Publikum. Wenn ich mit der Drucklegung dieses Werkes dem Verfasser daher von neuem den Weg in die Oeffentlichkeit bahne, so geschieht dies in der Ueberzeugung, dass Donald Wedekind binnen kurzem zu den gelesensten unserer jüngeren Romandichter gehören wird.“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 70, Nr. 47, 26.2.1903, Umschlag]. wirst du in München vielleicht schon gesehen haben. Die wenigen Freiexemplare, welche ich erhielt, mußte ich leider zu Geld machen und es berührt das furchtbar traurig, wenn man Gefälligkeitserweisungen, die man Andern in anständiger Form geben könnte, sich deswegen untersagen muß, um den ewig hungernden Mund zu stopfen. Aber sobald ich neue | Exemplare erhalte, werde ich deiner nicht vergessen. Wenn meine Verhältnisse, die augenblig/c/klich die schlechtesten sind, etwas besser liegen, gedenke ich ich/in/ die Schweiz zu fahrenAm Ende dieser Reise besuchte Donald Wedekind ab dem 14.4.1904 seinen Bruder Frank in München [vgl. Wedekind an Max Halbe, 22.4.1903]., um von dort aus eine Propagandafahrt für mein Buch zu unternehmen. Also nicht warSchreibversehen, statt: wahr., wenn du in der Lage bist, so tust du etwas. Deinen stets guten Willen kenne ich ja.

Damit bin ich, dich herzlich grüßend, dein treuer Bruder
Donald.


Berlin-Friedenau d. 20. März 1903
6. Friedr. Wilhelmplatz.


P. S.Teile mir doch bitte auch die Adressen Hanns von Gumppenberg, Theaterkritiker der „Münchner Neuesten Nachrichten“ und Schriftsteller in München (Kaulbachstraße 8) [vgl. Adreßbuch von München 1904, Teil I, S. 225], und Josef Ruederer, Schriftsteller in München (Uhlandstraße 4) [vgl. Adreßbuch von München 1904, Teil I, S. 561].von Hans v. Gumppen|berg und Joseph Rüederer mit. Ich möchte mein Werk dahin einsenden lassen. Nochmals
Donald.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Auf Seite 1 oben hat Frank Wedekind mit Bleistift das Datum „20.3.3“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Friedenau
    20. März 1903 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Friedenau
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 304
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Donald (Doda) Wedekind an Frank Wedekind, 20.3.1903. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

15.03.2024 18:01