Vergleichsansicht

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Kennung: 1016

Blankenese, 19. November 1913 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Dehmel, Richard

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Bl. b/Hmbrg. 19.11.13.


Lieber Wedekind!

Haben Sie wirklich „dem größten deutschen DichterZitat aus Wedekinds Geburtstagstelegramm [vgl. Wedekind an Richard Dehmel, 17.11.1913].“ telegraphiert? Ich kann es noch garnicht recht fassen. Nicht blos des Superlativs wegen; ich meinte, Sie könnten mich nicht leiden. Denn vor JahrenHinweis auf Briefe aus den Jahren 1901 [vgl. Richard Dehmel an Wedekind, 27.11.1901] und 1903 [vgl. Richard Dehmel an Wedekind, 28.6.1903], bestätigt durch Wedekinds Dank dafür [vgl. Wedekind an Richard Dehmel, 2.1.1914]. habe ich einigemal versucht, Ihnen ein bißchen Liebe in den bittern Trank Ihrer (auch meiner) Einsamkeit zu träufeln, doch es kam nie ein Zeichen der Gegenliebe. Und nun | auf einmal dies Telegramm! Es hat mich beschämt, ich bewundre Ihr Herz. Ich würde es nicht über mich vermögen, einen Andern den Größten zu nennen; und ich bitte Sie in Demut, dieses Wort auszulöschen zwischen uns. Es bleibt in meinem Herzen verschlossen; ich habe es keinem einzigen der Geburtstagsgäste gezeigt, trotz meiner unsäglichen Freude darüber (einer Freude, die mehr Ihnen als mir galt). „Denn wir sind allzumal SünderBibelzitat: „sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten“ [Römer 3,23]. und mangeln des Ruhms, den wir vor Gott haben möchten“.

Ihr Dehmel.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 15,5 x 20,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat auf Seite 1 oben das Datum mit blauem Buntstift unterstrichen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Blankenese
    19. November 1913 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    Blankenese
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 29
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Richard Dehmel an Frank Wedekind, 19.11.1913. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.08.2024 15:10
Kennung: 1016

Blankenese, 19. November 1913 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Dehmel, Richard

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Bl. b/Hmbrg. 19.11.13.


Lieber Wedekind!

Haben Sie wirklich „dem größten deutschen DichterZitat aus Wedekinds Geburtstagstelegramm [vgl. Wedekind an Richard Dehmel, 17.11.1913].“ telegraphiert? Ich kann es noch garnicht recht fassen. Nicht blos des Superlativs wegen; ich meinte, Sie könnten mich nicht leiden. Denn vor JahrenHinweis auf Briefe aus den Jahren 1901 [vgl. Richard Dehmel an Wedekind, 27.11.1901] und 1903 [vgl. Richard Dehmel an Wedekind, 28.6.1903], bestätigt durch Wedekinds Dank dafür [vgl. Wedekind an Richard Dehmel, 2.1.1914]. habe ich einigemal versucht, Ihnen ein bißchen Liebe in den bittern Trank Ihrer (auch meiner) Einsamkeit zu träufeln, doch es kam nie ein Zeichen der Gegenliebe. Und nun | auf einmal dies Telegramm! Es hat mich beschämt, ich bewundre Ihr Herz. Ich würde es nicht über mich vermögen, einen Andern den Größten zu nennen; und ich bitte Sie in Demut, dieses Wort auszulöschen zwischen uns. Es bleibt in meinem Herzen verschlossen; ich habe es keinem einzigen der Geburtstagsgäste gezeigt, trotz meiner unsäglichen Freude darüber (einer Freude, die mehr Ihnen als mir galt). „Denn wir sind allzumal SünderBibelzitat: „sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten“ [Römer 3,23]. und mangeln des Ruhms, den wir vor Gott haben möchten“.

Ihr Dehmel.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 15,5 x 20,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat auf Seite 1 oben das Datum mit blauem Buntstift unterstrichen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Blankenese
    19. November 1913 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    Blankenese
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 29
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Richard Dehmel an Frank Wedekind, 19.11.1913. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.08.2024 15:10