Vergleichsansicht

Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.

Kennung: 1012

Bad Elster, 28. Juni 1903 (Sonntag), Brief

Autor*in

  • Dehmel, Richard

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

28.6.3Wedekind dankte für diesen Brief knapp elf Jahre später [vgl. Wedekind an Richard Dehmel, 2.1.1914]..


In seinem Brief an Dehmel vom 2.1.1914 schrieb Wedekind: „Und nun danke ich Ihnen auch spät noch für die lieben Briefe vom 27. November 1901 und vom 28. Juni 1903.“

Verehrter Herr Wedekind!

Ich habe eben Ihr herrliches Schauspiel„So ist das Leben. Schauspiel in fünf Akten“ (1902), im Albert Langen Verlag in München erschienen [vgl. KSA 4, S. 579]. mit dem schauderhaften Titel „So ist das Leben“ gelesen und kann nun aus meinem Herzen keine MördergrubeRedewendung (‚aus seinem Herzen keine Mördergrube machen‘ = offen äußern, was man denkt und empfindet) nach Matthäus 21,13. machen. Ich fühlte mich einmal in unsern grünen Jahrenin unserer Jugend. | bemüßigt, Sie an Nietzsches Wort zu erinnern: wirf den HeldenZitat aus dem ersten Teil von Friedrich Nietzsches Werk „Also sprach Zarathustra“ (im Kapitel „Vom Baum am Berge“): „Aber bei meiner Liebe und Hoffnung beschwöre ich dich: wirf den Helden in deiner Seele nicht weg! Halte heilig deine höchste Hoffnung!“ [Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Chemnitz 1888, S. 58] in deiner Seele nicht weg! Das revocire ichnehme ich zurück, widerrufe ich. hiermit feierlichst; und wenn Ihnen diese Phrase zu spaßhaft klingt, dann grüße ich Sie im Ernst
als Ihr mitkämpfendster NarrAnspielung auf das Narrenmotiv in „So ist das Leben“ (siehe oben), ausgeformt in der Hauptfigur König Nicolo, die am Ende des Stücks äußert: „Ihr Lieben erlaubt schon, daß ich lache, da ich doch nun einmal dafür bezahlt bin, närrisch zu sein!“ [KSA 4, S. 293]
R. Dehmel,
eines von den Millionen WesenZitat aus „So ist das Leben“, 3. Akt, 8. Bild (Figurenrede König Nicolo): „Aber weißt du, welcher Stolz mir dieses Dasein ermöglichte? Hier kämpft nur eines von Millionen Wesen, zu unerforschlicher Prüfung berufen.“ [KSA 4, S. 280], zu unerforschlicher Prüfung berufen.“

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 13 x 17,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Schreibort war Bad Elster (belegt durch Richard Dehmels Postkarte an Paula Dehmel vom 13.6.1903 und seinem Brief an sie vom 29.6.1903).

  • Schreibort

    Bad Elster
    28. Juni 1903 (Sonntag)
    Sicher

  • Absendeort

    Bad Elster
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Historisches Museum Schloss Lenzburg

CH-5600 Lenzburg
Schweiz
Schloss Lenzburg

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
D 458
Standort:
Historisches Museum Schloss Lenzburg (Lenzburg)

Danksagung

Wir danken dem Historischen Museum Schloss Lenzburg für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Richard Dehmel an Frank Wedekind, 28.6.1903. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

22.08.2024 15:01
Kennung: 1012

Bad Elster, 28. Juni 1903 (Sonntag), Brief

Autor*in

  • Dehmel, Richard

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

28.6.3Wedekind dankte für diesen Brief knapp elf Jahre später [vgl. Wedekind an Richard Dehmel, 2.1.1914]..


In seinem Brief an Dehmel vom 2.1.1914 schrieb Wedekind: „Und nun danke ich Ihnen auch spät noch für die lieben Briefe vom 27. November 1901 und vom 28. Juni 1903.“

Verehrter Herr Wedekind!

Ich habe eben Ihr herrliches Schauspiel„So ist das Leben. Schauspiel in fünf Akten“ (1902), im Albert Langen Verlag in München erschienen [vgl. KSA 4, S. 579]. mit dem schauderhaften Titel „So ist das Leben“ gelesen und kann nun aus meinem Herzen keine MördergrubeRedewendung (‚aus seinem Herzen keine Mördergrube machen‘ = offen äußern, was man denkt und empfindet) nach Matthäus 21,13. machen. Ich fühlte mich einmal in unsern grünen Jahrenin unserer Jugend. | bemüßigt, Sie an Nietzsches Wort zu erinnern: wirf den HeldenZitat aus dem ersten Teil von Friedrich Nietzsches Werk „Also sprach Zarathustra“ (im Kapitel „Vom Baum am Berge“): „Aber bei meiner Liebe und Hoffnung beschwöre ich dich: wirf den Helden in deiner Seele nicht weg! Halte heilig deine höchste Hoffnung!“ [Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Chemnitz 1888, S. 58] in deiner Seele nicht weg! Das revocire ichnehme ich zurück, widerrufe ich. hiermit feierlichst; und wenn Ihnen diese Phrase zu spaßhaft klingt, dann grüße ich Sie im Ernst
als Ihr mitkämpfendster NarrAnspielung auf das Narrenmotiv in „So ist das Leben“ (siehe oben), ausgeformt in der Hauptfigur König Nicolo, die am Ende des Stücks äußert: „Ihr Lieben erlaubt schon, daß ich lache, da ich doch nun einmal dafür bezahlt bin, närrisch zu sein!“ [KSA 4, S. 293]
R. Dehmel,
eines von den Millionen WesenZitat aus „So ist das Leben“, 3. Akt, 8. Bild (Figurenrede König Nicolo): „Aber weißt du, welcher Stolz mir dieses Dasein ermöglichte? Hier kämpft nur eines von Millionen Wesen, zu unerforschlicher Prüfung berufen.“ [KSA 4, S. 280], zu unerforschlicher Prüfung berufen.“

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 13 x 17,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Schreibort war Bad Elster (belegt durch Richard Dehmels Postkarte an Paula Dehmel vom 13.6.1903 und seinem Brief an sie vom 29.6.1903).

  • Schreibort

    Bad Elster
    28. Juni 1903 (Sonntag)
    Sicher

  • Absendeort

    Bad Elster
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Historisches Museum Schloss Lenzburg

CH-5600 Lenzburg
Schweiz
Schloss Lenzburg

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
D 458
Standort:
Historisches Museum Schloss Lenzburg (Lenzburg)

Danksagung

Wir danken dem Historischen Museum Schloss Lenzburg für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Richard Dehmel an Frank Wedekind, 28.6.1903. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

22.08.2024 15:01