Kennung: 996

Leipzig, 4. Februar 1898 (Freitag), Postkarte

Autor*in

  • Liliencron, Detlev von

Koautoren*in

  • Merian, Hans
  • Heine, Carl
  • Martens, Kurt
  • Schweizer, Victor
  • Kühn, Paul
  • Rehburg, Max
  • Brecher, Gustav
  • Steiger, Edgar
  • Weber, Hans von
  • Heine, Beate
  • Wedekind, Frank
  • Klinger, Max

Adressat*in

  • Dehmel, Richard

Inhalt

Deutsche Reichspost
Postkarte


An Richard Dehmel
in Pankow bei Berlin
Wohnung (Straße und Hausnummer) Parkstr. 25. |



WirDetlev von Liliencron hat Gustav Falke am 5.2.1898 die Zusammensetzung der Runde geschildert, die nach dem Vortrag von Max Grube und seiner eigenen Lesung von Gedichten am 4.2.1898 „im oberen Saale des Hotel de Pologne“ bei dem „vierten Gesellschafts-Abend“ [Leipziger Tageblatt, Jg. 92, Nr. 61, 4.2.1898, Morgen-Ausgabe, 4. Beilage, S. 887] der Literarischen Gesellschaft in Leipzig zusammensaß: „Wir saßen nach der Vorlesung in einem besonderen Zimmer, das Merian hatte für uns reservieren lassen, im Restaurant des Neuen Theaters. Und zwar (das wurde allgemein anerkannt) ist noch nie auf Erden eine ‚solche‘ Gesellschaft friedlich beieinander gewesen. [...] Reihenfolge um den Tisch: 1. Frau Dr. Heine. 2. Rudolf v. Gottschall!!! 3. Oberregisseur Dr. Max Grube mit wohlgezählten 39 Orden. 4. Max Klinger – – – ! 5. Ich. 6. Die reizende Frau Dr. Anwalt. 7. Dr. Heine (ist bald in Hamburg mit seiner Ibsen-Truppe). 8. Kurt Martens (konservativ). 9. Edgar Steiger (Sozialdemokrat). 10. Max Rehburg, Fräulein Rehburgs Neffe, den ich eingeladen hatte. 11. Hans v. Weber (Aristokrat-Anarchist). 12. Dr. Anwalt (Ästhetiker). 13. Dr. Viktor Schweizer (äußerst konservativ, Literarhistoriker, Redakteur der Leipziger Zeitung = Kreuzzeitung). 14. Dr. Paul Kühn (nationalliberal, Literarhistoriker, Redakteur der nationalliberalen Leipziger Neuesten Nachrichten). 15. Gustav Brecher, 20 Jahre alt, das äußerste Musikgenie unserer Zeit, dessen 1. Symphonie neulich kein Geringerer als Richard Strauß aufgeführt hat! 16. Dr. Hausdorff (Astronom, Philosoph, Nietzscheaner pur sang, reicher Dozent). 17. Eine wunder-wundervolle Rumänin in Nationaltracht, stets mit gezücktem Dolch!!!, die wegen Klinger und mir gekommen war, Frau Elsa Assenijeff. 18. Hans Merian. 19. Frank Wedekind, der seinem Todfeind R. v. Gottschall gegenübersaß, diesem später den Pelz anzog p.p.p.“ [Spiero 1927, S. 315f.] grüßen Dich. Detlev.


Klinger


Herzlichen Gruß Wedekind.


Kurt Martens


Beste Grüße! Beate Heine.


Hans Merian


Dr. Carl Heine


Dr. V. Schweizer.


P. Kühn


Max Rehburg.


Gustav Brecher


Edgar Steiger


Hans v Weber.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Empfängeradresse hat Detlev von Liliencron geschrieben. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 4.2.1898 ist als Ankerdatum gesetzt – das Schreibdatum, da die Unterzeichneten bei einem Gesellschaftsabend anwesend waren, der am 4.2.1898 in Leipzig stattfand (siehe Erläuterung).

Uhrzeit im Postausgangsstempel Leipzig: „6 – 7 V“ (= 6 bis 7 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Pankow bei Berlin: „2 – 3 N“ (= 14 bis 15 Uhr).

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky

Von-Melle-Park 3
20146 Hamburg

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Richard und Ida Dehmel
Signatur des Dokuments:
DA : Br : L : 1229
Standort:
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky (Hamburg)

Danksagung

Wir danken der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Detlev von Liliencron, Hans Merian, Carl Heine, Kurt Martens, Victor Schweizer, Paul Kühn, Max Rehburg, Gustav Brecher, Edgar Steiger, Hans von Weber, Beate Heine, Frank Wedekind, Max Klinger an Richard Dehmel, 4.2.1898. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Cordula Greinert

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

01.11.2023 22:27