Kennung: 673

Berlin, 26. April 1916 (Mittwoch), Postkarte

Autor*in

  • Harden, Maximilian

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Postkarte


Herrn Frank Wedekind
München
Prinzregentenstraße |


26/4


Lieber, verehrter Wedekind, jetzt nur einen ehrlichen Dank für ihr WortWedekinds Brief zum „Zukunft“-Artikel „Wenn ich Wilson wäre“ [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 23.4.1916], in dem Maximilian Harden den amerikanischen Präsidenten als Friedensvermittler vorschlägt [vgl. Die Zukunft, Jg. 24, Nr. 29, 22.4.1916, S. 55-82].. (Das einzige, das von einem in Deutschland dichtenden, schreibenden, journalästelndenWortschöpfung von Maximilian Harden (für eine journalistisch tätigen Menschen). Menschen kam.) Ich danke Ihnen aus dem Herzen. Sie wissen ja, daß es wieder konfiszirtAm 25.4.1916 erging vom Oberkommando in den Marken die Weisung, die Verbreitung des „Zukunft“-Heftes vom 22.4.1916 mit dem Artikel „Wenn ich Wilson wäre“ (siehe oben) zu unterbinden und alle Exemplare zu beschlagnahmen [vgl. Martin 1996, S. 133]. worden ist. Und wissen damit zugleich, daß ich ausscheide. Völlig. Habe es auch heute der mil. Instanz mitgetheilt. Das Letzte ihr gesagt. Was nun wird, später. Die amerik. SacheDie Torpedierung des englischen Passagierdampfers Sussex am 24.3.1916 durch ein deutsches U-Boot hatte ein amerikanisches Ultimatum an Deutschland zur Folge: Die amerikanische Note vom 20.4.1916 drohte mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland, falls der U-Boot-Krieg gegen Passagier- und Frachtschiffe nicht aufgegeben werde [vgl. Martin 1996, S. 133]. Wedekind sprach am 21.4.1916 in Berlin darüber mit Maximilian Harden: „bei Harden. Die neue Note Amerikas eingetroffen, noch nicht bekannt“ [Tb]. Maximilian Harden schrieb am 22.4.1916 in dieser Sache einen Brief an den Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg [vgl. Martin 1996, S. 133f.]. wird, hoffe ich, leidlich abgehen. Was ein Privater thun konnte, habe ich gethan. Ich sende Ihnen e. Abschrift des BriefesMaximilian Hardens Brief an den Reichskanzler über die amerikanische Note zum deutschen U-Boot-Krieg (siehe oben)., an BH, sobald ich sie habe.

Einstweilen:
aufrichtig dankbare Wünsche          
Ihr
H

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Kopierstift.
Schriftträger:
Papier. 9 x 14 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert. Wedekind hat auf der Textseite das Datum mit blauem Buntstift unterstrichen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Jahr ist durch den Poststempel belegt.

Uhrzeit im Poststempel Berlin (Halensee): „10 ‒ 11 N“ (= 22 bis 23 Uhr).

Erstdruck

Pharus V. Frank Wedekind, Thomas Mann, Heinrich Mann – Briefwechsel mit Maximilian Harden

Herausgeber:
Ariane Martin
Ort der Herausgabe:
Darmstadt
Verlag:
Verlag Jürgen Häusser
Jahrgang:
1996
Seitenangabe:
132-133
Briefnummer:
94
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Bundesarchiv Koblenz

Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Maximilian Harden
Signatur des Dokuments:
Nr. 147
Standort:
Bundesarchiv Koblenz (Koblenz)

Danksagung

Wir danken dem Bundesarchiv Koblenz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Maximilian Harden an Frank Wedekind, 26.4.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

30.10.2023 22:48