Kennung: 640

Berlin, 25. November 1907 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Hollaender, Felix

Inhalt

Lieber Hollaender!

ich danke Dir für Dein Anerbieten vom 23.11. und erkläre mich mit dem Spielhonorar für meine FrauTilly Wedekind spielte in der Inszenierung des „Marquis von Keith“ (Premiere: 9.11.1907) in den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Berlin die Rolle des Hermann Casimir. Im Personenverzeichnis des Stücks ist angegeben: „15 Jahre alt, von einem Mädchen gespielt“ [KSA 4, S. 150]. von M. 50. per Abend für einverstanden.

Was mich betrifft, so kann ich schlechterdings keinerlei Schauspieler|vertrag inne halten, da meines Wissens kein solcher besteht. Der Vertrag vom 12.12.5Das Datum enthält einen Zahlendreher. Wedekind hatte am 21.12.1905 einen Schauspielervertrag mit der Direktion des Deutschen Theaters abgeschlossen, der vom 1.10.1906 bis zum 31.3.1907 gültig war. Er notierte am 14.12.1905 ein Treffen mit Felix Hollaender, dem engsten Mitarbeiter Max Reinhardts, in sein Tagebuch, das diesen Vertrag betraf: „Kontraktbedingungen für mein Engagement am Deutschen Theater.“ ist nicht erneuert und ein neuer Vertrag nicht abgeschlossen worden. Ich habe mir gedacht daß wir mein AuftretenWedekind spielte in der Inszenierung des „Marquis von Keith“ in den Kammerspielen des Deutschen Theaters den Konsul Casimir, den Vater des von Tilly Wedekind gespielten Hermann Casimir. in M. v. KeithDie Inszenierung des „Marquis von Keith“ in den Kammerspielen des Deutschen Theaters ist bei der Berliner Kritik durchgefallen. Nach der Premiere am 9.11.1907 fanden am 10., 11., 14., 16., 17., 18. und 22.11.1907 weitere Vorstellungen statt, eine letzte Vorstellung wurde am 2.12.1907 gegeben. gleichfalls per Spielhonorar erledigen, über dessen Höhe, da es sich um mein eigenes StückWedekind hatte am 15.3.1906 einen Autorenvertrag mit der Direktion des Deutschen Theaters abgeschlossen. handelt jedenfalls keine ZwistigkeitenDie von Wedekind am 3.12.1907 im Tagebuch festgehaltene „Unterredung mit Holländer“ dürfte die im Brief dargelegte Honorarfrage zum Gegenstand gehabt haben. zwischen uns entstehen werden.

Mit besten Grüßen

Dein

Frank Wedekind.


25.11.7.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 11 x 18 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Wedekind notierte am 25.11.1907 in Berlin in sein Tagebuch: „Brief an Holländer.“ Er war an diesem Tag von einer kurzen Gastspielreise zurückgekehrt und hatte das erwähnte Schreiben Hollaenders, auf das er gleich antwortete, vorgefunden

  • Schreibort

    Berlin
    25. November 1907 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Aargauer Kantonsbibliothek

Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
B, Mappe 6
Standort:
Aargauer Kantonsbibliothek (Aarau)

Danksagung

Wir danken der Aargauer Kantonsbibliothek für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Felix Hollaender, 25.11.1907. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.01.2024 16:29