BRUNO CASSIRER,
VERLAG
BERLIN W. 35 DERFFLINGER STR. 16
Vertrag
zwischen Herrn Frank
Wedekind und
Herrn Bruno Cassirer, Verlag, Berlin.
§ 1. Herr Frank Wedekind übergiebt dem Verlag Bruno Cassirer
seine Tragödie „Die Büchse der Pandora“. Der Verlag Bruno Cassirer stattet das
BuchDer Bruno Cassirer Verlag hat die Buchausgabe von Wedekinds Tragödie „Die Büchse der Pandora“ (1903) für „Anfang November“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 70, Nr. 249, 26.10.1903, S. 8522] angekündigt, sie lag aber wohl erst kurz „vor Jahresende 1903“ [KSA 3/II, S. 862] vor und wurde im neuen Jahr als erschienen gemeldet [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 71, Nr. 19, 25.1.1904, S. 797], vom Verlag als „Epilog zum ‚Erdgeist‘“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 71, Nr. 18, 23.1.1904, S. 776] beworben. würdig aus und sorgt für einen intensiven Vertrieb.
§ 2. Der Verlag Bruno Cassirer zahlt an Herrn Frank Wedekind
20% des auf etwa M 1,50 pro Exemplar
festgesetzten Ladenpreises als Honorar. Das hiernach zu berechnende Honorar für
die erste Auflage (1000 Exemplare) ist bei der Ausgabe des Buches pränumerando(lat.) im Voraus zu zahlen. Wedekind quittierte dem Verleger am 19.1.1904 eine Anzahlung von 300 Mark [vgl. Wedekind an Bruno Cassirer, 19.1.1904] auf das Honorar der ersten Auflage der Buchausgabe „Die Büchse der Pandora“ (siehe oben).
zahlbar.
§ 3. Die Firma Bruno Cassirer ist berechtigt, über die
Auflage von 1000 Exemplaren hinaus 100 Exemplare als Freiexemplare zu
Recensionszwecken etc. mitdrucken zu lassen. Diese bleiben honorarfrei.
BerlinWedekind könnte der Vertragsunterzeichnung wegen eigens von München nach Berlin gefahren sein (siehe die Hinweise zur Datierung)., den 13. Oktober. 1903. Frank
Wedekind.