Kennung: 473

Berlin, 26. Mai 1914 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Friedenthal, Joachim

Inhalt

Berlin (ohne Datum)Vermerk von Fritz Strich. Dem Briefinhalt zufolge wurde der Brief am 26.5.1914 geschrieben..


Lieber Herr Doctor Friedenthal!

Vorgestern schrieb mirTilly Wedekind schrieb ihrem Mann, Joachim Friedenthal habe sie angerufen und nach Abbildungen für sein „Wedekindbuch“ (siehe unten) gefragt [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 24.5.1914]. meine Frau, daß Sie die Liebenswürdigkeit hatten, wegen Bildern anzufragen, die Sie in Ihr BuchDer von Joachim Friedenthal als Ehrengabe zu Wedekinds 50. Geburtstag geplante Band erschien im Georg Müller Verlag [vgl. Das Wedekindbuch. Herausgegeben und mit einer Monographie von Joachim Friedenthal. München, Leipzig 1914]. Wedekind hatte am 5.1.1914 von der Monografie des Herausgebers erfahren: „Friedenthal teilt mir Plan mit wegen Monographie“ [Tb]. Das Buch enthält nach einem Vorwort des Herausgebers drei Teile: Den ersten Teil bildet als Einleitung „Frank Wedekind. Sein Leben und Werk. Eine Monographie von Joachim Friedenthal“ [S. 1-121], den zweiten Teil bilden „Beiträge von Hermann Bahr, Franz Blei, Paul Block, Lovis Corinth, Richard Dehmel, Franz Dülberg, Fritz Engel, Herbert Eulenberg, Bruno Frank, Max Halbe, Carl Hauptmann, Wilhelm Herzog, Alfred Kerr, Artur Kutscher, Max Liebermann, Heinrich Mann, Thomas Mann, Kurt Martens, Erich Mühsam, Walter Rathenau, Wilhelm von Scholz, Werner Sombart, Carl Sternheim, Jakob Wassermann, Stefan Zweig“ [S. 123-244], den dritten Teil als „Anhang: Äußerungen bekannter Bühnenkünstler“ (so auf dem Titel angegeben), nämlich „Beiträge von Max Bachur, Walter Bloem, Reinhard Bruck, Louise Dumont, Carl Heine, Felix Hollaender, Bernhard v. Jacobi, Leopold Jeßner, Benno Koebke, Gustav Lindemann, Max Martersteig, zu Putlitz, Alfred Reucker, J. Georg Stollberg, Ernst With, Karl Zeiß, Erich Ziegel“ [S. 345-287]. Die vier letzten Seiten des Bandes enthalten ein Verzeichnis der im Georg Müller Verlag als Einzelbände erschienenen Werke Wedekinds (25 Titel in der jeweils aktuellen Auflage) und eine Anzeige der in sechs Bänden vollständig vorliegenden Ausgabe „Frank Wedekinds Gesammelte Werke“. aufnehmen wollten. Die Clichés(frz.) Klischee oder Abklatsch, im Buchdruck die Druckform für das Hochdruckverfahren. zu den Kostümbildern, die Ihnen meine Frau geschickt hat, habe ich bei mir zu Hause. Es sind sechs StückDavon haben ein Bild aus „König Nicolo oder So ist das Leben“ und ein Bild aus „Der Stein der Weisen“ Verwendung gefunden (siehe unten). aus Lulu, König Nicolo und Stein der Weisen. Wenn Ihnen die Bilder geeignet erscheinenIm „Wedekindbuch“ (1914) sind überwiegend andere als die vorgeschlagenen Bilder abgedruckt, sechs von neun Fotos Porträts des Autors: „Frank Wedekind“ [Friedenthal 1914, vor S. 1], „Wedekinds Jugendbildnis aus dem Jahr 1889“ [Friedenthal 1914, nach S. 12], „Wedekind in der Elf-Scharfrichter-Zeit“ [Friedenthal 1914, nach S. 18], „Wedekind vor 10 Jahren“ [Friedenthal 1914, nach S. 84], „Frank Wedekind“ [Friedenthal 1914, vor S. 123], „Wedekind aus den letzten Jahren“ [Friedenthal 1914, nach S. 244], „Tilly Wedekind als Kadidja in ‚Die Zensur‘“ [Friedenthal 1914, nach S. 252], „Tilly Wedekind als Prinzessin Alma in ‚König Nicolo‘“ [Friedenthal 1914, nach S. 266], „Tilly Wedekind als Lamia in ‚Der Stein der Weisen‘“ [Friedenthal 1914, nach S. 284]., dann würde ich sofort Auftrag ertheilen, daß die Clichés zu Müller gebracht werden. Sollte die Sache sehr eilen, dann könnte sie Müller vielleicht gleich abholen lassen. Das Paket liegt bereit. Für Ihre freundliche BereitschaftJoachim Friedenthal hatte anlässlich des Wedekind-Zyklus an den Kammerspielen des Deutschen Theaters zu Berlin (siehe unten) einen Teil aus seiner Einleitung zum „Wedekindbuch“ (siehe oben) der Zeitschrift des Theaters als Vorabdruck zur Verfügung gestellt [vgl. Joachim Friedenthal: Frank Wedekind. In: Blätter des Deutschen Theaters, Jg. 3 (1913/14), Nr. 49, S. 789-791]; ein Auszug aus Wedekinds Stück „Der Stein der Weisen“ und ein Bericht „Frank Wedekind im Repertoire der Reinhardt-Bühnen“ erschienen im selben Heft. gegenüber den Blättern des Deutschen Theaters herzlichen Dank. Seit meinem HierseinWedekind reiste am 22.5.1914 nach Berlin [vgl. Tb], um dort gleich am Tag darauf mit den Proben für den zweiten Berliner Wedekind-Zyklus an den Kammerspielen des Deutschen Theaters (31.5.1914 bis 14.6.1914) zu beginnen. habe ich außer Arthur Holitscher noch keinen Bekannten gesehenWedekind traf Arthur Holitscher in Berlin am Nachmittag des 25.5.1914: „Holitscher holt mich ab. Spaziergang zum Zoologischen Garten.“ [Tb], da mich die ProbenWedekind notierte am 23. und 26.5.1914 „Franziskaprobe“ [Tb], am 25.5.1914 „M. v. Keithprobe“ [Tb]. sehr in Anspruch nehmen.

Wie ich Ihnen alle Ihre Liebe und Ihre großen Opfer an Zeit danken soll, muß ich der Zukunft überlassen. Seien Sie herzlichst gegrüßt von Ihrem ergebenen
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Das Korrespondenzstück ist nur im Druck überliefert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 26.5.1914 ist als Ankerdatum gesetzt – das Schreibdatum, dem Briefinhalt zufolge.

  • Schreibort

    Berlin
    26. Mai 1914 (Dienstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
295
Briefnummer:
417
Kommentar:
Im Erstdruck ist der Brief mit dem Vermerk „(ohne Datum)“ undatiert.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Joachim Friedenthal, 26.5.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

29.03.2024 08:12