Kennung: 444

Lenzburg, 25. August 1910 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Roda Roda, Alexander
  • Etzel, Theodor

Inhalt

Sehr verehrter Herr Roda Roda!

Ihnen und Herrn Etzel sage ich meinen aufrichtigen herzlichen Dank für die AuszeichnungOffenbar hatten Roda Roda und Etzel Wedekind um die Erlaubnis gebeten, ihm den zweiten Band ihrer Anthologie „Welthumor“ widmen zu dürfen. In einem Brief an Artur Kutscher vom 21.3.1925, der eine maschinenschriftliche Abschrift des vorliegenden Briefes enthält, schreibt Roda Roda hierzu: „Für die Ankündig[un]g der Widmung des Bandes dankte Wedekind durch folgenden Brief [...]“ [DLA, A:Kutscher, 57.5138]. Im Druck ist die Widmung dann jedoch aus unbekannten Gründen unterblieben. In das Mitte Oktober 1910 ausgelieferte Buch nahmen Roda Roda und Etzel Nachdrucke von Wedekinds Gedichten „Das Lied vom armen Kind oder Wer zuletzt lacht, lacht am besten“, „Brigitte B.“ und „Die Hunde (Elegie)“ sowie eine Karikatur Wedekinds von Bruno Paul auf [vgl. Welthumor in fünf Bänden. Hg. von [Alexander] Roda Roda und Theodor Etzel. [Bd. 2:] Das fröhliche Jahrhundert. 1.–5. Auflage. Berlin, Leipzig [1910], S. 199–205]. In seinem Kontobuch vermerkte Wedekind unter dem 20.10.1910: „Für mein[en] Beitrag am Welthumor Honorar 80 [Mark]“ [Mü, L 3512: Kontobuch 1910/11, Bl. 3r]. Vgl. auch Wedekinds Brief an Theodor Etzel vom 9.5.1910., die Sie mir zugedacht haben. Ich freue mich bei Ihrem Werk Pathe stehn zu dürfen, denn ich glaube, daß | Sie in unserer grauenvoll humorlosen Zeit mit Ihrem Buch eine der notwendigsten Kulturaufgaben erfüllen helfen. Hoffentlich werden Sie dafür nicht mit der erbitterten Gehässigkeit belohnt, mit der sich unser steifleinenes Literatentum an jedem zu rächen pflegt, der sich noch den | Stolz der Selbstverständlichkeit gewahrt hat, der noch den Mut hat, einfach, natürlich und anspruchslos aufzutreten. Sicherlich danken Ihnen a/A/lle, die das Lachen nicht zu fürchten haben.

Mit herzlichen Grüßen und besten Empfehlungen an die verehrten GemahlinnenHierzu merkte Roda Roda in seinem Brief an Artur Kutscher vom 21.3.1925 an: „Es sind hier nicht meine vielen Gemahlinnen gemeint, sondern Frau Gisela Etzel und meine Frau.“ [DLA, A:Kutscher, 57.5138]

Ihr
Frank Wedekind.

Lenzburg, Ct. Aargau, Schweiz
25.8.10.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 18,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Lenzburg
    25. August 1910 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Wienbibliothek im Rathaus

Felderstraße 1
1082 Wien
Österreich

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Alexander Roda Roda
Signatur des Dokuments:
ZPH 1262, Box 4, 2.1.55
Standort:
Wienbibliothek im Rathaus (Wien)

Danksagung

Wir danken der Wienbibliothek im Rathaus für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstückes.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Alexander Roda Roda, Theodor Etzel, 25.8.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Zuletzt aktualisiert

01.07.2019 09:48