Kennung: 2896

Zürich, 1. März 1889 (Freitag), Widmung

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Henckell, Karl

Inhalt

Seinem lieben Karl Henckell
Der VerbrecherWedekind dürfte hier auf die Figur des Hochstaplers Dr. Steiner aus seinem Lustspiel „Der Schnellmaler“ anspielen, der im Stück als ein gesuchter Verbrecher entlarvt (Szene III/7), aber dann doch nicht verhaftet wird; der Kommissär bemerkt (Szene III/8): „Die Justiz kennt gottlob kein Ansehen der Person. Ob schuldig oder unschuldig, vor dem Gesetz gilt jeder Verbrecher gleich.“ [KSA 2, S. 92].


Franklin Wedekind.


Der Schnellmaler.

Große tragikomische Originalcharakterposse
in drei Aufzügen.


Zürich 1889.

Verlags-MagazinKarl Henckell hat einige seiner Bücher im Verlags-Magazin (J. Schabelitz) in Zürich veröffentlicht – ein für die Literatur der frühen Moderne einschlägiger Verlag, den er Wedekind vermittelt hat (siehe die Hinweise zur Datierung)..
(J. Schabelitz.)

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Buchseite. 9,5 x 15,5 cm. Mit gedrucktem Text.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Widmung hat Wedekind oben auf den Umschlag der Erstausgabe seines Lustspiels „Der Schnellmaler oder Kunst und Mammon. Große tragikomische Originalcharakterposse in drei Aufzügen“ (1889) geschrieben, der im Unterschied zum Titelblatt den erläuternden Untertitel „oder Kunst und Mammon“ nicht enthält [vgl. KSA 2, S. 551].

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 1.3.1889 ist als Ankerdatum gesetzt. Die Erstausgabe des „Schnellmaler“ ist wohl bald nach dem „Februar 1889“ [vgl. KSA 2, S. 35] erschienen (diese Datierung findet sich im offenen Brief an einen fiktiven Theaterdirektor, der dem Stück vorangestellt ist). Den Druck des Lustspiels im Verlags-Magazin (J. Schabelitz) in Zürich hatte Karl Henckell vermittelt [vgl. KSA 2, S. 546], wie Wedekind später in einem Interview erzählte: „Obgleich ich durchaus keinen Drang zu weiterem dramatischen Schaffen in mir fühlte, da mir meine Stellung bei Maggi reichlich Geld eintrug, ließ ich, vielleicht gerade wegen meiner guten Besoldung, den ‚Schnellmaler‘ ein Jahr später bei Schabelitz durch Vermittlung von Karl Henckell drucken“ [Josef M. Jurinek: Frank Wedekinds literarische Anfänge. Unveröffentlichte Bekenntnisse des Dichters. In: Neues Wiener Journal, Jg. 24, Nr. 8215, 12.9.1916, S. 6]. Insofern spielte der Freund, der wie Wedekind im Frühjahr 1889 in Zürich lebte, für den „Schnellmaler“ eine herausragende Rolle; es darf angenommen werden, dass Wedekind ihm das wohl frisch erschienene Exemplar mit der Widmung persönlich übergeben hat.

  • Schreibort

    Zürich
    1. März 1889 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Zürich
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Zürich
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Stadtbibliothek Hannover

Hildesheimer Straße 12
30169 Hannover

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Niedersächsisches Handschriftenarchiv
Standort:
Stadtbibliothek Hannover (Hannover)

Danksagung

Wir danken der Stadtbibliothek Hannover für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Karl Henckell, 1.3.1889. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.06.2022 19:14